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Teratome befallen Hoden und Eierstöcke


Teratome: Tumore mit Haaren und Zähnen

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 09.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Embryonale Stammzelle: Teratome bilden sich aus Stammzellen des Embryonalgewebes.Vergrößern des BildesEmbryonale Stammzelle: Teratome bilden sich aus Stammzellen des Embryonalgewebes. (Quelle: iLexx/getty-images-bilder)
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Teratome gehören zu den Keimzelltumoren. Sie können Haare, Haut und Zähne enthalten. Meist sind Frauen betroffen, doch auch bei Männern kommen sie vor.

Teratome gehen auf die allererste Entwicklungsphase eines Embryos zurück: Sie bilden sich aus Stammzellen des Embryonalgewebes. Diese Stammzellen trennen sich in einem sehr frühen Stadium ab und docken an eine beliebige Stelle im entstehenden Organismus an. Dort entwickeln sie sich weiter. Die genauen Auslöser für die Bildung eines Teratoms sind wissenschaftlich noch unklar. Eine familiäre Veranlagung wird ebenso diskutiert wie ein Defekt im Immunsystem. Die Keimzelltumoren können sowohl gutartig als auch bösartig sein.

Teratome können Haare, Zähne und Knochen enthalten

Teratome haben eine meist glatte Hülle. In ihr befindet sich fertig gebildetes Körpergewebe wie Haare, Zähne, Knochen, Nervengewebe, Haut- und Muskelgewebe, aber auch Gewebe innerer Organe. Bei Teratomen handelt es sich nicht, wie häufig angenommen, um einen "inneren Zwilling", sondern um versprengte Teile des eigenen Körpers. Teratome gehören zu den langsam wachsenden Tumoren und verhalten sich oft über Jahre hinweg unauffällig.

Da Teratome die gleichen Vorgänge durchmachen wie anderes Körpergewebe, können die in den Wucherungen wachsenden Haare bei alten Menschen ebenso grau sein wie das Kopfhaar. Enthält das Teratom Schilddrüsengewebe (Struma ovarii), kann eine Schilddrüsenüberfunktion auftreten.

Dermoidzysten: Symptome eines Teratoms am Eierstock

Zystische Teratome, die am Eierstock vorkommen, nennen Ärzte Dermoidzysten. Viele Dermoidzysten bleiben winzig klein und unbemerkt. Zu Beschwerden kommt es meist erst, wenn sich das Teratom vergrößert und Druck auf das umliegende Gewebe ausübt. Zu den Symptomen eines Teratoms gehören Schmerzen im Bauch- und Rückenbereich, Schmerzen beim Sex sowie Funktionsstörungen beim Urinieren oder Stuhlgang. Mit zunehmendem Druck sind Blutungen möglich. Dermoidzysten können faust- bis kopfgroß werden.

Aus einem gutartigen Teratom kann ein bösartiger Tumor werden

In etwa einem Prozent der Fälle entsteht aus einem gutartigen Teratom (reifes Teratom) ein bösartiger Tumor (unreifes Teratom). In etwa drei Prozent der Fälle ist das Teratom von Beginn an bösartig. Auch wenn Teratome vor allem Frauen betreffen: Männer können ebenfalls betroffen sein. Bei ihnen bilden sich die Teratome meist an den Hoden, seltener im Nierengewebe, und sind immer bösartig (Teratokarzinome).

Kann man trotz eines Teratoms Kinder bekommen?

Meist ist nur ein Eierstock beziehungsweise ein Hoden betroffen. Muss dieser entfernt werden, übernimmt in der Regel der andere Eierstock beziehungsweise der andere Hoden die Aufgaben mit. Das heißt, Patientinnen mit einem Teratom am Eierstock können meist trotzdem schwanger werden und Patienten mit einem Teratom an einem Hoden können weiterhin Spermien bilden.

Dennoch kann es passieren, dass Komplikationen auftreten und die Fruchtbarkeit bei Frau und Mann beeinträchtigt ist. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn beide Eierstöcke oder Hoden betroffen sind. In zehn bis 25 Prozent der Fälle treten Dermoidzysten bei Frauen beidseitig auf.

Kritisch ist es auch, wenn die Bildung der Dermoidzyste eine Verdrehung des Eierstocks zur Folge hat. Dann kann es passieren, dass dieser nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt ist und das Keimgewebe nachhaltig beschädigt wird. Platzt die Zyste, kann das aufgrund des hohen Infektionsrisikos ebenfalls kritisch werden. Muss das Teratom bestrahlt oder mit einer Chemotherapie behandelt werden, ist das für die Fruchtbarkeit ebenso ein Risiko.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Frauenärzte im Netz
  • Andreae, Susanne: "Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen"
  • Charité Universitätsmedizin Berlin
  • Universitätsklinikum Heidelberg
  • Chirurgie-Portal
  • Online-Magazin der Helios-Kliniken
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