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Hämangiom in der Wirbelsäule – was tun?


Blutschwämmchen im Wirbelkörper
Hämangiom in der Wirbelsäule – was tun?


Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein Mann sitzt am Schreibtisch und hält sich den Rücken.Vergrößern des Bildes
Ein Hämangiom in der Wirbelsäule kann in seltenen Fällen zu Rückenschmerzen und anderen Beschwerden führen. (Quelle: Jacob Wackerhausen/getty-images-bilder)

Ein Hämangiom in der Wirbelsäule verursacht nur selten Probleme. Wann eine Behandlung nötig ist und was Betroffene sonst noch darüber wissen sollten.

Ein Hämangiom, umgangssprachlich auch Blutschwämmchen genannt, ist ein meist harmloser Tumor, der aus Blutgefäßen besteht. Er entwickelt sich, wenn sich bestimmte Zellen in den Blutgefäßen schnell vermehren. Hämangiome können in allen Körperregionen auftreten. Bevorzugt bilden sie sich in der Haut (als sogenannte "Erdbeerflecken"), der Leber und den Knochen, insbesondere der Wirbelsäule. Hämangiome stellen die häufigsten gutartigen Tumoren in der Wirbelsäule dar.

Wer ein Hämangiom in der Wirbelsäule hat, erfährt davon womöglich nur durch Zufall: In vielen Fällen entdeckt die Ärztin oder der Arzt den Tumor auf CT- oder MRT-Aufnahmen der Wirbelsäule.

Hämangiom in der Wirbelsäule – was ist jetzt zu tun?

Der Befund "Hämangiom in der Wirbelsäule" muss keinen Anlass zur Sorge geben. Hämangiome sind gutartig und rufen in der Regel keine Symptome hervor. Wenn doch, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Therapie.

Wenn keinerlei Beschwerden auftreten, ist keine Behandlung notwendig. Die Ärztin oder der Arzt sollte jedoch sicherstellen, dass es sich tatsächlich um ein Hämangiom handelt und nicht um eine andere Erkrankung, welche gezielte Maßnahmen erfordern würde.

Ist ein Hämangiom in der Wirbelsäule gefährlich?

Ein Hämangiom in der Wirbelsäule ist fast nie gefährlich. Es handelt sich um einen gutartigen Tumor. Anders als ein Krebstumor wuchert er also nicht zerstörerisch in umliegendes Gewebe ein und bildet auch keine Absiedlungen, die andere Organe befallen.

Wenn ein Wirbelhämangiom ungünstig liegt, kann es die Stabilität des betroffenen Wirbelkörpers mindern und verschiedene Beschwerden hervorrufen. Möglich sind etwa Rückenschmerzen und eine schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit.

Drückt das Hämangiom auf die Nerven im Inneren der Wirbelsäule (im Wirbelkanal) oder ist deren Funktion infolge eines Wirbelkörperbruches beeinträchtigt, kann es zudem zu weiteren Symptomen kommen. Typisch sind insbesondere Empfindungs- und Bewegungsstörungen, sowie eine sogenannte Blasen-Mastdarm-Störung. Diese äußert sich durch Probleme beim Wasserlassen und beim Stuhlgang.

Wie wird ein Hämangiom in der Wirbelsäule behandelt?

Verursacht ein Hämangiom in der Wirbelsäule keine Probleme, muss es nicht beseitigt oder anderweitig behandelt werden. Ruft es Schmerzen oder andere Beschwerden hervor, kann die Ärztin oder der Arzt zunächst Schmerzmittel verordnen. Diese sind aber nur zur raschen und vorübergehenden Linderung der Symptome gedacht, bis die eigentliche, gezielte Therapie beginnen kann. Aus welchen Maßnahmen diese sich zusammensetzt, hängt unter anderem von der Lage und Größe des Hämangioms ab.

Hat das Hämangiom einen Wirbelkörper beschädigt, kann etwa eine sogenannte Vertebroplastie infrage kommen. Dabei spritzt die Ärztin oder der Arzt mit einer Hohlnadel einen medizinischen Knochenzement in den Wirbelkörper. Die Masse härtet aus und stabilisiert so den Wirbel.

Wenn das Hämangiom in den Wirbelkanal hineinragt und dort auf die Nerven drückt, ist es für gewöhnlich nötig, es im Rahmen eines operativen Eingriffes ganz oder teilweise zu entfernen. In manchen Fällen kommen zusätzlich noch weitere Maßnahmen zum Einsatz, etwa eine Strahlenbehandlung oder eine sogenannte Embolisation. Bei einer Embolisation werden die Blutgefäße im Hämangiom mithilfe eines Katheters verschlossen.

Möglicherweise schlägt die Ärztin oder der Arzt auch ein anderes Therapieverfahren vor, um den Beschwerden durch ein Hämangiom in der Wirbelsäule entgegenzuwirken. Beispielsweise lassen sich die Schmerzen oftmals durch eine Injektion von Ethanol – also das Einspritzen von Alkohol – in den betroffenen Wirbelkörper abmildern. Allerdings hat sich gezeigt, dass diese Maßnahme mit bestimmten Risiken einhergeht, zum Beispiel für Infektionen. Betroffene sollten sich, ehe sie einer Behandlung zustimmen, ausreichend mit den Vor- und Nachteilen des jeweiligen Verfahrens auseinandersetzen. Für die Aufklärung ist die Ärztin oder der Arzt verantwortlich. Im Zweifelsfall ist es hilfreich, in einer anderen Praxis eine Zweitmeinung einzuholen.

Im Anschluss an die eigentliche Therapie erhält die betroffene Person für gewöhnlich den Rat, ihre Rumpfmuskulatur zu kräftigen, um die Wirbelsäule zu entlasten. Darüber hinaus sollte sie die ärztlich empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 11.1.2024)
  • "Hämangiomwirbel". Online-Informationen des Engelhardt Lexikons Orthopädie und Unfallchirurgie: www.lexikon-orthopaedie.com (Abrufdatum: 11.1.2024)
  • "Hämangiom (Blutschwämmchen)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 18.10.2023)
  • "Spinal Hemangioma". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Stand: 31.7.2023)
  • Rickert, M., Meurer, A. "Hämangiome des Knochens". Der Orthopäde, Vol. 46, pp. 457-470 (April 2017)
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