t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeCorona

Corona-Mutante C.1.2: Was wir bisher über die Variante wissen


Ausbreitung in Südafrika
Ist die neue Corona-Variante C.1.2 gefährlicher als Delta?


Aktualisiert am 01.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Corona-Forschung (Symbolfoto): C.1.2 wurde bisher in allen neun südafrikanischen Provinzen sowie in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien festgestellt.Vergrößern des Bildes
Corona-Forschung (Symbolfoto): C.1.2 wurde bisher in allen neun südafrikanischen Provinzen sowie in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien festgestellt. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)

In den vergangenen Monaten hat sich die Variante C.1.2 weiter ausgebreitet – vor allem in Südafrika. Was wissen wir bisher über die Mutante und wie gefährlich ist sie?

Seit Monaten kursiert nicht mehr nur das Ursprungs-Coronavirus in der Welt. Es verbreiten sich auch unterschiedliche, teils ansteckendere oder gefährlichere Mutanten des Virus. Südafrikanische Wissenschaftler haben bereits im Mai eine neue Variante mit mehreren Mutationen entdeckt, die immer häufiger auftritt. Sie ist allerdings aktuell noch nicht weit verbreitet und daher noch recht unerforscht. Was wir bisher wissen und was nicht:

Was steckt hinter C.1.2?

Die neue Corona-Variante C.1.2 mit einer ungewöhnlich hohen Mutationsrate von 59 Mutationen beschäftigt derzeit Wissenschaftler in Südafrika. Dort wurde sie erstmals im Mai entdeckt. Medienberichten zufolge besteht sie aus vielen Mutationen, die in anderen Varianten, beispielsweise der Delta-Variante, ebenso vorkommen und für eine höhere Ansteckbarkeit sorgen. Darunter unter anderem E484K, N501Y und T859N.

Was ist der Unterschied zwischen Variante, Mutation und Mutante?
SARS-CoV-2 vermehrt sich in den menschlichen Körperzellen. Dabei wird auch das Genom des Virus kopiert. Kommt es dabei zu Fehlern, entstehen Veränderungen im Erbgut. Diese Veränderungen nennen sich Mutationen. Enthält das Virus diese Mutationen, ist eine neue Variante entstanden. Variante und Mutante sind in diesem Fall synonym verwendbar. Eine Variante kann somit auch mehrere Mutationen enthalten.

Allerdings treten die Mutationen in dieser Variante in einer anderen Konstellation auf. Richard Lessells, Spezialist für Infektionskrankheiten, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Auftreten der Variante zeige, dass "diese Pandemie noch lange nicht vorbei ist und dass dieses Virus noch nach Wegen sucht, uns möglicherweise besser zu infizieren".

Wo ist die Variante bisher aufgetreten?

Die Verbreitung der als C.1.2 bezeichneten Variante habe in den vergangenen Monaten leicht zugenommen, erklärte das südafrikanische Institut für Infektionskrankheiten (NICD). C.1.2 wurde demnach in allen neun südafrikanischen Provinzen nachgewiesen. Auch in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien wurde die Variante bereits festgestellt. In Deutschland hingegen ist die Variante bisher demnach noch nicht nachgewiesen worden, hierzulande dominiert aktuell mit mehr als 99 Prozent die Delta-Variante.

Die NICD-Wissenschaftlerin Penny Moore betonte, dass die Verbreitung von C.1.2 nach wie vor "sehr gering" sei. So entfielen im Juli laut Reuters nur etwa drei Prozent der Proben aus Südafrika auf C.1.2. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern hat Moore jetzt eine Preprint-Studie zu der Mutante veröffentlicht, in der auch Portugal und die Schweiz aufgezählt werden, dort soll C.1.2 am 13. August nachgewiesen worden sein.

Der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Anban Pillay soll laut "NTV" erklärt haben, die Häufigkeit der neuen Variante in den getesteten Proben sei zwar "in diesem Stadium sehr gering", die Zahlen würden allerdings in einem ähnlichen Tempo und Ausmaß steigen wie zu Beginn der Beta- und Delta-Varianten.

Wirken die aktuellen Impfstoffe auch gegen C.1.2?

Vorhersagen dazu, ob die bestehenden Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirkten, könnten laut Penny Moore noch nicht getroffen werden. Sie sei jedoch "zuversichtlich, dass die in Südafrika verwendeten Vakzine uns weiterhin gegen schwere Erkrankungen und Tod schützen werden".

"Wir bewerten derzeit die Auswirkungen dieser Variante auf die Antikörperneutralisation nach einer SARS-CoV-2-Infektion oder einer Impfung gegen SARS-CoV-2 in Südafrika“, schreiben die Autoren in ihrer Preprint-Studie.

Ist die neue Variante gefährlicher als die Delta-Variante?

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat auf Twitter mit Blick auf C.1.2 von einer "potenziell sehr gefährlichen" Corona-Variante geschrieben. Ob sie aber gefährlicher sei als die derzeit weltweit grassierende Delta-Variante, sei noch unklar. Das Auftreten von C.1.2 zeige aber: "Wir müssen Afrika Impfstoff geben", mahnte Lauterbach.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Wie ist die aktuelle Corona-Lage in Südafrika?

Südafrika ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land laut Johns Hopkins University fast 2,8 Millionen Corona-Infektionsfälle registriert. Mindestens 81.830 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion.

Hinzu kommt eine recht geringe Impfquote: Bisher wurden nur etwa 5,6 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das entspricht nur etwa 9,6 Prozent der Gesamtbevölkerung Südafrikas. In Deutschland hingegen sind bereits mehr als 60 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • CNN: "South African researchers keep wary eye on yet another new coronavirus variant", 31. August 2021.
  • NTV: "Stark mutierte Corona-Variante entdeckt", 30. August 2021.
  • Johns Hopkins University
  • Robert Koch-Institut
  • Nachrichtenagenturen Reuters, AFP
  • Twitterprofil Karl Lauterbach
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website