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Prämenstruelles Syndrom (PMS): Symptome, Bedeutung, Abhilfe


Welche Symptome bei PMS typisch sind und was hilft


Aktualisiert am 15.06.2022Lesedauer: 4 Min.
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Eine Frau liegt zusammengerollt auf dem Bett.Vergrößern des Bildes
Machen sich die Tage vor den Tagen durch PMS-Beschwerden bemerkbar, kann das den Alltag erschweren. (Quelle: LumiNola/getty-images-bilder)

Die Tage vor der Regelblutung sind für manche Frauen sehr belastend, weil immer wieder Beschwerden auftreten. Wie lässt sich PMS behandeln?

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist weit verbreitet. Ein Großteil aller Mädchen und Frauen erlebt hin und wieder leichte Beschwerden vor den Tagen, ohne dass diese sie übermäßig belasten.

In manchen Fällen sind die Beschwerden jedoch derart stark, dass sie den Alltag erschweren: Etwa zwei bis vier von zehn Frauen und Mädchen fühlen sich durch PMS-Beschwerden im Alltag eingeschränkt.

Bei etwa drei bis acht von hundert Frauen und Mädchen sind die Symptome sogar derart stark ausgeprägt, dass ein normaler Alltag fast nicht mehr möglich ist. In letzterem Fall sprechen Fachleute von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (engl. premenstrual dysphoric disorder, PMDD). Diese schwerste Form des prämenstruellen Syndroms äußert sich vor allem psychisch, etwa durch Anspannung, Gereiztheit, Wut oder depressive Verstimmungen und kann zu großem Leidensdruck führen.

Bedeutung und Häufigkeit: Was ist das prämenstruelle Syndrom?

Als prämenstruelles Syndrom (PMS) bezeichnen Fachleute körperliche und psychische Symptome, die sich 4 bis 14 Tage vor der Menstruation einstellen (also in der zweiten Zyklushälfte) und regelmäßig oder immer wieder auftreten. Mit Beginn der Regelblutung ebben die Beschwerden normalerweise rasch wieder ab.

Prämenstruelles Syndrom: Mögliche Symptome

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) kann sich durch verschiedene körperliche und/oder psychische Symptome bemerkbar machen. Diese können von einer Regelblutung zur nächsten variieren und bei jeder Frau unterschiedlich auftreten.

Während PMS-Beschwerden bei manchen Frauen erst wenige Tage vor der Periode einsetzen, entwickeln andere bereits zwei Wochen vor der Menstruation Symptome. Diese bessern sich meist schlagartig mit dem ersten Tag der Regelblutung.

Das prämenstruelle Syndrom kann unter anderem mit folgenden Symptomen einhergehen:

  • Schmerzen bzw. Spannungsgefühl in den Brüsten
  • aufgeblähtes Gefühl im Bauchbereich
  • Wassereinlagerungen im Gewebe (etwa an den Knöcheln)
  • Gewichtszunahme (durch die Wassereinlagerung)
  • Hitzewallungen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Heißhunger
  • unreine Haut, Pickel
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • depressive Verstimmungen
  • Ängstlichkeit
  • Schlafprobleme
  • Konzentrationsprobleme
  • Erschöpfung

Prämenstruelles Syndrom: Was sind die Ursachen?

Was genau das prämenstruelle Syndrom bei Frauen verursacht, ist nicht sicher geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren dabei eine Rolle. Vor allem die weiblichen Geschlechtshormone scheinen Einfluss zu nehmen. An der Steuerung des Menstruationszyklus sind verschiedene Hormone beteiligt, deren Spiegel im Verlauf des Zyklus schwanken.

Untersuchungen zeigen, dass sich das Blut von Frauen mit PMS nicht von dem anderer Frauen unterscheidet. Die Betroffenen haben also keine höhere oder geringere Konzentration an Geschlechtshormonen im Blut. Eventuell entfalten einige dieser Hormone bei ihnen aber eine stärkere Wirkung: Fachleute vermuten, dass Frauen mit prämenstruellem Syndrom empfindlicher auf Abbauprodukte des weiblichen Geschlechtshormons Progesteron reagieren.

Diese häufen sich kurz vor Beginn der Regelblutung an, da der Körper Progesteron in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus verstärkt herstellt. Daneben beeinflusst Progesteron möglicherweise das Gehirn, indem es mit Botenstoffen wie Serotonin wechselwirkt – das könnte zum Beispiel die Stimmungsschwankungen erklären.

Unter Umständen spielen auch erbliche Einflüsse eine Rolle, denn in manchen Familien scheinen PMS-Beschwerden gehäuft aufzutreten. Hier ist jedoch weitere Forschung nötig.

PMS oder schwanger?

Die Beschwerden, die beim prämenstruellen Syndrom auftreten, ähneln zum Teil möglichen Schwangerschaftsanzeichen. Das gilt insbesondere für Symptome wie einem Spannungsgefühl in den Brüsten, ziehenden Schmerzen im Unterleib, Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder Übelkeit. Einige Frauen und Mädchen lässt das zweifeln: Sind es PMS-Symptome oder bin ich schwanger?

Bei den frühen Schwangerschaftsanzeichen sind daneben jedoch weitere Symptome typisch, wie etwa Morgenübelkeit, bleierne Müdigkeit und häufiger Harndrang. Ob es sich bei den verspürten Beschwerden um Anzeichen für ein PMS handelt oder die Betroffene doch schwanger sein könnte, zeigt sich spätestens, sobald die Regelblutung einsetzt: PMS-Beschwerden treten im Allgemeinen 4 bis 14 Tage vor der Periode auf. Im Falle einer Schwangerschaft bleibt diese jedoch aus. Dann kann ein Schwangerschaftstest Aufschluss bringen.

Prämenstruelles Syndrom: So stellt der Arzt die Diagnose

Treten einige Tage vor der Regelblutung immer wieder bestimmte Beschwerden auf, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein prämenstruelles Syndrom handeln könnte. Allerdings gibt es andere Erkrankungen, die teilweise ähnliche Symptome hervorrufen.

Deswegen geht es bei der Diagnose auch darum, andere mögliche Ursachen auszuschließen, wie etwa Schilddrüsenprobleme, ein Reizdarmsyndrom, Endometriose oder Depressionen. Darum stellt der Arzt oder die Ärztin Fragen zur Art der Beschwerden und veranlasst gegebenenfalls eine Blutuntersuchung.

Um mehr darüber zu erfahren, welche Beschwerden wie stark und wann genau auftreten, ist außerdem ein Tagebuch beziehungsweise erweiterter Menstruationskalender zu empfehlen. Diese sollten Betroffene über einen Zeitraum von wenigstens zwei bis drei Monaten führen.

Parallel zu den Beschwerden wird dort die Regelblutung eingetragen. So lässt sich eine Verbindung der Beschwerden zum Zyklusverlauf herstellen. Auch andere Einflüsse oder Ereignisse können vermerkt werden, wie etwa ungewöhnlicher Stress oder die Einnahme von Medikamenten.

Das Tagebuch oder der Kalender lässt sich dabei ganz klassisch auf Papier führen oder auch mithilfe einer App: Manche Zyklus-Apps bieten die Möglichkeit, auftretende Beschwerden festzuhalten.

Prämenstruelles Syndrom: Welche Behandlung hilft?

Nicht immer muss ein prämenstruelles Syndrom behandelt werden. Ob eine Therapie nötig ist, hängt vor allem davon ab, wie stark die Beschwerden ausfallen. Was im Einzelfall am besten hilft, muss zudem oft ausprobiert werden. Denn wie gut die verschiedenen Behandlungsmethoden tatsächlich gegen PMS helfen, ist bislang nicht gut untersucht oder die Ergebnisse zur Wirksamkeit sind widersprüchlich.

Bei leichten PMS-Beschwerden können sich bei manchen Betroffenen möglicherweise folgende Dinge positiv auswirken:

  • Entspannungsmethoden wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training
  • ausreichend Bewegung bzw. Sport
  • salzarme Ernährung
  • Kaffee- und Alkoholkonsum verringern
  • pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer, Johanniskraut
  • Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium, Magnesium, Vitamin B6

Sind die PMS-Beschwerden hingegen stark, können für die Behandlung Medikamente notwendig sein. Allerdings sind nicht alle eingesetzten Mittel für diesen Zweck zugelassen (sogenannter Off-Label-Use). Relativ häufig kommen hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille oder Hormonpflaster zum Einsatz. Diese Medikamente nehmen Einfluss auf den Hormonspiegel und können die Beschwerden beim prämenstruellen Syndrom verringern.

Geht das prämenstruelle Syndrom mit starken Schmerzen einher (wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Rückenschmerzen) können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika helfen, wie zum Beispiel Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS).

Kommt es während des PMS zu starken Wassereinlagerungen im Gewebe, verschreibt der Arzt oder die Ärztin unter Umständen Medikamente mit entwässernden Wirkstoffen (sogenannte Diuretika).

Belasten vor allem starke psychische PMS-Beschwerden wie etwa Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen, kommen Medikamente wie Antidepressiva infrage. Auch eine kognitive Verhaltenstherapie kann in manchen Fällen hilfreich sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS). Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.4.2022)
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS). Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 7.10.2021)
  • Bin ich schwanger? Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Stand: 8.9.2020)
  • Prämenstruelles Syndrom. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): Empfängnisverhütung (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 015/015 (Stand: August 2019)
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS). Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 31.5.2017)
  • Rohde, A., et al.: Psychosomatik in der Gynäkologie. Schattauer, Bonn 2017
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