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Pfeiffersches Drüsenfieber: Welche Behandlung geeignet ist


Pfeiffersches Drüsenfieber: Welche Behandlung geeignet ist


Aktualisiert am 24.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Ein Mann mit Halsschmerzen: Bei der Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfieber geht es vor allem darum, Symptome zu lindern.Vergrößern des Bildes
Ein Mann mit Halsschmerzen: Bei der Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfieber geht es vor allem darum, Symptome zu lindern. (Quelle: dolgachov/getty-images-bilder)

Gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es kein spezielles Medikament. Die Behandlung zielt vielmehr darauf ab, Symptome zu lindern – und das Risiko für mögliche Komplikationen zu senken. Lesen Sie, welche Behandlung bei Pfeifferschem Drüsenfieber geeignet ist und warum es wichtig ist, sich während der Erkrankung zu schonen.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) ist auch unter dem Namen "Kusskrankheit" bekannt. Der Grund: Die verursachenden Epstein-Barr-Viren werden hauptsächlich durch Speichelkontakt übertragen.

Bis zum 30. Lebensjahr hat sich fast jeder mit dem Virus infiziert. Während das Pfeiffersche Drüsenfieber bei Kindern oft milde oder sogar unbemerkt verläuft, sind die Symptome bei Jugendlichen und Erwachsenen meist stärker ausgeprägt. Mögliche Beschwerden sind Fieber, Halsentzündung, geschwollene Lymphknoten und Abgeschlagenheit. Auch können Organe wie Leber und Milz vergrößert sein.

Eine spezielle Behandlung gibt es nicht

Es gibt kein Medikament, das direkt gegen die Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers wirkt. Bei der Behandlung geht es daher darum, Beschwerden zu lindern, bis die Infektion von selbst abgeklungen ist.

Zudem kann die Behandlung das Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen senken. Zu möglichen – jedoch selten auftretenden – Komplikationen zählen zum Beispiel ein Milzriss, eine Herzmuskelentzündung, eine Lungenentzündung oder eine Entzündung von Hirn und/oder Hirnhaut. Viele dieser Komplikationen entstehen vor allem bei Personen, deren Immunsystem bereits vor der Erkrankung stark geschwächt war.

Bei der Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist Geduld gefragt: Viele Erkrankte fühlen sich über Wochen bis Monate hinweg erschöpft und abgeschlagen.

Pfeiffersches Drüsenfieber: Körperliche Schonung ist wichtig

Wer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, sollte sich in den ersten drei bis vier Wochen körperlich schonen. Wie sehr, hängt vom Allgemeinzustand des Betroffenen ab.

Besondere Schonung ist bei Pfeifferschem Drüsenfieber angesagt, wenn sich der oder die Erkrankte sehr erschöpft fühlt, wenn die Leberenzyme im Blut erhöht sind und/oder wenn Leber oder Milz durch das Virus vergrößert sind. Dann kann gegebenenfalls auch Bettruhe Teil der Behandlung sein.

Ist die Milz vergrößert, kann bei starker körperlicher Aktivität in dem Organ ein Riss entstehen. Ein Milzriss (Milzruptur) tritt zwar nur selten auf, ist aber lebensbedrohlich. In den ersten drei bis vier Wochen der Erkrankung empfiehlt es sich daher, von starken körperlichen Belastungen und insbesondere Kontaktsport abzusehen.

Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, inwieweit Sie sich schonen sollten und ob es sinnvoll ist, einige Tage im Bett zu verbringen.

Pfeiffersches Drüsenfieber behandeln: Hausmittel und Selbsthilfe

Bei Pfeifferschem Drüsenfieber lassen sich Beschwerden wie Fieber oder Halsschmerzen meist selbst behandeln.

Dabei können Sie auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen. Diese beschleunigen den Heilungsprozess zwar nicht, können jedoch vorübergehend Linderung verschaffen. Zur Behandlung von hohem Fieber können Sie den Körper zum Beispiel mit Wadenwickeln kühlen. Bei Halsschmerzen mit geschwollenen Mandeln und Schluckstörungen können Quarkwickel wohltuend sein.

  • Darüber hinaus gilt während der akuten Phase der Erkrankung:
  • Verzichten Sie auf Rauchen/Passivrauchen.
  • Trinken Sie keinen Alkohol.
  • Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa in Form von Wasser oder Tee.

Freiverkäufliche Medikamente bei Fieber und Schmerzen

Bei Halsschmerzen können Lutschtabletten aus der Apotheke Erleichterung bringen. Sind die Schmerzen stark ausgeprägt, helfen Lutschtabletten, Rachensprays oder Gurgellösungen mit örtlich betäubenden oder schmerzstillenden Wirkstoffen.

Bei Fieber oder Schmerzen können Sie zudem auf fiebersenkende und entzündungshemmende Mittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zurückgreifen. Dazu zählen etwa die Wirkstoffe Ibuprofen oder Diclofenac. Auf Paracetamol sollen Sie bei der Behandlung hingegen lieber verzichten, da der Wirkstoff die Leber zusätzlich belasten kann.

Beachten Sie: Kinder sollten bei Infekten nicht (oder nur nach ärztlicher Anweisung) mit Acetylsalicylsäure behandelt werden. In sehr seltenen Fällen kann andernfalls das lebensgefährliche Reye-Syndrom entstehen, welches zu Leber- und Hirnschäden führen kann.

Pfeiffersches Drüsenfieber: Behandlung von schweren Verläufen

Einen schweren Verlauf kann das Pfeiffersche Drüsenfieber vor allem bei Personen nehmen, deren Immunsystem stark geschwächt ist. Welche Behandlung dann nötig ist, richtet sich nach der Art und Schwere der Komplikation. Unter Umständen kann ein Krankenhausaufenthalt nötig sein.

Bei der Behandlung schwerer Verläufe spielen vor allem kortisonhaltige Präparate (Kortikosteroide) eine Rolle. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn die Mandeln stark vergrößert sind. Manchmal verursacht das Pfeiffersche Drüsenfieber einen schweren Mangel an Blutplättchen (Thrombotzytopenie) oder eine Blutarmut. Beides kann ebenfalls mit Kortikosteroiden behandelt werden.

In bestimmten Fällen ist möglicherweise auch eine Behandlung mit Antikörpern (Rituximab) sinnvoll, etwa bei Kindern mit angeborenen Immundefekten.

Kommt es im Rahmen des Pfeifferschen Drüsenfiebers zu einem Milzriss, handelt es sich um einen Notfall. Die Milz muss dann operativ entfernt werden.

Behandlung mit Antibiotika meist sinnlos

Antibiotika sind zur Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers nicht geeignet. Der Grund: Antibiotika helfen nur gegen bakterielle Infektionen, nicht aber gegen Viruserkrankungen.

In Ausnahmefällen kann die Einnahme von Antibiotika dennoch sinnvoll sein. Sie kommt infrage, wenn zusätzlich zur Virusinfektion eine behandlungsbedürftige bakterielle Infektion entstanden ist – etwa im Bereich der Mandeln.

Bestimmte Antibiotika sollten Personen mit Pfeifferschem Drüsenfieber in der akuten Krankheitsphase nicht einnehmen. Dazu zählen die Wirkstoffe Amoxicillin und Ampicillin aus der Gruppe der Penicilline. Diese Antibiotika führen bei einem Großteil der Erkrankten zu einem starken Hautausschlag (Arzneimittelexamthem). Sollten Antibiotika nötig sein, wird die Ärztin oder der Arzt daher eine andere Gruppe von Antibiotika verschreiben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pfeiffersches Drüsenfieber. Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 7.6.2021)
  • Infektiöse Mononukleose. Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 16.12.2020)
  • Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2020
  • Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.: Antibiotikatherapie bei HNO-Infektionen. AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 017/066 (Stand: 15.7.2019)
  • Fieber bei Kindern. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 22.5.2019)
  • Reye-Syndrom. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
  • Kerbl, J., et al.: Checkliste Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2015
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde: Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln – Tonsillitis. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 017/024 (Stand: August 2015)
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