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Zwerchfellbruch kann Sodbrennen auslösen


Zurückfließender Magensaft
Zwerchfellbruch kann Sodbrennen auslösen


Aktualisiert am 29.04.2025 - 18:05 UhrLesedauer: 3 Min.
Frau hat Probleme im Halsbereich: Ein Zwerchfellbruch kann Sodbrennen auslösen.Vergrößern des Bildes
Frau hat Probleme im Halsbereich: Sodbrennen kann durch einen Zwerchfellbruch begünstigt werden. (Quelle: Victor_69/getty-images-bilder)
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Ein Zwerchfellbruch begünstigt den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre – und somit auch Sodbrennen. Wie sich eine Hiatushernie bemerkbar macht.

Sodbrennen äußert sich als brennendes Gefühl, das vom Oberbauch oder hinter dem Brustbein nach oben in den Hals strahlt. Das Brennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Was viele nicht wissen: Ein Zwerchfellbruch kann die Ursache für häufiges Sodbrennen sein.

Sodbrennen betrifft viele Menschen

Sodbrennen ist ein häufiges Symptom: Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge haben bis zu 20 von 100 Menschen in den westlichen Ländern immer wieder Beschwerden wie Sodbrennen und Aufstoßen. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure und Mageninhalt die Speiseröhre nach oben steigen. Das passiert dann, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, der sogenannte Ösophagussphinkter, nicht richtig schließt.

Zwerchfellbruch: Sodbrennen durch Hiatushernie

Bei manchen Menschen ist der Schließmuskel durch einen Zwerchfellbruch beeinträchtigt. Das Zwerchfell ist eine kuppelförmige Muskelplatte, die der Atmung dient, aber auch Brust- und Bauchraum voneinander trennt und den Magen unterhalb der Brusthöhle hält. Die Speiseröhre führt durch eine kleine Lücke durch das Zwerchfell hindurch und mündet direkt in den Magen. Bei einem Zwerchfellbruch weitet sich diese Lücke.

Durch diese Lücke kann der Magen teilweise in den Brustraum rutschen. Experten sprechen in einem solchen Fall von einer Hiatushernie. Das hat zur Folge, dass sich der Mageneingang verschiebt – was den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen schwächt. Ursache ist häufig eine Bindegewebsschwäche. Übergewicht und Schwangerschaften erhöhen das Risiko. Manchmal ist ein Zwerchfellbruch auch angeboren oder die Folge eines operativen Eingriffs.

Verschiedene Formen von Hiatushernien

Ein Zwerchfellbruch wird oftmals zufällig während einer Magenspiegelung diagnostiziert. Schätzungen zufolge fallen nur etwa zehn Prozent der Zwerchfellbrüche durch Beschwerden auf. Problematisch wird es meist dann, wenn der Magen in die Lücke rutscht. Es werden verschiedene Formen von Hiatushernien unterschieden:

  • Axiale Hiatushernie (Gleithernie): Der oberste Teil des Magens wird mit dem Mageneingang durch den Speiseröhrenschlitz und das Zwerchfell hindurch in den Brustraum gedrückt.
  • Paraösophageale Hernie: Ein wesentlicher Teil des Magens schiebt sich neben die Speiseröhre in den Brustraum. Der Mageneingang bleibt, anders als bei der axialen Gleithernie, oft unterhalb des Zwerchfells.
  • Extrahiale Hernie: Seltene Form des Zwerchfellbruchs, bei der Teile des Magens oder andere Bauchorgane wie Milz und Dickdarm durch Schwachstellen im Zwerchfell in die Brusthöhle gelangen.
  • Thoraxmagen (Upside-down Stomach): Der Magen rutscht komplett in die Brusthöhle und liegt dort "kopfüber". Es treten schwere Verdauungsprobleme auf und es besteht das Risiko einer Einklemmung. Daher muss er operiert werden.

Symptome einer Hiatushernie erkennen

Zu den möglichen Symptomen einer Hiatushernie gehören:

  • Sodbrennen/Reflux
  • saures Aufstoßen
  • Luftaufstoßen
  • Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Schluckbeschwerden
  • unter Umständen chronischer Husten
  • Oberbauchbeschwerden
  • Völlegefühl
  • Erbrechen
  • Speiseröhrenentzündung
  • Blähungen

Achtung: Bei einem eingeklemmten Bruch treten heftige Schmerzen, Würgereiz und Blähungen auf. Das ist ein Notfall, der sofort eine ärztliche Versorgung benötigt.

Wann eine Hiatushernie operiert werden muss

Eine Operation, die den Zwerchfellbruch beseitigt, ist empfohlen, wenn:

  • der Zwerchfellbruch sehr groß ist.
  • die Gefahr einer Einklemmung besteht.
  • es zu einer Einklemmung gekommen ist.
  • die Hiatushernie Beschwerden verursacht und eine konservative Therapie die Symptome nicht ausreichend lindert.
  • Sodbrennen und Reflux stark ausgeprägt sind ("Volumenreflux").

Ernährungsumstellung bei leichtem Zwerchfellbruch

Bei einem leichten Zwerchfellbruch kann möglicherweise eine Ernährungsumstellung helfen, Sodbrennen, Aufstoßen und Brennen hinter dem Brustbein zu lindern:

  • Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt verzehren statt wenige große.
  • Spätes Essen vermeiden.
  • Fett- und zuckerreiches Essen reduzieren.
  • Saures wie Säfte, Essigdressings und Zitrusfrüchte nur in geringen Mengen konsumieren.
  • Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke reduzieren.
  • Auf Alkohol weitestgehend verzichten.
  • Nicht rauchen.

Medikamente gegen Sodbrennen

Für die medikamentöse Therapie gegen Sodbrennen kommen unter anderem zum Einsatz:

  • Protonenpumpenhemmer (PPI)
  • H2-Rezeptorblocker (H2R-A)
  • Antazida

Antazida wie Aluminiumhydroxid, Magnesiumcarbonat und Magaldrat neutralisieren die Magensäure. Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorblocker unterdrücken die Bildung von Magensäure aus den Drüsenzellen im Magen. Zu den Protonenpumpenhemmern gehören beispielsweise Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol. Zu den H2-Blockern zählen unter anderem Cimetidin, Famotidin und Ranitidin. Laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) können Protonenpumpenhemmer die Säureproduktion um bis zu 90 Prozent reduzieren, H2-Blocker um bis zu 60 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI): www.internisten-im-netz.de. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • mri.tum.de: "Essen und Trinken bei Sodbrennen". Patienteninformation (PDF) des Klinikums rechts der Isar (MRI) und der Technischen Universität München (TUM). (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • uk-augsburg.de: "Zwerchfellbruch (Hiatushernie) mit Refluxkrankheit oder Thoraxmagen (Upside-down-Magen". Online-Information des Universitätsklinikums Augsburg. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • st-augustinus-kliniken.de: "Zwerchfellbruch". Online-Information der St. Augustinus Gruppe. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • drk-kliniken-berlin.de: "Refluxkrankheit und Zwerchfellbruch". Online-Information der DRK-Kliniken Berlin. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • hernienzentrum.ch: "Zwerchfellbruch". Online-Information Hernienzentrum Schweiz. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • msdmanuals.com: "Zwerchfellbruch (Hiatushernie)". Online-Information von MSD Manual. Ausgabe für Patienten. (Stand: Aufgerufen am 15. April 2025)
  • gesundheitsinformation.de: "Sodbrennen und Refluxkrankheit". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 31. Juli 2024)
  • gesund.bund.de: "Sodbrennen und Refluxkrankheit". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 18. Januar 2021)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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