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Justitzreform in Israel: Generalstaatsanwältin kritisiert Benjamin Netanjahu


"Rechtslage ist eindeutig"
Generalstaatsanwältin: Netanjahu verhält sich rechtswidrig

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 24.03.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230323-99-54768Vergrößern des BildesBenjamin Netanjahu: Der israelische Ministerpräsident steht wegen seiner geplanten Justizreform schwer in der Kritik. (Quelle: Abir Sultan/ap)
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Die geplante israelische Justizreform sorgt weiter für Unruhe. Jetzt hat die Generalstaatsanwältin Regierungschef Netanjahu scharf kritisiert.

Israels Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara hat die Beteiligung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an der umstrittenen Justizreform als illegal eingestuft und vor Konsequenzen gewarnt. "Die Rechtslage ist eindeutig: Sie müssen sich aus jeder Initiative zur Änderung des Justizwesens heraushalten, inklusive der Zusammensetzung des Komitees zur Ernennung von Richtern, da dies ein Interessenkonflikt ist", schrieb Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara in einem Brief an den Regierungschef.

Netanjahu hatte zuvor gesagt, er werde alles tun, was nötig sei, um eine Lösung in dem Streit zu finden. Die Generalstaatanwältin konterte am Freitag, seine Aussagen seien illegal gewesen ebenso wie alle Maßnahmen, die er in dieser Angelegenheit ergreife.

Der Regierungschef hatte am Donnerstagabend in einer Ansprache an die Nation zu Einheit aufgerufen und verkündet, sich künftig an dem umfassenden Gesetzesvorhaben intensiv beteiligen zu wollen. Baharav-Miara hatte dies Anfang Februar untersagt, da er von den geplanten Änderungen in dem aktuell gegen ihn laufenden Korruptionsprozess profitieren könnte. Bisher wurde die Umsetzung der Reformpläne von Justizminister Jariv Levin sowie dem Abgeordneten Simcha Rothman federführend geleitet.

Ermittlungen gegen Ministerpräsident

Vor der Rede Netanjahus hatte Israels Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Amtsenthebung eines Regierungschefs deutlich schwieriger macht. Es war die erste Gesetzesänderung im Rahmen der höchst umstrittenen Justizreform der rechts-religiösen Regierung. Die Änderung gilt als persönlich auf Netanjahu zugeschnitten, der aktuell wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt ist. Er hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und betont, die Pläne der Regierung hätten nichts mit seinem Prozess zu tun.

Die Koalition um Netanjahu wirft dem Höchsten Gericht eine übermäßige Einmischung in politische Entscheidungen vor. Dem Parlament soll es deshalb künftig möglich sein, mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des Höchsten Gerichts aufzuheben. Zudem soll die Zusammensetzung des Gremiums zur Ernennung von Richtern geändert werden. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer gefährlichen Staatskrise.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und Reuters
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