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Pap-Test: Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs erkennen


Gebärmutterhalskrebs erkennen
Was der Pap-Test verrät


Aktualisiert am 25.10.2022Lesedauer: 4 Min.
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Frauenärztin berät PatientinVergrößern des Bildes
Frauen ab 20 haben Anspruch auf einen regelmäßigen Pap-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. (Quelle: peakSTOCK/getty-images-bilder)

Ein Pap-Test kann Leben retten: Mit dem Test lassen sich mögliche Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkennen. Lesen Sie, was die Pap-Stufen bedeuten, wie der Test durchgeführt wird und wann die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Heute sterben deutlich weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) als noch vor 30 Jahren. Das ist vor allem den verbesserten Möglichkeiten zur Früherkennung zu verdanken.

Eine große Rolle spielt dabei der Pap-Test. Er gibt Auskunft darüber, ob und inwiefern Zellen am Gebärmutterhals krankhaft verändert sind. Die Untersuchung dauert insgesamt nur wenige Minuten und ist meist nicht schmerzhaft.

Der Pap-Test (auch: Papanicolaou-Test) ist nach seinem Erfinder George Papanicolaou benannt.

Was ermittelt der Pap-Test?

Der Pap-Test gibt Aufschluss darüber, ob am Gebärmutterhals Zellveränderungen vorliegen und wie stark sie sind. Starke Zellveränderungen erhöhen das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken – oder bereits erkrankt zu sein.

Der Gebärmutterhals stellt die Verbindung zwischen Gebärmutter und Scheide dar. Veränderungen am Gebärmutterhals entstehen häufig durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HP-Viren). Die Viren werden meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Fast jede sexuell aktive Person steckt sich irgendwann einmal mit HP-Viren an.

Im Rahmen der Infektion können am Gebärmutterhalskrebs Gewebeveränderungen entstehen. In den meisten Fällen sind sie harmlos und bilden sich wieder zurück, wenn der Körper die Viren bekämpft hat. Bleibt die Infektion jedoch länger bestehen, können sich die Zellveränderungen zu Krebsvorstufen und schließlich zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

Gut zu wissen
Eine HP-Infektion gilt als Hauptrisikofaktor für Gebärmutterhalskrebs – aber nur ein kleiner Teil der infizierten Frauen erkrankt tatsächlich an einem Zervixkarzinom.

Wie funktioniert der Pap-Test?

Der Pap-Test wird meist im Rahmen der gynäkologischen Krebsfrüherkennung durchgeführt. Dabei Für entnimmt die Frauenärztin oder der Frauenarzt eine kleine Zellprobe mithilfe eines sogenannten Abstrichs.

Die Ärztin oder der Arzt begutachtet zunächst die äußeren und inneren Bereiche der Scheide. Mit einem röhrenförmigen Untersuchungsinstrument, dem Spekulum, kann sie oder er den Gebärmutterhals betrachten. Der eigentliche Zellabstrich dauert nur wenige Sekunden: Dabei werden mit einem Spatel oder einem Bürstchen Zellen von Muttermund und Gebärmutterhalskanal entnommen. Schmerzen bereitet der Abstrich meist nicht. Er kann sich jedoch etwas unangenehm anfühlen. Kurz danach kann es zu einer harmlosen, schwachen Blutung kommen, die innerhalb weniger Stunden von selbst aufhört.

Der Zellabstrich wird anschließend im Labor auf Veränderungen untersucht.

Pap-Stufen: Was bedeuten sie?

Je nachdem, wie stark mögliche Zellveränderungen sind, teilen Fachleute das Ergebnis des Pap-Tests in verschiedene Stufen/Klassen ein.

Befund Bedeutung
Pap 0 Das Ergebnis ist nicht eindeutig (etwa aufgrund eines Laborfehlers); daher sollte der Abstrich innerhalb von drei Monaten wiederholt werden.
Pap I unauffälliger Abstrich
Pap II-a unauffälliger Abstrich, jedoch war der Abstrich in vorangegangenen Untersuchungen schon einmal auffällig
Pap II minimale Zellveränderungen; kein Verdacht auf Krebs
Pap IIID1 eindeutige Zellveränderungen, die sich jedoch häufig wieder zurückbilden; geringes Entartungsrisiko
Pap IIID2 mögliche Krebsvorstufen: starke Zellveränderungen mit erhöhtem Krebsrisiko
Pap III keine Krebszellen, jedoch unklare Zellveränderungen
Pap IV / Pap V starke Zellveränderungen; hohe Wahrscheinlichkeit, dass bereits eine Krebsvorstufe oder Gebärmutterhalskrebs vorliegt

Pap-Test positiv: Was nun?

Wichtig zu wissen: Ist der Pap-Test positiv, ist dies – auch bei höheren Pap-Stufen – kein Beweis für Gebärmutterhalskrebs. Vielmehr ist das Ergebnis nur ein Hinweis darauf, dass mehr oder weniger starke Zellveränderungen vorliegen.

Je nachdem, um welche Stufe es sich handelt, kann ein erneuter Pap-Test in kürzeren Zeitabständen nötig sein. Bei höheren Pap-Stufen wird die Ärztin oder der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen, um Krebs ausschließen oder diagnostizieren zu können. Dazu zählt zum Beispiel ein HPV-Test: Dafür wird ein Zellabstrich auf Humane Papillomviren untersucht. Vor allem, wenn sich bestimmte HP-Viren vom sogenannten Hochrisikotyp nachweisen lassen, könnte dies in Verbindung mit einer hohen Pap-Stufe auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen.

Für eine eindeutige Diagnose sind jedoch weitere Untersuchungen nötig. Dazu zählen zum Beispiel eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) und eine größere Gewebeprobe (Biopsie). Auch kann gegebenenfalls eine Konisation nötig sein: Dabei wird ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Gebärmutterhals entfernt und untersucht.

Pap-Test: Wer übernimmt die Kosten?

Der Pap-Test ist Teil der gynäkologischen Krebsfrüherkennung. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen für Frauen ab 20 Jahren. Dabei gilt:

  • Frauen zwischen 20 und 34 haben einmal jährlich Anspruch auf einen kostenlosen Pap-Test.
  • Frauen ab 35 können alle drei Jahre einen Pap-Test in Kombination mit einem HPV-Test machen lassen. Der Abstrich wird dann sowohl auf Zellveränderungen als auch auf HP-Viren untersucht.

Pap-Test für über 35-Jährige nur noch alle drei Jahre

Bis Ende 2019 hatten auch Frauen über 35 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Pap-Test. Seit Anfang 2020 bezahlen die Krankenkassen nur noch alle drei Jahre einen solchen Test, dann allerdings in Kombination mit einem HPV-Test. Die Kombination aus HPV- und Pap-Test gilt bei etwas älteren Frauen als besonders zuverlässige Methode zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs. Daher gilt ein Untersuchungsabstand von drei Jahren als ausreichend sicher.

Bei Frauen unter 35 ist ein jährlicher Pap-Test (ohne zusätzlichen HPV-Test) zur Früherkennung besser geeignet. Der Grund: Ein HPV-Test ist in dieser Altersgruppe nicht besonders aussagekräftig – denn eine HP-Infektion bildet sich bei den meisten jungen Frauen von allein wieder zurück und führt nur selten zu bösartigen Zellveränderungen. Daher gilt der jährliche Pap-Test in dieser Altersgruppe als aussagekräftiger.

Wichtig zu wissen
Unabhängig vom Pap-Test hat jede Frau ab 20 Jahren Anspruch auf eine jährliche Früherkennungsuntersuchung. Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt den Bereich Gebärmutter von außen und innen ab. Zudem fragt sie oder er nach möglichen Beschwerden oder Veränderungen. Im Zuge der Früherkennung nimmt sie oder er auch einen Pap-Test vor – bei Frauen zwischen 20 und 34 jährlich, bei Frauen ab 35 alle drei Jahre.

Pap-Test: Wann die Kosten nicht getragen werden

Frauen über 35, die sich schon vor Ablauf der drei Jahre testen lassen möchten, müssen die Kosten selbst tragen. Es handelt sich dann um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die Kosten können von Praxis zu Praxis leicht variieren.

Ausnahme: Bei auffälligen Beschwerden oder Befunden – etwa im Rahmen der jährlichen Krebsfrüherkennung – kann die Ärztin oder der Arzt zur Abklärung einen Pap-Test veranlassen. Die Kosten übernimmt in diesem Fall die Krankenkasse.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gebärmutterhalskrebs. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 30.6.2021)
  • S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom. AWMF-Registernummer 032/033OL (Stand: Mai 2021)
  • Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Informationsblatt des Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsinformationsdienst.de (Stand: 15.1.2020)
  • Gemeinsamer Bundesausschuss: Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung. Versicherteninformation für Frauen ab 35 Jahren (gültig ab Januar 2020). Online-Publikation: www.bundesgesundheitsministerium.de (Stand: November 2018)
  • Gemeinsamer Bundesausschuss: Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung. Versicherteninformation für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren (gültig ab Januar 2020). Online-Publikation :www.bundesgesundheitsministerium.de (Stand: November 2018)
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