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Alexej Nawalny im Straflager: Werde durch Schlafentzug gefoltert


Kremlgegner im Straflager
Nawalny: Werde durch Schlafentzug gefoltert

Von dpa, afp
Aktualisiert am 25.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Alexey Nawalny vor Gericht in Moskau: Der Gesundheitszustand des Kremlkritikers hat sich offenbar verschlechtert.Vergrößern des BildesAlexej Nawalny vor Gericht in Moskau: Der Gesundheitszustand des Kremlkritikers hat sich offenbar verschlechtert. (Quelle: Press service of Simonovsky District Court/Reuters-bilder)
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Nach einem Besuch im russischen Straflager schlagen die Anwälte von Kremlkritiker Alexej Nawalny Alarm: Sein Gesundheitszustand habe sich verschlechtert. Nawalny erhebt Foltervorwürfe.

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny erhebt Foltervorwürfe gegen die Gefängniswärter in seinem Straflager. Er werde "durch Schlafentzug gefoltert", erklärte Nawalny in einer offiziellen Beschwerde, die am Donnerstag auf seiner Website veröffentlicht wurde. Nachts werde er achtmal geweckt.

Nawalnys Anwältin fürchtet um sein Leben. Der Oppositionelle habe "starke Schmerzen" im Rücken und im rechten Bein, sie fürchte "um sein Leben und seine Gesundheit", sagte Nawalnys Anwältin Olga Michailowa am Donnerstag dem russischen Oppositionssender Doschd.

Der Nawalny-Vertraute Wolkow hatte zuvor mitgeteilt, dass Nawalnys Anwälten am Donnerstag der Zugang zu dem Straflager in Pokrow gewährt worden sei, in dem Nawalny inhaftiert ist. Nawalny befindet sich derzeit in einem russischen Straflager, nachdem er in einem viel kritisierten Verfahren im Februar zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war.

Nawalny-Vertrauter: "Es passiert etwas sehr Schlimmes mit ihm"

Die russische Gefängnisbehörde erklärte am Donnerstag, Nawalny sei ärztlich untersucht worden. "Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse wurde sein Gesundheitszustand als stabil und zufriedenstellend bewertet."

Der Nawalny-Vertraute Wolkow äußerte sich dennoch besorgt. Für ihn deute alles darauf hin, dass Nawalny "im Krankenhaus ist und seine Anwälte ihn gestern deswegen nicht besuchen durften", schrieb er im Onlinedienst Twitter. "Es passiert etwas sehr Schlimmes mit ihm."

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin rief die Bundesregierung auf, sie müsse vom Kreml "volle Transparenz über Nawalnys Aufenthaltsort und Gesundheitszustand" einfordern. "Die Berichte über den Gesundheitszustand von Alexej Nawalny erfüllen uns mit großer Sorge. Man kann den Eindruck gewinnen, dass die teilweise Genesung nach der Nowitschok-Vergiftung revidiert werden soll."

Kreml: Wissen von nichts

Der Kreml erklärte, er verfolge die Berichte über Nawalnys Gesundheitszustand nicht und habe auch keine Informationen dazu bei der Gefängnisbehörde angefordert.

Nawalny war im vergangenen August in Russland Opfer eines Giftanschlags geworden, für den er den russischen Geheimdienst und den Kreml verantwortlich macht. Der Widersacher von Präsident Wladimir Putin wurde nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde Nawalny dann festgenommen.

Wegen angeblicher Verstöße gegen seine Bewährungsauflagen wurde er im Februar zu mehr als zweieinhalb Jahren Haft in einem Straflager verurteilt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, afp
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