Skoliose-Korsett gegen Wirbelsäulenverkrümmung

Das Tragen eines Skoliose-Korsetts ist für Heranwachsende kein Vergnügen. Doch um das Fortschreiten mittelschwerer Wirbelsäulenverkrümmungen abzuwenden, ist eine Orthese unverzichtbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Skoliose-Korsett: Wann ist es sinnvoll?

Ein Skoliose-Korsett wird bei Patienten in der Wachstumsphase eingesetzt, deren Wirbelsäulenverkrümmung als mittelschwer eingestuft wurde. Wenn die Wirbelsäulenkrümmung die Grenze von zwanzig Grad überschreitet, reicht eine Physiotherapie alleine nicht mehr aus, um das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen, informiert das Uniklinikum Dresden.

Um körperliche Fehlbildungen und vorzeitigen Verschleiß der Wirbelsäule abzuwenden, wird den Patienten eine Orthese verschrieben, die permanenten Druck auf den Brustkorb ausüben soll. So kann der Brustkorb symmetrisch geformt und die Wirbelsäulenverkrümmung zurückgedrängt werden.

Orthese: Von der Herstellung bis zur Eingewöhnung

Jedes Skoliose-Korsett wird nach den individuellen Maßen der Patienten hergestellt: In modernen Verfahren werden die Orthesen per Bodyscan oder digitalem 3-D-Modell angefertigt und im Zuge von mehreren Anproben optimiert. Da es sich bei den Patienten um Kinder und Jugendliche handelt, besteht in der Regel die Möglichkeit, die Orthese farbig gestalten zu lassen.

Die Eingewöhnung des Skoliose-Korsetts erfolgt in einem Zeitraum von zwei Wochen schrittweise. Im Falle, dass beim Tragen Druckstellen auftreten, kann die Orthese nachträglich korrigiert werden. Damit die Behandlung effektiv ist, muss das Skoliose-Korsett möglichst häufig getragen werden. Das Universitätsklinikum Dresden empfiehlt eine Tragezeit von 23 Stunden am Tag.

Da das Tragen einer Orthese gerade für Jugendliche eine große psychische Belastung darstellen kann, sollten Sie Ihrem Kind die Notwendigkeit dieser Behandlungsmethode ausführlich erklären und es in diesem Zeitraum besonders unterstützen.