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Russland: Zehntausende fordern in Moskau freie Wahlen


Protest in Russland
Zehntausende fordern in Moskau freie Wahlen

Von reuters
10.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Demonstration in Moskau: Zehntausende Russen haben freie Wahlen gefordert.Vergrößern des BildesDemonstration in Moskau: Zehntausende Russen haben freie Wahlen gefordert. (Quelle: Sergei Savostyanov/TASS/imago-images-bilder)
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Vor kurzem war die Polizei hart gegen Demonstranten vorgegangen, nun konnten Zehntausende in Moskau friedlich für freie Wahlen protestieren. Der Putin-Kritiker Alexej Nawalny befindet sich hingegen in Haft.

In der russischen Hauptstadt Moskau haben am Samstag bei regnerischem Wetter zehntausende Anhänger der Opposition für freie und faire Kommunalwahlen demonstriert. Die Nichtregierungsorganisation White Counter gab die Zahl der Teilnehmer der genehmigten Demonstration am Nachmittag mit 40.000 an. In den vergangenen Wochen waren bei nicht genehmigten Kundgebungen fast 2.400 Menschen festgenommen worden; die Behörden ermitteln wegen "Massenunruhen".

Vier Wochen vor der anstehenden Kommunalwahl versammelten sich die Kundgebungsteilnehmer auf der Andreja-Sacharowa-Straße im Zentrum von Moskau. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Gebt uns das Recht zu wählen!" und "Ihr habt uns genug belogen!" Der bekannte Rapper Oxxxymiron nahm an der Demonstration teil und trug ein T-Shirt mit einem Foto des inhaftierten Studenten Jegor Schukow.

Drohungen von der Polizei

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ließ über soziale Medien einen Aufruf an die Demonstranten verbreiten, sie sollten nach der Kundgebung zu "Spaziergängen" in Moskau aufbrechen. Die Polizei warnte vor derartigen Protestformen und drohte an, Teilnehmer von illegalen Aktionen festzunehmen.

Die USA und die EU hatten Russland für das brutale Vorgehen gegen Aktivisten bei den jüngsten Protesten kritisiert. Polizeikräfte waren mit Schlagstöcken auf die Aktivisten losgegangen. Nawalny war Ende Juli wegen des Aufrufs zu nicht genehmigten Demonstrationen festgenommen und zu 30 Tagen Haft verurteilt worden.

"Sie brauchen Blut", schrieb die Kreml-treue "Komsomolskaja Prawda" mit Blick auf die Kundgebung am Samstag. Die Tageszeitung "Wedomosti" hingegen räumte ein, dass sich ein "Großteil der Gesellschaft" durch das Regierungssystem unter Präsident Wladimir Putin "nicht repräsentiert" sehe. Daher werde "Repression" die Unzufriedenheit allenfalls "dämpfen" können, aber nicht "das Problem an der Wurzel fassen".

Verstärktes Vorgehen gegen Putin-Kritiker

Die russischen Behörden hatten ihr Vorgehen gegen Nawalny zuletzt verschärft. Am Donnerstag wurden die Konten von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung sowie von einigen seiner Unterstützer eingefroren. Zudem durchsuchte die Polizei Wohnungen von Nawalny-Vertrauten. "Was wir jetzt sehen, ist der bisher aggressivste Versuch, uns zum Schweigen zu bringen", schrieb Nawalny daraufhin in seinem Blog. Die Nawalny-Vertraute Ljubow Sobol, die für die Stiftung als Anwältin arbeitet, befindet sich seit Wochen im Hungerstreik. Sie warf den Behörden am Freitag "politische Einschüchterung und Repression" vor.

Nawalnys Stiftung löst regelmäßig Ermittlungen im Zusammenhang mit dem dekadenten Lebensstil und mit Korruptionsvorwürfen gegen die russische Elite aus. Während die öffentlich-rechtlichen Medien diese weitgehend ignorieren, ist die Stiftung in den sozialen Medien sehr präsent. Ihre Veröffentlichungen erreichen dort eine enorme Reichweite. Ein Beitrag, der den russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew als Kopf eines Immobilienimperiums anprangert, wurde auf Youtube 31,5 Millionen Mal angeklickt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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