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Mit Donnerschlagkopfschmerz sofort zum Arzt
Kopfschmerzen hat jeder mal. Am hÀufigsten ist der Spannungskopfschmerz. Doch kennen Sie auch die seltenen Kopfschmerzarten wie Gewichtheberkopfschmerz, Eispickelkopfschmerz und Donnerschlagkopfschmerz?
Das Wichtigste im Ăberblick
Was sind Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen gehören zu den hĂ€ufigsten Leiden in Deutschland. Laut Statista haben knapp 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mehrmals im Monat Kopfschmerzen. Mediziner unterscheiden verschiedene Kopfschmerzarten. Zuerst gruppieren sie die Kopfschmerzen in primĂ€re und sekundĂ€re Kopfschmerzen ein. WĂ€hrend primĂ€re Kopfschmerzen ein eigenstĂ€ndiges Beschwerdebild darstellen, haben sekundĂ€re Kopfschmerzen ihre Ursache in anderen Erkrankungen, wie Verletzungen, Infekten oder Ăhnlichem.
PrimÀre Kopfschmerzen: Die hÀufigsten Kopfschmerzformen
Folgende drei Kopfschmerzarten gehören zu den primÀren Kopfschmerzen und sind zugleich die hÀufigsten Kopfschmerzformen:
- Spannungskopfschmerzen: Sind die hĂ€ufigste Kopfschmerzart. Etwa die HĂ€lfte aller Kopfschmerzpatienten leidet unter Spannungskopfschmerzen. Auf der Schmerzskala von eins bis zehn sind Spannungskopfschmerzen bei vier bis fĂŒnf einzuordnen. Ursachen sind vor allem Stress, seelische Belastungen und Schlafmangel.
- MigrĂ€ne: Ist die zweithĂ€ufigste Kopfschmerzform. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter MigrĂ€ne. Auf einer Schmerzskala von eins bis zehn ist die MigrĂ€ne bei fĂŒnf bis acht einzuordnen. Die Kopfschmerzattacken werden durch Trigger ausgelöst. Das können Stress, Alkohol, bestimmte Lebensmittel, körperliche Anstrengung und andere Ursachen sein. MigrĂ€ne-Patienten kennen ihre persönlichen Auslöser.
- Cluster-Kopfschmerz: Ist die seltenste Kopfschmerzart und besonders belastend. Cluster-Kopfschmerzen gehören zu den schlimmsten Kopfschmerzen und sind auf der Schmerzskala bei neun bis zehn eingeordnet. Die Kopfschmerzattacken kommen in SchĂŒben und treten auf einer Seite des Kopfes auf. TrĂ€nende, gerötete Augen, ein hĂ€ngendes Augenlid sowie manchmal eine laufende Nase begleiten den heftigen Kopfschmerz. HĂ€ufige Trigger sind Alkohol, bestimmte Lebensmittel, grelles oder flackerndes Licht sowie Temperaturschwankungen.
Donnerschlag-, Eispickel- und Gewichtheberkopfschmerz
Zu den seltenen Kopfschmerzen â und zugleich zu den ungewöhnlicheren Kopfschmerzarten â gehören der Donnerschlagkopfschmerz, der Eispickelkopfschmerz und der Gewichtheberkopfschmerz. Was hat es damit auf sich?
Donnerschlagkopfschmerz: sofort zum Arzt
Der Donnerschlagkopfschmerz, englisch Thunderclap Headache, ist ein Kopfschmerz von zuvor unbekannter IntensitÀt. Da der Schmerz so intensiv ist, wird er auch als Vernichtungskopfschmerz bezeichnet. Er beginnt plötzlich und erreicht sein Schmerzmaximum innerhalb einer Minute. Er kann eine Stunde, aber auch mehrere Tage andauern.
Ăbelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit begleiten den Donnerschlagkopfschmerz hĂ€ufig. Der primĂ€re Donnerschlagkopfschmerz hat keine organisch feststellbare Ursache und ist trotz des intensiven Schmerzes nicht gefĂ€hrlich. Der primĂ€re Donnerschlagkopfschmerz kann die Vorstufe einer MigrĂ€neerkrankung sein.
Der sekundĂ€re Donnerschlagkopfschmerz hingegen stellt ein bedeutendes Gesundheitsrisiko dar. Er ist hĂ€ufig durch eine lebensbedrohliche Gehirnblutung (Schlaganfall) verursacht. Betroffene sollten bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort den Rettungsdienst unter 112 kontaktieren. Seltener ist der sekundĂ€re Donnerschlagkopfschmerz die Folge einer HirnhautentzĂŒndung, einer Sinusvenenthrombose oder einer NasennebenhöhlenentzĂŒndung.
Eispickelkopfschmerz: primÀr stechender Kopfschmerz
Der Eispickelkopfschmerz, auch primÀr stechender Kopfschmerz genannt, gehört ebenfalls zu den seltenen Kopfschmerzen und ist ein eigenstÀndiger Kopfschmerztyp, der ohne fassbare organische Grunderkrankung spontan auftritt. Der Kopfschmerz ist auf eine bestimmte Stelle begrenzt und tritt ganz plötzlich auf. Er hÀlt nur Sekundenbruchteile bis wenige Sekunden an. Der Schmerzmoment tritt alleine auf oder zeigt sich als Serie mehrerer kurzer Schmerzattacken.
Nach Angaben der Deutschen MigrÀne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. tritt der Eispickelkopfschmerz gehÀuft bei Patienten mit einem zugrundeliegenden primÀren Kopfschmerzsyndrom wie MigrÀne, Clusterkopfschmerz und Kopfschmerzen vom Spannungstyp auf oder ist durch beispielsweise kaltes Eis oder kalte GetrÀnke getriggert. Er ist von mittelstarker IntensitÀt.
Gewichtheberkopfschmerz: Anstrengung lÀsst den Kopf schmerzen
Auch der Gewichtheberkopfschmerz gehört zu den seltenen Kopfschmerzarten. Er gehört zum primÀren Anstrengungskopfschmerz, auch Belastungskopfschmerz genannt. Diese Kopfschmerzform tritt wÀhrend oder nach anhaltender körperlicher Anstrengung auf. Der Hustenkopfschmerz hingegen ist die Folge einer kurzzeitigen körperlichen Anstrengung.
Der Gewichtheber-Kopfschmerz ist durch einen pulsierenden Charakter gekennzeichnet und dauert meist nicht lĂ€nger als fĂŒnf Minuten. Das Risiko fĂŒr diese Kopfschmerzform steigt mit hohen Temperaturen. Als eine Ursache wird eine VenenschwĂ€che vermutet, bei der eine Blutstauung den Kopfschmerz verursacht. Die meisten Forschungen verfolgen allerdings die Annahme, dass eine Ăberdehnung der Venen oder Arterien in Folge der körperlichen Anstrengung der schmerzauslösende Faktor ist.
Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen zum Arzt gehen
Wer immer wieder unter Kopfschmerzen leidet und nicht weiĂ, woher die Beschwerden kommen, sollte einen Arzt aufsuchen und die Ursache klĂ€ren lassen. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt. Dieser wird bei Bedarf an andere FachĂ€rzte wie Neurologen, OrthopĂ€den, AugenĂ€rzte und andere ĂŒberweisen.
Zum Arzt sollte man auch dann gehen, wenn Kopfschmerzen plötzlich in starker IntensitĂ€t auftreten oder mit Begleitsymptomen wie Schwindel, Ăbelkeit, Fieber oder EinschrĂ€nkungen in der Motorik, der Sprache und der Wahrnehmung verbunden sind.
Wie die Deutsche MigrĂ€ne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. betont, sollten frei verkĂ€ufliche Akutschmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol und AcetylsalicylsĂ€ure (ASS) auf weniger als zehn Einnahmetage pro Monat begrenzt sein. Sonst steigt nicht nur das Risiko fĂŒr Nebenwirkungen. Auch besteht die Gefahr, dass sich ein MedikamentenĂŒbergebrauchskopfschmerz einstellt.