Depression im Alter: Viele Senioren leiden
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Depression im Alter tritt heutzutage immer hΓ€ufiger auf. Deutschland hat schon jetzt die zweitΓ€lteste BevΓΆlkerung der Welt. Mit der zunehmenden Zahl Γ€lterer Einwohner steigt auch die Anzahl der psychisch Kranken unter ihnen. Trotzdem lΓ€sst die Versorgung Γ€lterer psychisch kranker Menschen in Deutschland zu wΓΌnschen ΓΌbrig, da viele Anlaufstellen unterbesetzt sind. Hinzu kommt die Angst vieler Senioren, ihre Krankheit einzugestehen.
Ursachen fΓΌr Depression im Alter
Die AuslΓΆser altersbedingter Depressionen sind oft psychischer Natur. In vielen FΓ€llen ist es der Tod des langjΓ€hrigen Partners, der Senioren in ein tiefes, schwarzes Loch stΓΌrzen lΓ€sst, aus dem sie aus eigener Kraft nicht wieder herauskommen. Zudem lebt ein GroΓteil der heutigen Senioren allein und zieht sich vom sozialen Leben zurΓΌck. Viele fΓΌhlen sich auch durch den Eintritt in die Rente ihres sozialen Status beraubt. Das GefΓΌhl, nicht mehr gebraucht oder gewollt zu werden, stellt sich ein. Doch auch die Zunahme kΓΆrperlicher Gebrechen macht Γ€lteren Menschen zu schaffen. Chronische Krankheiten und die nachlassende GedΓ€chtnisleistung nagen am SelbstwertgefΓΌhl und nΓ€hren die Depression im Alter.
Wenn das Denkmuster verbietet, Hilfe anzunehmen
Γlteren Generationen ist in der Erziehung hΓ€ufig beigebracht worden, dass Aufgeben keine Option ist. Aus diesem Grund sehen viele Senioren eine Depression im Alter als SchwΓ€che oder auch als etwas Bedrohliches. "Sie sind in der Mehrheit der Meinung, dass man Probleme mit sich selbst ausmachen muss", so Dr. Lindner vom UniversitΓ€tsklinikum Hamburg. Vor allem eventuelle Selbstmordgedanken werden in den seltensten FΓ€llen angesprochen - selbst, wenn sie schon sehr lange vorhanden sind. Gerade Γ€ltere Menschen, die den Tod und die ZerstΓΆrung eines Krieges miterlebt haben, leiden sehr unter dem langsamen Zerfall ihres eigenen KΓΆrpers. Trotzdem gehen Senioren nur sehr selten zum Arzt oder gar zur Therapie. Sie wollen ihre HausΓ€rzte nicht mit ihren psychischen Problemen belasten. Sie haben Angst, das gute VerhΓ€ltnis zu dieser Vertrauensperson zu zerstΓΆren. Doch gerade die Hilfe durch Γrzte und Psychologen kann Senioren aus einer Depression herausfΓΌhren.
Behandlung von Depression im Alter
Generell unterscheidet sich eine Psychotherapie fΓΌr Senioren nicht von der fΓΌr jΓΌngere Menschen. Intensive GesprΓ€che mit einem Therapeuten, zu dem die Betroffenen ein vertrauensvolles VerhΓ€ltnis aufbauen, sind der beste Weg. So werden ihnen Strategien zur BewΓ€ltigung der Depression im Alter mit auf den Weg gegeben und sie lernen mit VerΓ€nderungen im Alter umzugehen. WΓ€hrend bei der Behandlung von Depressionen in jungen oder mittleren Jahren hΓ€ufig begleitend Antidepressiva verschrieben werden, ist dies bei Senioren nicht immer sinnvoll. Viele Γ€ltere Menschen nehmen bereits zahlreiche Medikamente zur Linderung chronischer Leiden wie Blutdruck-, Kreislauf- oder Blutzuckerproblemen ein. Wechselwirkungen von Psychopharmaka mit anderen Arzneimitteln seien noch viel zu wenig erforscht, erklΓ€rt Frank Schneider, Leiter der Klinik fΓΌr Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am UniversitΓ€tsklinikum Aachen. Daher sei die Verordnung von Antidepressiva bei Depression im Alter sorgfΓ€ltig zu ΓΌberdenken.
- Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.