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Blutverdünner und Alkohol – das gilt es zu beachten


Riskante Kombination
Blutverdünner und Alkohol – das gilt es zu beachten


Aktualisiert am 23.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein Mann trinkt ein Glas Wasser und wird von einer Frau umarmt.Vergrößern des Bildes
Menschen, die Blutverdünner einnehmen müssen, sollten Alkohol lieber meiden und zu alkoholfreien Getränken greifen. (Quelle: RobertoDavid/getty-images-bilder)

Wer Blutverdünner einnehmen muss, sollte höchstens sehr wenig Alkohol trinken. Welche Folgen sonst zu erwarten sind, erfahren Sie hier.

"Blutverdünner" ist ein Überbegriff für Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Sie bewirken, dass das Blut nicht so schnell verklumpt und beugen so der Entstehung von Blutgerinnseln vor, welche beispielsweise Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen können. Menschen, die etwa aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu Blutgerinnseln neigen, können durch Einnahme von Blutverdünnern ihr Risiko für diese lebensbedrohlichen Komplikationen senken.

Die Behandlung selbst bringt jedoch auch Risiken mit sich. Um diese so gering wie möglich zu halten, sollten Betroffene im Alltag einige Regeln beherzigen. Unter anderem im Hinblick auf Alkohol: Dieser kann die Wirkung von Blutverdünnern beeinflussen.

Welche Blutverdünner gibt es?

Zu den gängigsten Blutverdünnern zählen die Wirkstoffe

  • Acetylsalicylsäure (ASS),
  • Phenprocoumon und Warfarin, die auch als Vitamin-K-Antagonisten bezeichnet werden, sowie
  • die sogenannten neuen oralen Antikoagulanzien Dabigatran, Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban.

Eine Behandlung mit (niedrig dosierter) ASS kommt für Menschen infrage, die an einer Arteriosklerose (Gefäßverengung) erkrankt sind und deshalb bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Die anderen genannten Arzneien wirken stärker als ASS und kommen beispielsweise in der Therapie von Vorhofflimmern oder nach einer Lungenembolie zum Einsatz.

So wirken die gebräuchlichsten Blutverdünner

Acetylsalicylsäure macht das Blut streng genommen nicht dünner, sorgt aber dafür, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) nicht so leicht miteinander verkleben und in der Folge als Gerinnsel Blutgefäße verstopfen.

Phenprocoumon und Warfarin entfalten eine blutverdünnende Wirkung, indem sie die Bildung von aktivem Vitamin K hemmen. Dieses hat die Aufgabe, sogenannte Gerinnungsfaktoren zu aktivieren. Das sind Eiweiße, die der Blutgerinnung dienen.

Dabigatran beugt Gerinnseln vor, indem es Thrombin hemmt. Thrombin ist im Rahmen der Blutgerinnung dafür zuständig, einen Stoff namens Fibrinogen zu Fibrin zu spalten. Fibrine sind Faserstoffe im Blut, die sich untereinander vernetzen und so zu Klümpchen zusammenlagern können.

Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban greifen schon früher in die Gerinnung ein: Sie unterbinden die Bildung von Thrombin aus seiner Vorstufe Prothrombin.

Bei welchem Blutverdünner ist Alkohol riskant?

Während einer Behandlung mit Blutverdünnern Alkohol zu trinken, ist keine gute Idee, denn die Kombination birgt verschiedene Risiken. Unter anderem hat sich gezeigt, dass der Körper die Blutverdünner Phenprocoumon und Warfarin langsamer abbaut, wenn er unter dem Einfluss von Alkohol steht. Im Rausch kann sich die gerinnungshemmende Wirkung dieser Arzneien somit verstärken. Chronischer Konsum hingegen kann die Wirkung der beiden Arzneien sowohl intensivieren als auch abschwächen.

Wer Dabigatran, Apixaban, Edoxaban oder Rivaroxaban einnimmt, hat derartige Wechselwirkungen mit Alkohol nicht zu erwarten. Dies hängt damit zusammen, dass der Körper diese Mittel auf anderem Wege verstoffwechselt als Phenprocoumon und Warfarin. Ein Risiko birgt Alkoholkonsum nichtsdestotrotz.

Denn ein Nachteil aller Blutverdünner ist, dass sie die Neigung zu Blutungen verstärken, wodurch selbst harmlose Verletzungen zum ernsten Problem werden können. Alkohol wiederum begünstigt Verletzungen auf zweierlei Weisen: Zum einen beeinträchtigt Alkohol den Gleichgewichtssinn, die Selbstkontrolle und die Reaktionsfähigkeit, weshalb Menschen im Rausch leichter stürzen, in Schlägereien geraten und Opfer von Gewalt werden.

Zum anderen reizt Alkohol die Schleimhäute von Magen und Darm, was Blutungen nach sich ziehen kann. Trinken die Betroffenen längerfristig zu viel Alkohol, kann es obendrein passieren, dass ihre Leber Schaden nimmt und weniger Gerinnungsfaktoren herstellt. Das steigert das Risiko für Blutungen zusätzlich.

Blutverdünner und Alkohol – lieber erst ärztlichen Rat einholen

Wer Blutverdünner einnimmt, sollte Alkohol idealerweise meiden. Fällt ein vollständiger Verzicht schwer, ist ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt ratsam. Sie oder er kann am besten einschätzen, ob ein maßvoller Konsum im jeweiligen Fall vertretbar ist oder nicht. Das hängt vor allem vom Gesundheitszustand der betroffenen Person ab, sowie von der Art des Blutverdünners, den sie einnimmt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 10.3.2023)
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