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Abends immer trockene Augen: Ist das normal?


Tagesschwankungen
Abends immer trockene Augen – ist das normal?


03.07.2025 - 08:50 UhrLesedauer: 4 Min.
Wie trocken die Augen sind, kann im Tagesverlauf schwanken.Vergrößern des Bildes
Mann reibt sein linkes Auge: Die Augentrockenheit kann im Tagesverlauf schwanken. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)
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Bei vielen Menschen nimmt am Abend die Augentrockenheit zu. Es brennt, juckt, reibt und tränt. Ist das normal? Oder ein Warnzeichen?

Trockene Augen gehören zu den häufigsten Gründen, warum Menschen einen Augenarzt aufsuchen. Die Symptome sind quälend: Tränen, Brennen, Juckreiz und Fremdkörpergefühl können Betroffene stark belasten. Besonders abends bemerken viele eine Zunahme der Beschwerden – und sind besorgt. Was Sie über trockene Augen wissen sollten.

Trockene Augen: Das ist die häufigste Ursache

Trockene Augen, medizinisch Keratoconjunctivitis sicca genannt, sind auf einen gestörten Tränenfilm zurückzuführen. Ein stabiler Tränenfilm hält das Auge feucht und stellt sicher, dass das Lid leicht über das Auge gleiten kann und das Auge gut mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist. Auch spielt der Tränenfilm eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Keimen.

Die häufigste Ursache für trockene Augen ist eine gestörte Zusammensetzung des Tränenfilms. Diese ist meist auf eine zu geringe Lipidproduktion in den Meibom-Drüsen des Auges zurückzuführen. Die kleinen Talgdrüsen sitzen in den Lidkanten. Sind zu wenig Lipide im Tränenfilm, verdunsten die wässrigen Anteile zu schnell. Der Tränenfilm reißt auf und das Auge wird trocken. Seltener ist eine zu geringe Bildung von Tränenflüssigkeit die Ursache der trockenen Augen.

Der Tränenfilm unterliegt Tagesschwankungen

Dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. zufolge hat etwa ein Fünftel aller Menschen, die einen Augenarzt aufsuchen, trockene Augen. Betroffene haben mit folgenden Symptomen zu kämpfen:

  • Brennen
  • vermehrtes Tränen
  • "Sandkörpergefühl" (Reiben, Kratzen)
  • teilweise ein stechender Schmerz im Bereich des Auges
  • Rötung
  • geschwollene Augenlider
  • Juckreiz
  • verstärkte Lichtempfindlichkeit
  • teilweise verschwommenes, unscharfes Sehen

Die unangenehmen Symptome sind oft in den Abendstunden besonders stark ausgeprägt. Grund sind die natürlichen Tagesschwankungen, denen der Tränenfilm unterliegt.

So verändert sich der Tränenfilm im Laufe des Tages

Der Tränenfilm verändert sich im Laufe des Tages durch hormonelle Rhythmen, Belastung der Augen sowie Umwelteinflüsse. Besonders Menschen mit trockenen Augen spüren diese Schwankungen oft intensiv. Auch bei langer Bildschirmarbeit werden die Schwankungen im Tränenfilm oft spürbar.

Der Tränenfilm am Morgen

Morgens sind die Augen oft erst einmal trocken. Da im Schlaf der Lidschlag fehlt, ist die Augenoberfläche nach dem Aufwachen am Morgen nicht optimal benetzt. Dann können die Augen brennen und sich gereizt anfühlen. Auch zeigen sich nach dem Aufstehen häufig Schwellungen der Augenlider. Bei trockenen Augen kann es sein, dass über die Nacht Sekret angetrocknet und das Auge verklebt ist. Nachdem man einige Male geblinzelt hat, lässt das Fremdkörpergefühl meist nach.

Tagsüber ist der Tränenfilm am stabilsten

In der Regel ist der Tränenfilm tagsüber am stabilsten. Allerdings gibt es Einflussgrößen, die trockene Augen begünstigen. Konzentrierte Bildschirmarbeit und wenig Blinzeln gehören ebenso dazu wie Luftzug durch Klimaanlagen und Ventilatoren. Im Freien sind die Augen oft durch Sonneneinstrahlung, Wind und Pollen strapaziert. Auch das kann dazu führen, dass die Tränenflüssigkeit rascher verdunstet. Bewusstes Blinzeln, Augengymnastik zwischendurch und das Vermeiden von Zugluft entlasten trockene Augen.

Abends sind die Augen oft besonders trocken

Abends geht die Tränenproduktion zurück. Daher sind die Symptome des trockenen Auges in den Abendstunden oft besonders ausgeprägt. Die Augen fühlen sich müde, trocken und gereizt an. Die Strapazen des Tages können die Beschwerden verstärken. Viele Betroffene berichten, dass sie plötzlich für wenige Sekunden ein starkes Brennen und Stechen im Auge wahrnehmen und das Auge stark tränt. Es sieht dann aus, als würde man weinen. Verstärkt werden Tränen und Brennen häufig durch Fernsehen oder intensive Handynutzung in dunkler Umgebung.

Warum Frauen häufiger trockene Augen haben

Frauen sind häufiger von trockenen Augen betroffen als Männer. Hier spielen zum Teil hormonelle Faktoren mit hinein. Östrogene und Androgene beeinflussen die Tränen- und die Meibom-Drüsen. Nicht selten nehmen die Beschwerden trockener Augen während der Menstruation, unter hormoneller Verhütung und in den Wechseljahren zu. Laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. haben zwei von drei Frauen in den Wechseljahren Probleme mit trockenen Augen. Vor allem ein Androgenmangel führe zu einer nachlassenden Aktivität der Meibom-Drüsen.

Hinzu kommt, dass Frauen oft zu Kosmetika, wie Kajal, Mascara, Lidschatten und Co. greifen. Diese können die Augen reizen und die Meibom-Drüsen verstopfen. Auch das abendliche Abschminken kann die Zusammensetzung des Tränenfilms stören.

Was den Tränenfilm noch beeinflusst

Mit dem Alter nimmt die Produktion von Tränenflüssigkeit und Lipiden natürlicherweise ab und Trockenheitsbeschwerden können sich verstärken. Außerdem werden mit zunehmendem Alter oft vermehrt Medikamente eingenommen. Einige Medikamente können dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge trockene Augen verstärken. Dazu gehören beispielsweise Diuretika (entwässernde Medikamente), Antihistaminika (Allergiemittel), Antidepressiva (Medikamente gegen Depression), Retinoide (Medikamente gegen Akne), Blutdrucksenker sowie Chemotherapeutika.

Kontaktlinsen, Allergien und Rauch reizen die Augen

Auch Kontaktlinsenträger klagen häufig über trockene Augen. Kontaktlinsen können die Verdunstung fördern und die Augenoberfläche reizen. Auch Allergien und Zigarettenrauch reizen die Augen und begünstigen Trockenheit. Manchmal sind Erkrankungen des Auges die Ursache, darunter Fehlbildungen der Augenlider, Augenverletzungen oder chirurgische Eingriffe am Auge. Auch Krankheiten wie Diabetes mellitus, entzündliche Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Schilddrüse sowie Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel rheumatische Erkrankungen, können ein trockenes Auge verursachen.

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Wann mit trockenen Augen zum Arzt?

Einen Augenarzt sollten Betroffene mit trockenen Augen aufsuchen, wenn die Beschwerden verstärkt auftreten oder Begleitsymptome hinzukommen, etwa Druckgefühl, Schmerzen, Krustenbildung oder Sehstörungen. Der Arzt oder die Ärztin können klären, ob genügend Tränenflüssigkeit gebildet wird, wie lange der Tränenfilm stabil ist und ob die Augenoberfläche entzündet ist.

Oft helfen Tränenersatzmittel, die als Augentropfen, Sprays oder Gele zur Verfügung stehen. Ist eine nachlassende Funktion der Meibom-Drüsen die Ursache, hilft eine regelmäßige sanfte Reinigung und Massage der Lidkanten. Der Arzt erklärt, worauf man bei der Lidrandpflege achten muss.

Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert das Auge?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (Stand: 11.9.2024)
  • augeninfo.de: "Wechseljahre betreffen auch die Augen". Pressemeldung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) (Stand: 17.8.2022)
  • augeninfo.de: "Wann zum Augenarzt?". Online-Information des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) (Stand: Juni 2022)
  • gesund.bund.de: "Trockene Augen". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit (Stand: 6.5.2022)
  • augeninfo.de: "Das trockene Auge. Eine ernstzunehmende Krankheit". Online-Broschüre (PDF) des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) (Stand: 2021)
  • augeninfo.de: "Auch den Augen Pausen gönnen". Pressemeldung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) (Stand: 21.1.2021)
  • dog.org: "Leitlinie Trockenes Auge". Online-Information (PDF) des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. sowie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) (Stand: 9.3.2019)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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