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Forscher entwickeln Super-Spray gegen Krankenhauskeime


Forscher entwickeln Super-Spray gegen Krankenhauskeime


Aktualisiert am 30.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Isolierstation (Symbolbild): Multiresistente Keime sind ein globales Gesundheitsrisiko.Vergrößern des Bildes
Isolierstation (Symbolbild): Multiresistente Keime sind ein globales Gesundheitsrisiko. (Quelle: Christoph Reichwein (CREI) via www.imago-images.de)

Sogenannte multiresistente Keime sind hochgefährlich und gelten als globales Gesundheitsrisiko. Nun scheinen sie wirksam bekämpft werden zu können.

Antibiotika zählen zu den wichtigsten medizinischen Errungenschaften der Medizin. Doch: Je häufiger sie eingesetzt werden, desto höher das Risiko, dass die Bakterien gegen sie resistent werden. Wie Viren mutieren die Keime in ihrem Teilungsprozess. Die Folge: Die Mutante, die sich gegen das gegen die Krankheitserreger eingesetzte Mittel am besten durchsetzen kann, überlebt. Damit werden immer mehr Bakterien antibiotikaresistent.

Unter den zehn größten Gesundheitsbedrohungen

Die WHO stuft Antibiotika-Resistenz als eine der zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit ein, sie gehört weltweit zu den zehn häufigsten Todesursachen. Fast 1,3 Millionen Menschen auf der Welt starben 2019 einer Schätzung zufolge unmittelbar an einer Infektion mit einem antibiotikaresistenten Erreger. Bei fast fünf Millionen Todesfällen war eine solche Infektion demnach mindestens mitverantwortlich für den Tod, berichtet eine internationale Expertengruppe im Fachmagazin "The Lancet".

Besonders berüchtigt ist der MRSA-Keim. MRSA bedeutet übersetzt: Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-Stämme. Staphylokokken sind häufig vorkommende Bakterien, die insbesondere die Haut und Schleimhäute besiedeln. Die Besonderheit von MRSA-Stämmen ist jedoch, dass sie gegen das Antibiotikum Methicillin resistent sind, schreibt das Bundesgesundheitsministerium.

100.000 Tote durch MRSA in Deutschland

Das Bakterium tritt besonders in der Massentierhaltung auf, aber – noch schlimmer – in Krankenhäusern meist infolge von Operationen. Gegen den Erreger ist praktisch jedes bislang bekannte Antibiotikum nutzlos. Allein 2019 starben an diesem Keim in Deutschland 100.000 Menschen.

Nun gibt es eine neue Hoffnung: Forscher der Universität Chalmer in Schweden haben einen vielversprechenden Wirkstoff entwickelt, der als Spray eingesetzt werden könnte. Zum Hintergrund: Die antibiotikaresistenten Keime dringen über die Haut oder die Schleimhaut in den Körper ein.

Das neue Spray kann offenbar auch gegen Antibiotika immun gewordene Bakterien (wie MRSA) abtöten und darüber hinaus zur Wundpflege eingesetzt werden. Es kann tief in die Wunden eindringen. Das Material besteht dabei aus kleinen Hydrogelpartikeln (die Wasser binden können) und aus kleineren Eiweißen (Peptide), die Bakterien binden und abtöten können. Werden sie auf eine offene Wunde aufgebracht, greifen sie die äußere Hülle der Bakterien an. Dadurch verhindern sie eine Infektion.

Spray attackiert die Bakterien

Die Forscher berichten: "Die Substanz in diesem Wundspray ist völlig ungiftig und greift menschliche Zellen nicht an. Im Gegensatz zu bestehenden bakteriziden Sprays hemmt es den Heilungsprozess des Körpers nicht. Die Materialien, die einfach auf die Wunde gesprüht werden, können die Bakterien auch in kürzerer Zeit abtöten", so Edvin Blomstrand, einer der Erstautoren der Studie.

Nun soll der Wirkstoff zur Marktreife gebracht und dann vermarktet werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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