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Türkei und Griechenland wollen Beziehungen aufbessern – Erdoğan: "neue Ära"


Freundschaftserklärung unterzeichnet
Erdogan: "Neue Ära" in Beziehungen mit Griechenland

Von afp, dpa-video
07.12.2023Lesedauer: 3 Min.
GREECE-TURKEY/Vergrößern des BildesNeue Freundschaft alter Feinde? Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (l) und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. (Quelle: LOUISA GOULIAMAKI/Reuters-bilder)
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Noch im vergangenen Jahr drohte der türkische Präsident den griechischen Nachbarn. Mit einem Besuch in Athen soll nun eine "neue Ära" beginnen.

Bei einem Besuch in Athen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein neues Kapitel in den Beziehungen zum Erzrivalen Griechenland angekündigt. Er sei davon überzeugt, dass nun eine "neue Ära" beginne, sagte Erdoğan am Donnerstag zu Beginn seines ersten offiziellen Besuchs in Athen seit 2017.

Griechenland und die Türkei wollen ihre angespannte Beziehung durch eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen verbessern. Das vereinbarten der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und Erdoğan bei einem Arbeitstreffen. Man habe eine entsprechende Deklaration unterzeichnet, sagte Mitsotakis. Erdoğan bestätigte, die Gespräche seien sehr ergiebig gewesen. Er habe Mitsotakis zu einem Gegenbesuch eingeladen.

Mitsotakis nennt Erdoğan "meinen Freund"

"Wir müssen optimistisch sein, und dieser Optimismus wird in Zukunft Früchte tragen", fügte Erdogan bei einem Treffen mit seiner griechischen Amtskollegin Katerina Sakellaropoulou hinzu. Als eines seiner Ziele nannte er eine nahezu Verdopplung des bilateralen Handelsvolumens von derzeit 5,5 Milliarden auf 10 Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro). Den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis hatte Erdogan zuvor in einem griechischen Zeitungsinterview "meinen Freund" genannt.

Nach seinem Treffen mit Mitsotakis sagte Erdoğan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz: "Es gibt kein Problem, das zwischen uns nicht geregelt werden kann." Dafür sei ausreichend, "mit guten Absichten zu handeln und sich auf eine gemeinsame Vision zu konzentrieren", sagte der türkische Präsident.

Verstärkte Zusammenarbeit solle es künftig in Bereichen wie Tourismus, Handel, Energie, aber auch Migration, Technologie und Bildung geben. Das vereinbarten parallel zahlreiche Minister beider Länder, die im Rahmen des Hohen Kooperationsrates, wie das Arbeitstreffen heißt, ebenfalls nach Athen gereist waren.

"Zwischen uns gibt es kein Problem, das wir nicht lösen können"

Unter anderem wurde vereinbart, das Handelsvolumen zwischen den beiden Nachbarstaaten und Nato-Mitgliedern in den kommenden fünf Jahren auf 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,3 Milliarden Euro) zu verdoppeln. Im Bereich Tourismus sollen türkische Staatsbürger künftig unproblematisch einwöchige Visa erhalten, um auf zehn griechischen Inseln nahe der türkischen Küste Urlaub zu machen. Zuvor hatte sich Athen dafür die Genehmigung von der EU eingeholt.

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Quelle: reuters-video

Der Hohe Kooperationsrat war zuletzt 2016 zusammengekommen - seither hatten sich die Beziehungen zwischen den Nachbarn zusehends verschlechtert. Große Unstimmigkeiten gibt es auch weiterhin, unter anderem über Hoheitsrechte in der Ägäis und das Recht auf Abbau von Ressourcen wie Erdgas unter dem Meeresboden. Man hoffe, auch diese Themen überwinden zu können, sagte Mitsotakis. Auch Erdoğan zeigte sich zuversichtlich: "Ich sage es offen, zwischen uns gibt es kein Problem, das wir nicht lösen können", sagte er. Künftig soll jährlich solch ein Treffen abgehalten werden.

Noch im vergangenen Jahr drohte Erdoğan Griechenland

Griechenland und die Türkei liegen seit langem bei einer Reihe von Themen über Kreuz, darunter vor allem in der Frage der Meeresgrenzen in der Ägäis sowie der Migrationspolitik. Noch im vergangenen Jahr schlug Erdoğan scharfe Töne gegenüber Athen an, warf Athen die Besetzung von Inseln in der Ägäis vor und drohte: "Wir könnten eines Nachts plötzlich kommen." Mehr dazu lesen Sie hier.

Seit der Hilfe Griechenlands nach dem schweren Erdbeben in der Türkei im vergangenen Februar haben sich die Beziehungen jedoch leicht entspannt. Mehr dazu lesen Sie hier. Ein diplomatischer Vertreter sprach am Donnerstag von "positiven Schritten" für eine Annäherung der beiden Länder. Auch der griechische Migrationsminister Dimitris Kairidis hatte sich vor kurzem lobend über die Zusammenarbeit der Küstenwachen beider Länder bei der Migration geäußert. Griechenland und die EU streben eine Verlängerung des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei aus dem Jahr 2016 an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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