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Unterschätztes Risiko: Warum Diabetiker auf ihre Knochen achten sollten


Unterschätztes Risiko
Warum Diabetiker auf ihre Knochen achten sollten


Aktualisiert am 24.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Fraktur des Unterarms in einer Röntgenaufnahme: Osteoporose führt dazu, dass die Knochen brüchig werden und oft schon bei geringem Anlass brechen.Vergrößern des Bildes
Fraktur des Unterarms in einer Röntgenaufnahme: Osteoporose führt dazu, dass die Knochen brüchig werden und oft schon bei geringem Anlass brechen. (Quelle: Peter Dazeley/getty-images-bilder)

Millionen Menschen in Deutschland haben Osteoporose und somit ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Diabetiker sind besonders gefährdet.

Wie stabil das menschliche Skelett ist, hängt von erblicher Veranlagung ab. Auch Umweltfaktoren können die Stabilität beeinflussen. Im frühen Erwachsenenalter ist die Knochendichte am höchsten. Dann nimmt sie langsam ab. Deshalb sollten sie sich frühzeitig auf Knochenschwund untersuchen und behandeln lassen.

Erhöhtes Risiko für Knochenbrüche

Ein Diabetes mellitus kann den Knochenabbau beschleunigen und infolgedessen Knochenbrüche begünstigen. "Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Menschen mit Diabetes sich nur wenig bewegen und zudem ihre Stoffwechselerkrankung schlecht eingestellt ist", sagt Professor Thomas Haak, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim.

Etwa jeder vierte Patient mit Knochenbrüchen, die durch Osteoporose bedingt wurden, ist auch zuckerkrank. Die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Osteoporose spiegeln sich auch in den Leitlinien zur Behandlung der Stoffwechselkrankheit wider. So wird bei Frauen mit Typ-2-Diabetes ab einem Alter von 60 Jahren, bei Männern ab 70 Jahren eine Knochendichtemessung empfohlen.

Vitamin D- und Kalziummangel vorbeugen

Auch ein Vitamin-D-Mangel kann Ursache von Osteoporose sein. Dieses Vitamin sorgt dafür, dass Kalzium aus der Nahrung leichter über den Darm aufgenommen und in die Knochen eingelagert wird. "Vitamin-D-Mangel findet man häufig bei älteren Menschen, aber unabhängig vom Alter auch bei Menschen mit Diabetes", sagt Haak. Ein Bluttest beim Hausarzt könne den Mangel rasch feststellen und eine frühzeitige Behandlung kann Spätschäden vermeiden.

Zum Schutz der Knochengesundheit kann es empfehlenswert sein, Vitamin D in Form von Tabletten besonders während der Herbst- und Wintermonate einzunehmen. Betroffene sollten dies jedoch in jedem Fall mit ihrem Arzt absprechen, auch um die Dosierung festzulegen und Nebenwirkungen zu vermeiden.

Der Körper stellt einen großen Teil von Vitamin D in Verbindung mit Sonnenlicht über die Haut selbst her. "Deshalb empfehlen wir Menschen mit Diabetes, regelmäßig draußen aktiv zu sein. Das fördert sowohl die Vitamin-D-Bildung als auch die Knochenstabilität", sagt Haak.

Wichtig sei darüber hinaus, auf eine Ernährung zu achten, die reich an Vitamin D und Kalzium ist. Der Experte empfiehlt Seefisch wie Hering oder Lachs, aber auch Eier, Pilze und Leber. Kalzium sei unter anderem in Milch- und Sojaprodukten, Obst, Gemüse und Nüssen, aber auch in Mineralwasser enthalten. Bereits ein halber Liter kalziumreiches Mineralwasser decke die Hälfte des Tagesbedarfs.

Brauchen Sie eine Auffrischung der Corona-Schutzimpfung?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt eine jährliche Auffrischung der Corona-Schutzimpfung für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Das gilt für Personen ab 60 Jahren, Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2 Infektionsrisiko wie medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personen ab 6 Monaten mit relevanten Grunderkrankungen.

Warum bekommen Diabetiker brüchige Knochen?

Die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Osteoporose sind noch nicht ausreichend wissenschaftlich geklärt. Experten vermuten, dass hormonelle Prozesse und Entzündungen im Körper eine wichtige Rolle spielen. Sie führen wahrscheinlich dazu, dass weniger knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten) gebildet werden und die vorhandenen schneller absterben. Erschwerend kommt eine schlechtere Heilung bei Diabetikern hinzu, wenn Knochen brechen.

Auch Folgekrankheiten von Diabetes wie Nierenschäden und Durchblutungsstörungen könnten Osteoporose begünstigen. Zudem gibt es Hinweise, dass bestimmte blutzuckersenkende Medikamente das Risiko für Knochenbrüche weiter erhöhen. Bei Diabetikern sollten Nutzen und Risiko dieser Wirkstoffe daher sorgfältig abgewogen werden.

Osteoporose kann schwere Folgen haben

Menschen mit Osteoporose haben ein hohes Risiko für Knochenbrüche. Solche Frakturen, die oft schon bei geringem Anlass auftreten, können im Verlauf der Krankheit zu starken Schmerzen führen und die Beweglichkeit enorm einschränken.

Besonders gefürchtet ist der Oberschenkelhalsbruch. Er kann zum Beispiel Folgen wie Lungenentzündungen, Langzeitbehinderung und Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. Diabetiker sollten gerade im Alter nicht warten, bis es zu Frakturen kommt, sondern ihren Knochenstoffwechsel frühzeitig vom Arzt checken lassen und darauf achten, dass ihr Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel ausreichend hoch ist.

Um Stürze mit bösen Folgen zu vermeiden, ist für Senioren ein gezieltes Kraft- und Balance-Training sinnvoll. Es schult den Gleichgewichtssinn und stärkt die Muskeln. Dadurch werden indirekt auch die Knochen gestärkt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e.V.
  • Berufsverband Deutscher Internisten
  • Deutsche Diabetes Gesellschaft
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