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Spinalkanalstenose-OP: Risiken, Genesung, Erfolgsaussichten


Risiken, Genesung, Prognose
Wann bei Spinalkanalstenose eine OP nötig ist


Aktualisiert am 31.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ein Arzt betrachtet eine MRT-Aufnahme der WirbelsäuleVergrößern des Bildes
Ist der Spinalkanal stark verengt und bessern sich die Beschwerden nicht mittels konservativer Therapie, kann eine OP nötig werden. (Quelle: zoranm/getty-images-bilder)

Bei einer Spinalkanalstenose ziehen manche eine OP in Betracht. Wann ist sie ratsam? Wie die Erfolgsaussichten sind und wie lange die Genesung dauert.

Eine Spinalkanalstenose lässt sich in etwa zwei Drittel aller Fälle auch ohne OP behandeln. Eine Operation kann jedoch infrage kommen, wenn bisherige (konservative) Therapiemaßnahmen keine ausreichende Wirkung zeigen und Schmerzen oder andere Beschwerden einen normalen Alltag erschweren beziehungsweise die Lebensqualität senken. Neben Schmerzen sind das in der Regel vor allem Probleme beim Gehen und Gleichgewichthalten sowie unter Umstände eine gestörte Kontrolle über Blase und Darm.

Gut zu wissen
Etwa zwei bis vier von zehn Menschen mit Spinalkanalstenose benötigen trotz konservativer Behandlung eine OP. Meist folgt diese nach etwa zwei bis zehn Jahren.

Spinalkanalstenose: OP-Verfahren

Um eine Spinalkanalstenose chirurgisch zu behandeln, stehen unterschiedliche OP-Möglichkeiten zur Verfügung. Welche sich am besten eignet, hängt von der individuellen Einengungssituation im Spinalkanal ab, also etwa von Art, Lage und Ausmaß der verengten Stelle.

Oft lässt sich eine Spinalkanalstenose-OP minimalinvasiv durchführen. Das bedeutet, für den Eingriff sind nur wenige kleine Hautschnitte nötig. Ziel des operativen Eingriffs ist es, den Spinalkanal zu erweitern, das raumfordernde Material (wie zum Beispiel knöcherne Verkalkungen, Bandscheibengewebe oder verdickte Teile des Bandapparats) zu entfernen und so den Druck von Rückenmark und/oder Nervenwurzeln nehmen.

Um das zu erreichen, nutzen Ärzte und Ärztinnen als Verfahren meist die sogenannte Laminektomie. Dabei wird ein knöcherner Teil des Wirbels (die sogenannte Lamina) entfernt, um den Spinalkanal zu öffnen und so das eingeengte Rückenmark und/oder Nervenwurzeln zu entlasten.

Alternativ ist eine sogenannte Fensterung (Foraminotomie) möglich, bei der jener Teil des Wirbels entfernt oder erweitert wird, aus dem die eingeengte Nervenwurzel austritt. Gegebenenfalls störende Bandanteile oder Verknöcherungen werden bei beiden Verfahren ebenfalls beseitigt.

In manchen Fällen kann es außerdem nötig sein, einzelne Wirbelsegmente miteinander zu verbinden und so zu versteifen, um die Wirbelsäule zu stabilisieren (sogenannte Spondylodese).

Spinalkanalstenose-OP: Erfolgsaussichten

Wird eine Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule mittels OP behandelt, sind die Erfolgsaussichten insbesondere hinsichtlich der Beinschmerzen gut. Rückenschmerzen lassen sich mit einer Operation jedoch nicht immer vollständig beseitigen. Oft bleibt ein Restschmerz zurück.

Untersuchungen zeigen zudem, dass die Vorteile des operativen Eingriffs bei einer Spinalkanalstenose für etwa vier bis acht Jahre anhalten. Danach gleichen sich OP und konservative Behandlung vom Ergebnis her wieder an. In manchen Fällen kann auch eine zweite Operation nötig werden.

Spinalkanalstenose: Welche OP-Risiken gibt es?

Generell geht jede Operation mit gewissen Risiken einher, wie etwa Blutungen oder Infektionen. Insbesondere bei einer OP zur Behandlung einer Spinalkanalstenose bestehen jedoch zusätzliche Risiken, da der Eingriff direkt an der Wirbelsäule stattfindet.

So kann es dabei möglicherweise zu Komplikationen kommen, wie etwa einer Nervenverletzung. Weitere mögliche Risiken bestehen darin, dass die Knochenstrukturen nicht richtig heilen oder dass der Chirurg oder die Chirurgin beim Eingriff die dünne Membran, die das Rückenmark umgibt, verletzt. Treten solche Komplikationen auf, muss unter Umständen ein weiteres Mal operiert werden.

Zudem kann es passieren, dass sich die Schmerzen und/oder anderen Beschwerden nach einer Spinalkanalstenose-OP kaum oder gar nicht bessern oder nach kurzer Zeit wiederkehren.

Untersuchungen zufolge treten bei etwa ein bis zwei von zehn Menschen nach einem operativen Eingriff zur Behebung einer Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule Komplikationen auf.

Spinalkanalstenose-OP: Genesungsdauer

Wie lange es dauert, bis Betroffene sich nach einem operativen Eingriff am Spinalkanal wieder vollständig erholen, lässt sich nicht pauschal sagen – die Genesungsdauer kann variieren. Sie hängt sowohl von der eingesetzten OP-Methode ab, aber auch von individuellen Faktoren, wie etwa dem Alter des Patienten oder der Patientin, dem allgemeinen Gesundheitszustand sowie davon, ob beim Eingriff Komplikationen auftreten oder nicht.

Unter günstigen Umständen beträgt die Genesungsdauer nach einer Spinalkanal-Operation ungefähr drei Monate. Wurden bei der OP außerdem Wirbelkörper miteinander verbunden und dadurch versteift (Spondylodese), dauert es bis zur vollständigen Genesung unter Umständen etwas länger.

Der eigentliche Krankenhausaufenthalt dauert dabei oft nur wenige Tage. Häufig schließt sich danach ein mehrwöchiger Reha-Aufenthalt an. Für die Dauer der Krankschreibung berücksichtigen Ärzte und Ärztinnen neben all diesen Faktoren auch den ausgeübten Beruf. Bei sitzender Tätigkeit können Betroffene im Allgemeinen eher wieder am Arbeitsleben teilnehmen als bei einem körperlich stark fordernden Job.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Spinalkanalstenosen. Online-Informationen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein: www.uksh.de (Abrufdatum: 20.4.2022)
  • Spinal Stenosis. Online-Informationen des American College of Rheumatology: www.rheumatology.org (Stand: Dezember 2021)
  • Lumbar Spinal Stenosis. Online-Informationen der American Academy for Orthopaedic Surgeons: orthoinfo.aaos.org (Stand: August 2021)
  • Verengung des Wirbelkanals. Online-Informationen der unabhängigen Patientenberatung: www.patientenberatung.de (Stand: 2.6.2021)
  • Spinal Stenosis. Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 17.8.2020)
  • Spinalkanalstenose. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 8.2.2020)
  • Spinal Stenosis: Diagnosis, Treatment, and Steps to Take. Online-Informationen des National Institute of Arthritis and Musculoskeletal and Skin Diseases: www.niams.nih.gov (Stand: Januar 2020)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie: Spezifischer Kreuzschmerz (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 033/051 (Stand: 2018)
  • Lumbar decompression surgery. Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 23.7.2018)
  • Lurie, J. D., et al.: Long-term Outcomes of Lumbar Spinal Stenosis. Spine, Vol. 40, Iss. 2, pp. 63-76 (2015)
  • Thomé, C., et al.: Die degenerative lumbale Spinalkanalstenose. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Nr. 20, S. 373-379 (2008)
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