t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAusland

Türkei-Wahl: Erdoğan-Kontrahent Kılıçdaroğlu wirft Russland Einmischung vor


"Lassen Sie die Hände von der Türkei"
Erdoğan-Kontrahent wirft Russland Einmischung in Wahl vor

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 12.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Player wird geladen
Erdoğan gegen Kılıçdaroğlu: Der amtierende türkische Präsident hat vor der Wahl an Zustimmung verloren, (Quelle: reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Versucht Russland, auf die Wahl in der Türkei Einfluss zu nehmen? Das zumindest hat der Erdoğan-Konkurrent Kılıçdaroğlu dem Kreml nun vorgeworfen.

Der türkische Präsidentschaftskandidat Kemal Kılıçdaroğlu hat Russland die Erstellung von Deep-Fake-Inhalten und die Verbreitung von Verschwörungen im türkischen Wahlkampf vorgeworfen. "Lassen Sie die Hände von der Türkei", schrieb Kılıçdaroğlu am Donnerstagabend auf Twitter. Worauf genau er sich damit bezog, ließ er offen. Deep-Fakes sind Medieninhalte, die mit Techniken künstlicher Intelligenz (KI) manipuliert wurden.

Der Kreml hat die Vorwürfe zurückgewiesen, Russland habe sich in die Präsidentschaftswahl in der Türkei eingemischt. "Wir weisen diese Behauptungen entschieden zurück", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. "Wir erklären offiziell: Von einer Einmischung kann keine Rede sein." Russland schätze seine Beziehungen zur Türkei sehr. Westliche Länder beschuldigen Russland immer wieder, sich in Wahlen einzumischen, insbesondere durch Desinformationskampagnen.

Am 14. Mai sind Menschen in der Türkei dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Umfragen sagen ein enges Rennen zwischen Erdoğan und Kılıçdaroğlu voraus, der als Kandidat einer Allianz aus sechs Parteien mit unterschiedlicher ideologischer Ausrichtung antritt. Kılıçdaroğlu hat derzeit einen leichten Vorsprung. Hier lesen Sie mehr dazu.

Kılıçdaroğlu: "Wir werden keine Einmischung zulassen"

Am Donnerstag gab einer der vier Erdoğan-Herausforderer seine Kandidatur auf. Muharrem Ince von der Vaterlandspartei sprach von "verleumderischen" Aufnahmen. Kürzlich waren Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut geworden und kompromittierende Bilder aufgetaucht. Ob diese authentisch sind, ist völlig unklar.

Der türkische Präsident Erdoğan hatte bei einer Wahlkampfrede am Sonntag in Istanbul ein angebliches Wahlkampfvideo seines Herausforderers Kılıçdaroğlu gezeigt. In das wurde ein Mitglied der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK geschnitten. Das Video machte den Anschein, als würde der Mann das Wahlkampflied der CHP mitsingen.

Präsidentschaftskandidat Kılıçdaroğlu hat für den Fall seines Wahlsiegs ein ausgewogenes Verhältnis zu Russland angekündigt. "Wir wollen unsere Beziehungen aufrechterhalten, wir wollen unsere freundschaftlichen Beziehungen nicht abbrechen, aber wir werden keine Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten zulassen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Er werde sich für eine weitere Friedensinitiative zwischen Russland und der Ukraine einsetzen, wenn er die Wahl gewinne. Ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine sei wichtig für die Türkei und die ganze Welt.

Erdoğan gibt sich im Ukraine-Krieg als Vermittler

Russland und die Türkei haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren ausgebaut. Im Ukraine-Konflikt gibt sich Erdoğan als Vermittler, der sowohl mit Moskau als auch mit Kiew spricht.

Auf die Frage, ob er im Falle seiner Wahl einer Erweiterung der Nato unterstützen würde, sagte Kılıçdaroğlu: "Natürlich." Details dazu ließ er offen. Derzeit blockiert die Erdoğan-Regierung den Nato-Beitritt Schwedens, weil sie dem nordischen Land vorwirft, nicht ausreichend gegen kurdische Extremisten vorzugehen. Kılıçdaroğlu erklärte, die NATO sei im 21. Jahrhundert nicht nur eine reine Militärorganisation, sondern auch eine Organisation, die die Demokratie verteidige. "Wir werden unsere Beziehungen zur Nato in gleichen Rahmen aufrechterhalten wie in der Vergangenheit."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website