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Food Waste vorbeugen: Tipps gegen Lebensmittelverschwendung


So landet weniger im Müll
Lebensmittel: Tipps gegen die Verschwendung

Von dpa, cch, sah, sms

Aktualisiert am 03.09.2023Lesedauer: 5 Min.
Lebensmittelverschwendung: Tipps, wie sich Müll in der Küche vermeiden lässt.Vergrößern des BildesLebensmittelverschwendung: Tipps, wie sich Müll in der Küche vermeiden lässt. (Quelle: Daisy-Daisy/getty-images-bilder)
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Die Kartoffeln sind schrumpelig und die Eier sind abgelaufen – muss man sie jetzt wegwerfen? Nein, denn oftmals kann man sie weiterverwerten.

Pro Kopf werden in Deutschland etwa 75 Kilo Lebensmittel im Jahr entsorgt, wovon schätzungsweise die Hälfte vermeidbar wäre. Hier finden Sie Tipps, wie Sie Lebensmittel weiter verwenden und Lebensmittelverschwendung vermeiden können.

1. Richtig planen

Wer seine Vorräte überblickt, kauft weniger Überflüssiges ein. Gut ist auch, sich einen groben Wochenplan zu machen: Kommt jemand zu Besuch? Geht man auswärts essen? Bleiben vom Kochen Reste übrig? Idealerweise kommt zum Wochenplan noch ein Essensplan hinzu, sodass Sie vor dem Einkauf wissen, was Sie benötigen.

Wissen Sie schon, was Sie am Tag des Einkaufs verbrauchen? Perfekt, dann kaufen Sie das Produkt mit der kürzesten Haltbarkeit.

In den Kühlschrank gehören Eier, Käse, Milch, Joghurt, Butter oder Margarine. Und wer Spinat, Brokkoli, Fisch und Brot in der Tiefkühltruhe hat, kann auch ohne frische Einkäufe ein Essen kochen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, folgende Lebensmittel als Vorrat im Haus zu haben:

  • H-Milch
  • Nudeln
  • Reis
  • Mehl
  • Kartoffeln
  • Zwiebeln
  • passierte Tomaten
  • Öl
  • Tomatenmark
  • Gewürze
  • Senf

Weitere Tipps:

  • Käse am Stück kaufen, denn dieser ist haltbarer als Scheibenkäse.
  • Wer Konserven kauft, sollte sie bei maximal 19 Grad lagern.
  • Außerdem sollten neue Konserven im Schrank hinter jene geräumt werden, die dort schon standen. So werden automatisch die kürzer haltbaren zuerst verbraucht.
  • Schauen Sie bei Sparangeboten mit XXL-Packungen genau hin: Sparen Sie wirklich, oder werfen Sie am Ende nur etwas weg?

2. Richtig lagern

Ärgerlich ist es, wenn gerade erst geöffnete Lebensmittel schlecht werden und deshalb in den Müll müssen. Dagegen lässt sich aber etwas unternehmen.

  • Joghurt oder Quark zieht geöffnet Bakterien an, deshalb sollte man ihn schnell mit Frischhaltefolie abdecken. Tipp: Den Joghurtbecher vor dem Öffnen nicht schütteln, sonst lässt sich nicht mehr erkennen, ob sich obenauf Schimmel gebildet hat. Also den Deckel vorsichtig aufmachen und prüfen.
  • Nicht verbrauchte, offene Konserven füllt man am besten in Behälter aus Glas, Metall oder Kunststoff um.
  • Brot bleibt länger im Brotkasten oder Tontopf mit Deckel frisch. In einer sauberen Kunststofftüte hält sich Brot auch – die Kruste wird dann allerdings schnell weich. Sinnvoll ist ganze oder halbe Brotlaibe statt bereits geschnittene zu kaufen. Schnittbrot schimmelt nämlich schneller.
  • Zitronen schimmeln im Gemüsefach des Kühlschranks schneller. Besser sind die Früchte in einem Drahtkorb im kühlsten Raum der Wohnung aufgehoben. Tipp: Ein Küchentuch aus Papier dazwischen gelegt, reduziert die Schimmelgefahr. Gerade Zitronen sollten nicht auf Vorrat gekauft werden, sondern immer frisch für den aktuellen Bedarf.
  • Tomaten sind kälteempfindlich. Im Kühlschrank verlieren sie ihren Geschmack und schimmeln schnell. Tipp: Man lagert sie am besten luftig und kühl im Vorratsregal.
  • Auch Knoblauch und Zwiebeln werden schnell gammelig. Sie sollten nicht in luftdichten Behältern aufbewahrt werden.

3. Einfrieren

Brot etwa lässt sich auch gut einfrieren. Im verschlossenen Tiefkühlbeutel werden bereits geschnittene Scheiben eingefroren, die sich binnen kurzer Zeit im Toaster oder in der Mikrowelle auftauen lassen. Auch gefrorene Brötchen kann man im Ofen wieder aufbacken. Welche Lebensmittel sich noch zum Einfrieren eignen, lesen Sie hier.

Eingemachtes und Eingefrorenes beschriftet man besser mit Datum, damit man einen Überblick behält, was als Nächstes verbraucht werden sollte.

4. Lebensmittel nicht gleich wegwerfen – sondern auf Genießbarkeit prüfen

Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert, dass ein ungeöffnetes Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens bis zum aufgedruckten Datum Qualität, Farbe, Aroma und Konsistenz beibehält. Es heißt nicht, dass Lebensmittel immer sofort nach Ablauf dieses Datums entsorgt werden müssen.

Das gilt etwa für Butter oder Bier. Die Lebensmittel sollten durch Ansehen, Riechen und Schmecken auf ihre Genießbarkeit hin überprüft werden. Meist reicht ein kurzer Test, um festzustellen, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. Aus unserer Übersicht entnehmen Sie, welche Produkte wie lange genießbar sind und wann Sie sie entsorgen sollten.

5. Kochen ohne Verluste

Nicht nur Lebensmittel, die schlecht werden und weggeworfen werden müssen, sind ein Problem. Häufig wird auch beim Kochen nicht sparsam gearbeitet: Aufmerksames Schnippeln beinhaltet beispielsweise beim Brokkoli den Strunk, der häufig in Gänze weggeschnitten wird, obwohl er essbar ist.

Schnittreste von Obst und Gemüse und beispielsweise auch Knochen vom Hähnchen eignen sich außerdem gut für Brühen.

6. Richtig zweitverwerten

Dass beim Kochen etwas übrig bleibt, lässt sich nicht immer vermeiden. Die Reste sind aber zu schade, um sie wegzuwerfen.

  • Übrig gebliebenes Gemüse oder Eier können zusammen in einer Reispfanne landen.
  • Brot oder Brötchen vom Vortag schmecken zum Beispiel lecker in einem süßen Auflauf oder als Arme Ritter.
  • Der Rest der Spaghettisoße wandert ins Paprikagemüse.
  • Geschnittenes Obst wird zu Kompott verarbeitet oder zusammen mit Joghurt zum Shake püriert.

Aus Gemüseschalen Chips herstellen oder Brühe kochen

Auch Gemüseschalen müssen Sie nicht einfach wegwerfen. Aus manchen Sorten können Sie Chips machen. Das Bundeszentrum für Ernährung schlägt vor, die sauberen Schalen von Roter Bete, Pastinake oder Rettich in dünne Streifen zu schneiden und in gewürztes Olivenöl zu tauchen. Anschließend im Ofen rösten oder in der Pfanne braten.

Alternativ können Sie Gemüsereste auch in Beuteln einfrieren. Haben Sie auf diese Weise genügend Gemüse gesammelt, geben Sie es mit Gewürzen wie Pfeffer, Lorbeerblättern oder Piment in einen großen Topf mit Wasser. Das Ganze abgedeckt bei niedriger Hitze drei bis vier Stunden köcheln lassen. Anschließend das Gemüse heraussieben und die Brühe noch eine halbe Stunde einreduzieren. Besonders geeignet für eine Gemüsebrühe sind:

  • Zwiebelschalen,
  • Sellerie,
  • Möhren,
  • Fenchel,
  • Radieschen,
  • Porree,
  • Ingwer,
  • Champignons,
  • Kohlrabi

Rezept: Schoko-Osterhasen zweitverwerten

Ergraute Schokolade oder umherstehende Schoko-Hasen finden mit diesem Rezept eine neue Bestimmung – als süße Brötchen:

Dazu 200 g der Schokolade zerkleinern und in einen gut durchgekneteten Teig aus 500 g Mehl, 25 g Hefe, je 50 g Zucker und Butter, einem Ei, 150 ml Wasser, einem Teelöffel Salz und je einem Spritzer Zitronen- und Vanillearoma und 100 ml kalter Milch unterkneten. Nach einer Ruhezeit von 10 Minuten eigroße Kugeln formen und in einen 30 Grad warmen Ofen stellen. Während des 30-minütigen Gärens mehrmals mit Wasser bestreichen.

Sind die Kugeln auf Brötchengröße gewachsen, aus dem Ofen nehmen und mit einem Geschirrtuch abdecken. Nochmals mit Wasser bestreichen und die Brötchen 16 Minuten bei 210 Grad backen. Anschließend mit flüssiger Butter bepinseln und mit Zucker bestreuen.

7. Containern, Bändern, Foodsharing: Was steckt dahinter?

Zusätzlich zu den Tipps zum Einkaufen und Kochen gibt es auch noch spezielle Tricks, die der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken können. Dazu gehört das Containern: Dabei suchen Sie in Müllcontainern von Supermärkten oder Restaurants nach Lebensmitteln, die noch essbar sind und beispielsweise nur Schönheitsfehler haben. Allerdings ist das nicht überall legal und Sie könnten eine Anzeige wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs riskieren.

Ähnlich praktisch, nicht kostenlos, aber dafür vollkommen legal ist das Bändern: Dabei achten Sie auf Sticker mit Sonderpreisen im Supermarkt. Diese Produkte stehen häufig kurz vor dem Ablaufdatum und werden weggeworfen, sollte Sie niemand kaufen. Sie "retten" die Schnäppchen also vor der Tonne.

Ebenso legal ist auch Foodsharing: Immer mehr Menschen, Unternehmen und Restaurants teilen ihre ungenutzten, aber noch genießbaren Lebensmittel mit anderen. Häufig sogar kostenlos oder sehr günstig.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung "Motatos"
  • Eigene Recherche
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