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Nur Fieber, sonst nichts: Was das bei Erwachsenen bedeutet


Keine weiteren Symptome
Fieber und sonst nichts bei Erwachsenen: Was das sein kann


12.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Wenn außer Fieber keine weiteren Beschwerden auftreten, können zahlreiche Gründe dahinterstecken.Vergrößern des Bildes
Quelle: Mindful Media

Fieber kommt nur selten allein: Meist hat die erkrankte Person weitere Beschwerden. Was aber bedeutet es, wenn jemand nur Fieber hat – und sonst nichts?

Klettert die (rektal gemessene) Temperatur auf über 38 Grad Celsius, handelt es sich bei Erwachsenen um Fieber. Wer Fieber hat, leidet oft auch an anderen Symptomen. Diese geben der Ärztin oder dem Arzt wichtige Hinweise auf die Ursache. Zum Beispiel weist Fieber mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen auf eine Atemwegsinfektion hin.

Manchmal hat ein Erwachsener jedoch ausschließlich Fieber und sonst nichts. Oder weitere Beschwerden sind so unspezifisch oder mild, dass die Person ihnen keine Beachtung schenkt. Dann ist es unter Umständen nicht leicht, die Ursache zu finden.

Wichtiger Hinweis

Fieber bei Erwachsenen ohne weitere Symptome kann zahlreiche Ursachen haben. In diesem Artikel können nur einige davon genannt werden.

Fieber oft Beginn eines Infekts

In den meisten Fällen ist Fieber bei Erwachsenen auf einen Infekt zurückzuführen. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass Fieber zunächst das alleinige Anzeichen ist.

Zum Beispiel bei einer echten Grippe, der Influenza: Typisch für die Erkrankung ist ihr plötzlicher Beginn. Betroffene haben wie aus dem Nichts hohes Fieber, fühlen sich abgeschlagen und haben Schüttelfrost. Weitere mögliche Symptome sind starkes Schwitzen, Kopf- und Halsschmerzen sowie Husten. Einzelne Symptome wie Fieber können ein erstes Anzeichen sein. In der Regel kommen im Verlauf der Erkrankung dann jedoch weitere Beschwerden hinzu.

Nicht nur Viruserkrankungen wie eine Grippe, auch bakterielle Infektionen können sich vorwiegend durch Fieber zeigen. Zum Beispiel geht eine bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (infektiöse Endokarditis) häufiger mit anhaltendem Fieber einher. Es können zudem weitere unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Nachtschweiß, Abgeschlagenheit sowie Muskel- und Gelenkschmerzen vorkommen.

Fieber ist bei manchen Erkrankungen zu Beginn das vorherrschende Krankheitszeichen, etwa bei Malaria: Betroffene haben neben Fieber meist nur sehr allgemeine Beschwerden wie etwa ein Krankheitsgefühl, Kopf- oder Gliederschmerzen. Auch eine Tuberkulose macht sich in frühen Stadien unter Umständen nur durch leichtes Fieber bemerkbar.

Bei Kindern kann eine zu hohe Körpertemperatur auf das Dreitagefieber hinweisen. Typisch für diese Erkrankung ist hohes, etwa drei bis vier Tage anhaltendes Fieber. Weitere Symptome machen sich erst bemerkbar, wenn das Fieber nachlässt: Dann bildet sich ein Hautausschlag. Erwachsene erkranken hingegen nur selten am Dreitagefieber – und wenn, dann entwickeln sie in der Regel grippeähnliche Beschwerden.

Fieber und sonst nichts: Weitere mögliche Ursachen

Dauert Fieber über 38,3 Grad Celsius länger als drei Wochen an, ohne dass die Ärztin oder der Arzt einen Grund dafür finden konnte, sprechen Fachleute von einem Fieber unbekannter Ursache (fever of unknown origin, FUO).

Im weiteren Verlauf lässt sich die Ursache jedoch oft finden, etwa durch zusätzliche Untersuchungen. Zu den möglichen Ursachen von anhaltendem Fieber ohne weitere Krankheitszeichen bei Erwachsenen zählen etwa

  • versteckte Infektionen/Entzündungen im Körper
  • Tumoren
  • Autoimmunerkrankungen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen auf Medikamente

Manchmal bildet sich im Körper eine nicht sichtbare Eiteransammlung (Abszess), etwa infolge eines durchgebrochenen Blinddarms oder einer Verletzung. Zu Beginn können Fieber und Unwohlsein die einzigen Symptome sein.

Anhaltendes Fieber kann insbesondere bei älteren Personen auch auf einen bösartigen Tumor oder Tochtergeschwülste (Metastasen) zurückzuführen sein, etwa bei chronischer Leukämie, Lymphdrüsenkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Nierenkrebs.

Medikamente können zu einer Überempfindlichkeitsreaktion mit Fieber führen. Nicht selten reagieren Personen etwa empfindlich auf:

  • entwässernde Mittel (Diuretika)
  • Antibiotika
  • Schmerzmittel
  • Antiallergika
  • Schlafmittel

Verschiedene Autoimmunerkrankungen können ebenfalls zu Fieber führen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • systemischer Lupus erythematodes (SLE)
  • Still-Syndrom, eine seltene Erkrankung, die neben Fieber meist mit Gelenkschmerzen und Hautverfärbung einhergeht
  • Entzündungen arterieller Blutgefäße

Personen, die deutlich zu wenig neutrophile Granulozyten – eine bestimmte Untergruppe von weißen Blutkörperchen – im Blut haben, haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, insbesondere mit Bakterien. Kommt es zu einer Infektion, können die Betroffenen ein sogenanntes neutropenisches Fieber entwickeln, das oft ohne weitere Symptome auftritt.

Fieber ohne bekannte Ursache kommt häufiger bei Personen mit HIV vor. Ihr Immunsystem ist geschwächt, sodass sie sich leichter mit Erregern infizieren. Bestimmte Tumoren (etwa das Kaposi-Sarkom) oder Medikamente können bei HIV-Patientinnen und -patienten ebenfalls Fieber auslösen.

In manchen Fällen hat eine erhöhte Körpertemperatur psychische Ursachen. Fachleute sprechen dann von einem psychogenen Fieber. Dann müssen jedoch mögliche körperliche Ursachen ausgeschlossen sein.

Manchmal lässt sich trotz gründlicher Untersuchungen auch nach Monaten keine Ursache für Fieber finden.

Fieber und sonst nichts: Wann zum Arzt?

Fieber ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem verstärkt arbeitet. Allein anhand des Symptoms lässt sich keine Diagnose stellen. Hält Fieber länger an, ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Erwachsene mit Fieber sollten ärztlichen Rat suchen, wenn die Temperatur nach zwei bis drei Tagen nicht gesunken ist oder wenn es immer wiederkehrt. Bei Menschen mit Vorerkrankungen, Fieber über 40 Grad und/oder einem starken Krankheitsgefühl kann ein früherer Arztbesuch sinnvoll sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Malaria. RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 7.3.2024)
  • "Influenza". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 7.8.2024)
  • "Fieber unbekannter Ursache (FUO)". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 7.8.2024)
  • Daubitz, T.: "Nebenwirkung Fieber". Deutsche Apotheker Zeitung, Online-Publikation: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (23.6.2022)
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