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Er forderte Ende der Hinrichtungen: Inhaftiertem Iraner geht es immer schlechter


Er fordert Ende der Hinrichtungen
Schockierende Bilder von inhaftiertem Iraner

Von dpa, afp, csi

Aktualisiert am 03.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Mauern der Gohardascht-Haftanstalt im Iran: Dort sind viele politische Gefangene inhaftiert.Vergrößern des BildesDie Mauern der Gohardascht-Haftanstalt im Iran: Dort sind viele politische Gefangene inhaftiert. (Quelle: Ensie & Matthias/Wikmedia Commons/CC BY-SA 2.0)
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Seit mehr als vier Jahren sitzt der iranische Arzt Farhad Meysami im Iran in Haft. Nun lösen Bilder von ihm international Besorgnis aus.

Bilder eines iranischen Aktivisten im Hungerstreik haben in sozialen Medien große Besorgnis ausgelöst. Menschenrechtler veröffentlichten am Donnerstagabend Fotos des seit 2018 inhaftierten Arztes Farhad Meysami. Darauf ist der 53-Jährige mit rasiertem Kopf und völlig abgemagert zu sehen. Iranerinnen und Iraner zeigten sich schockiert und forderten erneut dessen Freilassung.

Meysami ist seit mehr als vier Jahren in Haft. Die Justiz wirft ihm Verstöße gegen die "nationale Sicherheit" vor. Bereits 2018 war der bekannte Aktivist schon einmal in den Hungerstreik getreten. Seit Ausbruch der jüngsten Proteste im Herbst 2022 verweigert der Arzt in der Gohardascht-Haftanstalt in Karadsch nahe der Hauptstadt Teheran die Aufnahme von Nahrung. Medienberichten zufolge fordert Meysami ein Ende der Exekutionen von Demonstranten, die Freilassung politischer Gefangener und das Ende der strengen Kleiderordnung.

Iranische Behörden sprechen von angeblicher Darmerkrankung

Die iranischen Behörden widersprachen am Freitag den Berichten. Meysamis Gewichtsverlust erklärte die Justiz mit einer angeblichen Darmerkrankung, wie das Nachrichtenportal Misan berichtete. Auch soll er seinen Hungerstreik unterbrochen und ärztliche Hilfe erhalten haben. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Recherchen von mehreren Medien verdeutlichten allerdings die brutale Folter, die in den iranischen Gefängnissen gegen die Inhaftierten angewendet wird. Mehr dazu lesen Sie hier.

Politiker und Intellektuelle fordern Freilassung

Prominente Politiker und Intellektuelle fordern Meysamis Freilassung. Der iranische Politologe Abbas Abdi setzte sich auf Twitter mit einem Appell dafür ein. Der Menschenrechtsaktivist Hossein Ronaghi, der zuletzt im Ewin-Gefängnis inhaftiert war und auf Kaution freikam, schrieb, Meysami verdiene keinen Gefängnisaufenthalt. Seine Situation sei "schmerzhaft", schrieb Ronaghi auf Twitter. "Die Verantwortung für sein Leben liegt bei der Islamischen Republik". Auch Meysami saß bereits im Ewin-Gefängnis ein.

Auslöser der jüngsten Protestwelle im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam Mitte September. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden. In den vergangenen Wochen nahmen die Straßenproteste wieder ab. Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus, etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren.

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Derweil wurde der international bekannte iranische Filmregisseur Jafar Panahi nach sieben Monaten Haft auf Kaution freigelassen. Panahi sei "zwei Tage nach Beginn seines Hungerstreiks für die Freiheit" aus dem berüchtigten Teheraner Ewin-Gefängnis entlassen worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Center for Human Rights in Iran (CHRI) mit Sitz in den USA am Freitag im Onlinedienst Twitter mit.

Das iranische Regime entlässt regelmäßig Inhaftierte gegen meist sehr hohe Kautionen. Panahi war im Juli 2022 festgenommen worden. International sorgte die Festnahme für scharfe Kritik. Er war am Mittwoch in den trockenen Hungerstreik getreten, verweigerte also sowohl Essen als auch Trinken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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