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Geheime Codes des britischen Geheimdiensts: Das steckt dahinter


Russlands Taktik
Das steckt hinter dem Code des britischen Geheimdiensts

Von t-online, cc

Aktualisiert am 06.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Bachmut, Anfang März 2023: Ein ukrainischer Scharfschütze nimmt russische Truppen ins Visier, die nur etwa 250 Meter entfernt sind.Vergrößern des BildesBachmut, Anfang März 2023: Ein ukrainischer Scharfschütze nimmt russische Truppen ins Visier, die nur etwa 250 Meter entfernt sind. (Quelle: John Moore)
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Der britische Geheimdienst hat sich im Ukraine-Krieg als wichtige Quelle erwiesen. Oft sind seine Formulierungen aber schwammig. Wie die täglichen Lageberichte zustande kommen, macht der Dienst nun transparent.

Täglich veröffentlicht der britische Geheimdienst ein Dossier zum Ukraine-Krieg. Darin enthalten sind Information zur aktuellen Lage in dem von der russischen Armee teilweise besetzten Land. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Mit seinen Updates zum militärischen Verlauf und zur mutmaßlichen Kriegstaktik von Wladimir Putins Generälen liefern die Briten einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung, sowohl der ukrainischen Militärführung als auch der (westlichen) Öffentlichkeit. Doch was öffentlich von dem Nachrichtendienst kommuniziert wird, liest sich häufig recht schwammig. Vor wenigen Tagen etwa veröffentlichten die britischen Schlapphüte eine Mitteilung, nach der die russische Führung "sehr wahrscheinlich die Bildung weiterer privater Söldnerarmeen anstrebe, um irgendwann einmal den Platz einzunehmen, den momentan noch die Gruppe Wagner (Anm. d. Red.: private Söldnerarmee des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin) innehat".

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Es wimmelt in den Geheimdienstberichten nur so von Modalwörtern. "Vermutlich", "wahrscheinlich", "möglicherweise", "offenbar", "nahezu sicher". Das schwammige Behördensprech ist durchaus beabsichtigt, schließlich handelt es sich bei den Informationen, die das britische Verteidigungsministerium verbreitet, selten um letzte Gewissheiten, sondern um Hinweise, die meist aus einer Fülle an unterschiedlichen Quellen zusammengetragen werden. Aus diesem Quellenfundus errechnen die Geheimdienstanalysten dann Wahrscheinlichkeiten.

Wahrscheinlichkeit der Vorhersagen sind genau definiert

Wie wahrscheinlich es ist, dass eine Entwicklung oder ein Ereignis eintritt oder bereits eingetreten ist, das lässt sich anhand des Sprachcodes ablesen, in dem die Updates unter anderem bei Twitter veröffentlicht werden. So signalisiert die Verwendung des Begriffs "geringe Chance", dass ein Ereignis nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 bis 10 Prozent eintritt. "Wahrscheinlich" oder "möglicherweise" findet dagegen Eingang in den täglichen Lagebericht, wenn die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens einer Situation bei 50 bis 75 Prozent liegt.

Mit seinem "probability yardstick", also der "Wahrscheinlichkeitsskala", will der britische Geheimdienst sicherlich ein Stück weit für Transparenz sorgen. Sofern das in Kriegszeiten und angesichts von nachrichtendienstlich gesammelten Informationen möglich ist.

Dass die Analysen der Briten allerdings nicht ganz falsch sein können, zeigte sich bereits Ende Februar 2022. Da tweeteten die britischen Geheimdienstler zur Überraschung vieler Beobachter vermeintliche Pläne von Russlands Diktator Wladimir Putin für eine Invasion in die Ukraine. Nur wenige Tage später geschah der Überfall dann tatsächlich.

Verwendete Quellen
  • rnd.de: Krieg in der Ukraine: Britischer Geheimdienst veröffentlicht Details seiner Kommunikation
  • gov.uk: Defence Intelligence – communicating probability (englisch)
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