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Verlauf der Magersucht: Wann besteht eine Chance auf Heilung?


Genesung dauert meist Jahre
Verlauf der Magersucht – wann eine Chance auf Heilung besteht


Aktualisiert am 09.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein Mädchen isst widerwillig sein Frühstück.Vergrößern des Bildes
Menschen mit Magersucht brauchen Zeit, um zu einem gesunden Verhältnis zum Essen zurückzufinden. (Quelle: klebercordeiro/getty-images-bilder)

Eine Magersucht ist heilbar – aber nur, wenn Betroffene frühzeitig Hilfe erhalten. Wir erklären, welcher Verlauf mit und ohne Behandlung zu erwarten ist.

Wer sich aufgrund einer Magersucht in Behandlung begibt, hat einen bedeutsamen Schritt zur Genesung getan. Der anschließende Weg bis zur Heilung erfordert jedoch Geduld. Um die Essstörung vollständig zu überwinden, ist für gewöhnlich eine langfristige Therapie nötig, die viele Jahre in Anspruch nehmen kann. Häufig kommt es zu Rückfällen, außerdem kann eine Magersucht in andere Essstörungen übergehen.

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Grundsätzlich ist der Verlauf der Magersucht, auch Anorexia nervosa genannt, äußerst individuell. Er hängt unter anderem davon ab, wie ausgeprägt die psychischen Probleme der betroffenen Person sind und wie lange die Erkrankung zu Beginn der Behandlung bereits besteht. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen lässt sich aber immerhin schließen, wie sich die Erkrankung in der Vergangenheit bei vielen Menschen entwickelt hat. Die Ergebnisse können somit als ungefähre Orientierung dienen.

Welcher Verlauf ist typisch?

Studien haben ergeben, dass sich die Genesung für die Hälfte der Betroffenen über sechs Jahre erstreckt. Nur sehr wenige werden bereits innerhalb der ersten zwei Jahre der Behandlung wieder gesund.

Allerdings erholen sich selbst bei rechtzeitiger Behandlung keineswegs alle Patientinnen und Patienten vollständig von der Erkrankung. Bei etwa jeder zweiten behandelten Person gelingt eine Heilung. Ungefähr 30 von 100 Erkrankten erreichen zumindest eine sogenannte Teilremission. Das bedeutet, dass sie zwar an Gewicht zunehmen und es ihnen psychisch und körperlich besser geht, die Magersucht jedoch noch nicht gänzlich in den Griff bekommen haben.

Bei etwa 20 von 100 Betroffenen nimmt die Essstörung trotz Behandlung einen chronischen Verlauf, bleibt also dauerhaft bestehen.

Eine unbehandelte oder erfolglos behandelte, chronisch gewordene Magersucht birgt erhebliche Gefahren für die seelische und körperliche Gesundheit. Die Anorexia nervosa ist die psychische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate.

Denn zum einen drohen aufgrund des extremen Untergewichts und ständigen Nährstoffmangels verschiedenste Folgeerkrankungen, die schlimmstenfalls im Organversagen münden können. Zum anderen kann die psychische Not so verheerende Ausmaße annehmen, dass es zum Suizid kommt.

Hinweis: Wenn Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Magersucht – was jetzt zu tun ist

Je eher Betroffene professionelle Unterstützung erhalten, umso größer ist ihre Chance, sich ohne bleibende Folgen aus der Magersucht zu befreien. Erste Anlaufstelle kann die Hausärztin oder der Hausarzt sein. Es ist jedoch auch möglich, direkt in einer Praxis für Psychotherapie anzurufen. Da viele Praxen überlastet sind, kann es sinnvoll sein, sich an die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen zu wenden. Die Telefonnummer lautet 116117.

Wem es schwerfällt, sich in Behandlung zu begeben, für den kann ein anonymer Anruf bei einer Beratungsstelle ein hilfreicher erster Schritt sein, zum Beispiel das Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), erreichbar unter 0221 892031.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.11.2022)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.11.2022)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga-essstoerungen.de (Abrufdatum: 21.10.2022)
  • Senf, W., et al.: "Praxis der Psychotherapie". Thieme, Stuttgart 2020
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM): "S3-Leitlinie Diagnostik und Behandlung der Essstörungen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 051/026 (Stand: 31.5.2018)
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