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Trump will Kampf fortsetzen: Warnungen vor Wiederaufstieg des IS


Warnungen vor Wiederaufstieg des IS

Von dpa
Aktualisiert am 24.03.2019Lesedauer: 4 Min.
KÀmpfer der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen KrÀfte (SDF) stehen für eine Zeremonie in Formation.Vergrâßern des BildesKÀmpfer der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen KrÀfte (SDF) stehen für eine Zeremonie in Formation. (Quelle: Maya Alleruzzo/AP./dpa)
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Damaskus (dpa) - Nach dem Fall der letzten syrischen IS-Bastion und dem Ende des selbst ernannten Kalifats mehren sich die Warnungen vor einem Wiederaufstieg der Extremisten.

Syriens Kurden, aber auch Deutschland und andere LΓ€nder sehen in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiterhin eine Gefahr. US-PrΓ€sident Donald Trump erklΓ€rte, die USA wΓΌrden "wachsam" bleiben und den Kampf gegen den IS fortsetzen, bis die Terrormiliz endgΓΌltig besiegt sei. IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi ist Medienberichten zufolge untergetaucht.

Die von Kurden angefΓΌhrten Syrischen Demokratischen KrΓ€fte (SDF) hatten am Samstag nach wochenlangen KΓ€mpfen die letzte IS-Bastion Baghus im Osten des Landes fΓΌr befreit erklΓ€rt. Das "so genannte Kalifat" sei vollstΓ€ndig zerstΓΆrt worden, teilte SDF-Sprecher Mustafa Bali ΓΌber Twitter mit. Ihren Sieg feierten die Kurden mit einer MilitΓ€rzeremonie. Mit dem Fall von Baghus kommt der Krieg gegen den IS nach fast fΓΌnf Jahren zu einem vorlΓ€ufigen Ende.

US-PrΓ€sident Donald Trump erklΓ€rte in einer Stellungnahme, gemeinsam mit den SDF und anderen Mitgliedern der Anti-IS-Koalition hΓ€tten die USA das restliche Gebiet vom IS zurΓΌckerobert. "Die Feiglinge werden gelegentlich wieder auftauchen, aber sie haben ihr Ansehen und ihre Macht verloren. Sie sind Verlierer und sie werden immer Verlierer bleiben", fΓΌgte Trump mit Blick auf die Extremisten hinzu.

Die Befreiung der letzten IS-Bastion in Syrien sei ein "historischer Moment", sagte der Außenbeauftragte des politischen Arms der SDF, Abdel Karim Umar. "Das bedeutet aber nicht, dass wir den Terror besiegt haben." Der IS sei in den befreiten Gebieten noch immer prÀsent. So gebe es Dutzende SchlÀferzellen. Zahlreiche Dschihadisten sind in den Wüstengebieten Syriens und des Iraks untergetaucht, von wo aus sie regelmÀßig Angriffe aus dem Hinterhalt verüben.

Außenminister Heiko Maas (SPD) würdige die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Terrormiliz. Deutschland habe dazu einen wichtigen Anteil beigetragen, sagte er laut AuswÀrtigem Amt. Vom IS gehe weiter eine erhebliche Gefahr aus. "Wir werden diese Bedrohung nicht unterschÀtzen. Deshalb geht das gemeinsame Engagement der Anti-IS-Koalition weiter", sagt Maas. Die Stabilisierung der vom IS befreiten Gebiete bleibe entscheidend.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erklΓ€rte ΓΌber Twitter, es sei nun eine bedeutende Gefahr fΓΌr sein Land beseitigt. "Aber die Bedrohung bleibt, und der Kampf gegen terroristische Gruppen muss weitergehen." Die britische Premierministerin Theresa May warnte, nicht den Blick von der Gefahr abzuwenden, die vom IS ausgehe.

Der Vize-US-Gesandte bei der internationalen Anti-IS-Koalition, William Roebuck, sprach von einem "entscheidenden Meilenstein" im Kampf gegen den IS, erklÀrte bei der MilitÀrzeremonie der Kurden aber auch: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um eine dauerhafte Niederlage des IS zu erreichen." In einem vor einigen Wochen vom Pentagon verâffentlichten Bericht heißt es, der IS sei weiter aktiv und kânne in sechs bis zwâlf Monaten wieder aufleben.

Die IS-Extremisten hatten im Sommer 2014 den HΓΆhepunkt ihrer Macht erreicht, als sie die nordirakische Millionenstadt Mossul ΓΌberrennen konnten. Kurz darauf rief die Terrormiliz ein "Kalifat" unter FΓΌhrung von IS-Chef Al-Bagdadi aus, der sich damals in einer Moschee Mossuls bei einer Freitagspredigt das bisher einzige Mal ΓΆffentlich zeigte.

Die Dschihadisten kontrollierten damals eine riesige Region, die sich über große Teile Syriens und des Iraks erstreckte. Mit dem Beginn der internationalen MilitÀrintervention unter US-Führung verlor der IS sein Herrschaftsgebiet jedoch nach und nach. Mit Unterstützung aus der Luft brachten es lokale Bodentruppen unter ihre Kontrolle.

Im Sommer 2017 konnte die irakische Armee Mossul nach monatelangen heftigen KΓ€mpfen vollstΓ€ndig befreien. Im Herbst desselben Jahres verloren die Dschihadisten die nordsyrische Stadt Al-Rakka, die inoffizielle Hauptstadt des IS. Ende 2017 erklΓ€rte der Irak den militΓ€rischen Sieg ΓΌber die Terrormiliz. ZurΓΌck bleiben zerstΓΆrte StΓ€dte und Regionen, deren Wiederaufbau Milliardensummen kosten wird.

In Baghus nahe der Grenze zum Irak waren bis zuletzt noch IS-AnhΓ€nger auf engstem Raum am Ufer des Euphrat-Flusses in einem Zeltlager eingeschlossen, wo sie sich in GrΓ€ben und Tunnel eingegraben hatten und Widerstand leisteten.

Auch IS-Chef Al-Bagdadi soll Medienberichten zufolge in Baghus gewesen, vor Beginn der kurdischen Offensive aber in die umliegenden WΓΌstengebiete geflohen sein. Die USA haben auf ihn ein Kopfgeld in HΓΆhe von 25 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) ausgesetzt.

In den vergangenen Wochen hatten Tausende IS-KÀmpfer aufgegeben und sich den SDF-Truppen gestellt. Sie wurden in Gefangenenlager gebracht und verhârt. Auch Zehntausende Zivilisten, darunter Angehârige der IS-KÀmpfer, verließen den Ort. Mehr als 70 000 Flüchtlinge sind in dem von Kurden kontrollierten Lager al-Hul untergekommen, wo Hilfsorganisationen von einer dramatischen humanitÀren Lage berichten.

Mit dem Sieg über den IS wird auch ein baldiger Abzug der US-Truppen aus Syrien wahrscheinlicher, den Trump im Dezember angekündigt hatte. Allerdings soll nach letzten PlÀnen des Weißen Hauses noch ein Truppenkontingent im Land bleiben. Die AbzugsplÀne Amerikas haben international massive Kritik ausgelâst.

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