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Mit dem Kind im Krankenhaus: Checkliste


Kindergesundheit
Visite, Stuhlgang und Braunülen: Kinder im Krankenhaus

t-online, mmh

13.04.2011Lesedauer: 3 Min.
Kinder im Krankenhaus: Eltern sind für die seelische Hilfe zuständig.Vergrößern des BildesKinder im Krankenhaus: Eltern sind für die seelische Hilfe zuständig. (Quelle: imago)
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Ist ein Krankenhausaufenthalt geplant, dann kann man ein Kind in Ruhe darauf vorbereiten, was passieren wird, kann gemeinsam das Lieblingskuscheltier und die sonst noch nötigen Dinge einpacken. Doch oft geht es überraschend schnell, dann sind nicht nur die Kinder, sondern auch die gelassensten Eltern weitgehend überfordert. Unsere Checkliste hilft Ihnen, klaren Kopf zu behalten, wenn Sie mit ihrem Kind im Krankenhaus sind. Denn grundsätzlich gilt bei Notfällen: Am besten begleiten Mama und Papa ihr Kind ins Krankenhaus und bleiben bei ihm, wenn es sich irgendwie organisieren lässt. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei.

Sonntagabend: Das Fieber klettert auf über 40, der Junge wimmert und krümmt sich vor Bauchschmerzen, die Anzeichen für eine Blinddarmentzündung verdichten sich, kein Arzt erreichbar, also ab in die Notaufnahme. Papa schnappt den Autoschlüssel, Mama packt Unterwäsche, Zahnbürste und Schlafanzüge - für sich und den Kleinen. Dort heißt es erst einmal Warten, immer wieder Symptome schildern, auf Untersuchungen warten und noch mal warten und Nerven behalten. Schließlich die Mitteilung: Wir behalten ihn zur Beobachtung da.

Wer begleitet das Kind in das Krankenhaus?

Egal wie alt das Kind ist, es ist eine neue, verwirrende Situation: Schmerzen, Unsicherheit, fremde Menschen. Soll es da alleine bleiben? Eltern sollten solche Szenarien durchspielen, sich außerhalb von Krisenzeiten überlegen, ob ein Elternteil und wer das Kind in das Krankenhaus begleiten würde, wer eventuell die Geschwister betreuen könnte. Denn selbst für größere Schulkinder, so selbstbewusst sie auch sind, ist die Umgebung, die Situation, das Zusammensein mit fremden Menschen verwirrend.

Ärzte-Jargon überfordert Kinder

"Hattest Du heute schon Stuhlgang?“ Freundlich guckt die Kinderkrankenschwester den kleinen Patienten an, und wiederholt die Frage, mehrmals. Der achtjährige Marcel versteht nicht, was sie meint. Seine Mama ist gerade im Haus unterwegs und erledigt irgendwelchen "Papierkram". Das musste sie schon die gesamte Zeit machen, seit sie letzte Nacht in der Kinderklinik eintrafen.

Wohin geht der Stuhl?

„Kacka, groß auf Klo“ oder so ähnlich würden Kinder das umschreiben, was nur Ärzte und Pfleger "Stuhlgang" nennen. Eine ärztliche Befragung überfordert die Kleinen meist, wenn nicht die Eltern dabei sind. Genauso die Frage nach Allergien oder Vorerkrankungen in der Familie. Ebenso die nötigen Hygiene-Vorschriften einzuhalten, ist selbst von Schulkindern viel verlangt, besonders, wenn sie schwach sind, fieber, Schmerzen haben oder an Infusionen angeschlossen. Am besten begleitet man das Kind von Anfang an in die Klinik und steht ihm bei, das verschafft dem Kind und dem Personal Erleichterung und erhöht letztendlich die Heilungsaussichten.

Begleitpersonen lindern seelischen Stress

Ärzte und Pfleger heilen die körperlichen Beschwerden, den seelischen Stress lindern die Begleitpersonen. Natürlich sind gerade auf einer Kinder- und Jugendstation Pfleger und Ärzte geschult im Umgang mit den Kleinen, aber oft empfinden Kinder vieles an Untersuchungen als Eingriff in ihre ganz eigene Intimsphäre, nur können sie es nicht formulieren. Wenn Mama oder Papa dabei sind, gibt ihnen das Sicherheit. Aufgabe der Eltern ist zu trösten und zu erklären. Dabei ist es eine schwierige Gratwanderung zwischen andeuten und genau erklären, was auf das Kind zukommt. Ehrlichkeit ist natürlich grundsätzlich besser als Verharmlosung, das würde einen Vertrauensbruch bedeuten, aber überlegen Sie gut, wie viele Einzelheiten sie dem Kind zumuten wollen. Es ist abhängig von Situation und Kind, wie genau sie erklären, was bei einer Blutentnahme, einem Einlauf oder der Operation passiert.

Eltern haben das Recht ihre Kinder zu begleiten

Eltern dürfen grundsätzlich ihre Kinder in das Krankenhaus begleiten, für sie gelten nicht die offiziellen Besuchszeiten. Ärzte sollten bei der stationären Aufnahme immer fragen, ob auch eine Bezugsperson mit aufgenommen werden soll. Leider müssen die Kosten für Übernachtung und Essen ab einem bestimmten Alter des Kindes selbst übernommen werden, oft übernehmen Krankenkassen einen Teil der Kosten, besonders dann, wenn ein Arzt bestätigt, dass die Begleitung für die Genesung sinnvoll oder wünschenswert sei. Dazu schließen Eltern und Krankenhaus einen Vertrag.

Nicht abwimmeln lassen

Gelegentlich sind Kinderstationen überfüllt, dann kann es vorkommen, dass Eltern größerer Kinder - also ab Schulkindalter - nahegelegt wird, das Kind alleine hier zu lassen. "Er ist so groß, das schafft er schon", klingt zwar vertrauenserweckend, aber Sie kennen ihr Kind am besten. Besonders Kinder, die auch auf Klassenfahrten mit Heimweh zu kämpfen haben, sollten nicht alleine gelassen werden. Seien Sie hartnäckig und bestehen Sie darauf.

Heute sind die Krankenhausaufenthalte nach Operationen wie Blinddarm wesentlich kürzer als noch in der Kindheit der jetzigen Elterngeneration. Manchmal kann es auch genügen, das Kind die erste oder auch noch die zweite Nacht zu begleiten und dann nur noch tagsüber zu kommen. Das lässt sich oft leichter organisieren. Bei chronischen oder langwierigen Krankheiten ist eine 24-Stunden Begleitung sowieso kaum machbar.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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