USA Trump forciert Verschwörungstheorien über Vorgänger Biden

Der Republikaner Donald Trump teilt seit langem hart gegen den Demokraten Joe Biden aus. Nun nimmt er zunehmend dessen Umfeld ins Visier, wähnt "Verrat auf höchster Ebene" - und droht.
Nach dem Bekanntwerden der Krebserkrankung von Joe Biden forciert US-Präsident Donald Trump Verschwörungstheorien über seinen Amtsvorgänger. Trump behauptete auf der Plattform Truth Social, Leute aus Bidens Umfeld hätten gegen dessen Willen eine Politik der offenen Grenzen in den USA vorangetrieben. "Es war nicht seine Idee, die Grenze zu öffnen und unser Land fast zu zerstören (...). Es waren die Leute, die wussten, dass er kognitiv beeinträchtigt war", behauptete der Republikaner. "Sie haben die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten gestohlen und uns in große Gefahr gebracht." Dies sei "Verrat auf höchster Ebene".
Trump drohte indirekt mit Konsequenzen: "Diesen verräterischen Verbrechern sollte etwas sehr Ernstes passieren", forderte er und stellte zugleich Biden plötzlich als jemanden dar, der eine solche Migrationspolitik bei klarem Verstand nie zugelassen hätte. "Der Joe Biden, den jeder kannte, hätte es niemals erlaubt, dass Drogendealer, Bandenmitglieder und Geisteskranke völlig unkontrolliert und unüberprüft in unser Land kommen."
Trump beklagt Verrat und Vertuschung
Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump seinem Gegner Biden regelmäßig vorgeworfen, das Land mit einer Politik der offenen Grenzen in den Abgrund zu stürzen. Zugleich äußerte er sich schon da oft verächtlich über Bidens geistige Verfassung - und tut das bis heute. Er stellt den Demokraten wiederkehrend als senilen, nicht zurechnungsfähigen alten Mann dar.
Nachdem Biden eine Prostatakrebs-Diagnose öffentlich gemacht hatte, legte Trump zuletzt eine mögliche Vertuschung der Erkrankung nahe. "Ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht schon vor langer Zeit informiert wurde", sagte Trump und forderte Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handele, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. "In beiden Fällen war ein Arzt beteiligt. Vielleicht war es derselbe Arzt, und jemand verschweigt die Fakten", sagte Trump.
Biden war im Januar aus dem Amt geschieden – als bis dahin ältester Präsident in der Geschichte der USA. Ursprünglich hatte er bei der Wahl 2024 erneut für die Demokraten antreten wollen. Doch im Wahljahr gab es wegen ständiger Aussetzer und peinlicher Patzer zunehmend Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung. Die Diskussion über seinen Zustand veranlasste Biden schließlich zum Rückzug aus dem Rennen.
Trump ist dafür bekannt, ohne Belege Behauptungen in die Welt zu setzen. Das prominenteste Beispiel ist die wiederkehrende Darstellung, dass er bei der Präsidentschaftswahl 2020 durch großangelegten Betrug um einen Sieg gebracht worden sei. Dies wurde vielfach widerlegt - Trump hält dennoch unbeirrt an seiner Erzählung fest.
- Nachrichtenagentur dpa