Helikopter von Kolumbiens PrÀsidenten Duque beschossen
CĂșcuta (dpa) - Beim Anflug auf die Stadt CĂșcuta im Osten von Kolumbien ist der Hubschrauber von PrĂ€sident IvĂĄn Duque unter Beschuss genommen worden. "Der Helikopter, in dem wir flogen, wurde Ziel eines Anschlags", sagte der Staatschef nach der Landung in CĂșcuta.
Es seien Einschusslöcher an dem Hubschrauber zu sehen. "Diese Regierung wird nicht eine Minute verlieren im Kampf gegen den Drogenhandel, gegen den Terrorismus und das organisierte Verbrechen."
Duque war gemeinsam mit Verteidigungsminister Diego Molano und Innenminister Daniel Palacios auf dem Weg von der Ortschaft Sardinata im Department Norte de Santander in die Stadt CĂșcuta an der Grenze zu Venezuela, als der Hubschrauber von den SchĂŒssen getroffen wurde. Alle blieben den ersten Angaben zufolge unverletzt.
Sechs Treffer abbekommen
In einem Video des Fernsehsender RCN waren sechs Einschusslöcher an dem Hubschrauber zu sehen. Die Maschine vom Typ Blackhawk wurde demnach am Rumpf, am Rotor und am Heck getroffen. "Die Feiglinge, die den PrĂ€sidenten und das Regierungsteam angegriffen haben, sollten Angst bekommen", schrieb Verteidigungsminister Molano auf Twitter. "Entschlossen werden wir jene zur Strecke bringen, die versuchen, das Land zu destabilisieren. Unsere Institutionen sind ĂŒber jede Bedrohung erhaben."
Wer hinter dem Angriff steckt, war zunĂ€chst unklar. Erst in der vergangenen Woche war ein Bombenanschlag mit mehr als 30 Verletzten auf einen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt in CĂșcuta verĂŒbt worden. Die kolumbianische Regierung machte die Guerillaorganisation ELN fĂŒr den Anschlag verantwortlich. Die Rebellen wiesen die VorwĂŒrfe zurĂŒck.
"Ich habe die SicherheitskrÀfte angewiesen, diejenigen zu verfolgen, die auf das Flugzeug geschossen und das Leben anderer Menschen in Gefahr gebracht haben", sagte PrÀsident Duque. "Die Botschaft ist, dass Kolumbien weiterhin stark im Kampf gegen das Verbrechen ist."
RĂŒckkehr der Rebellen ist schwierig
Jahrzehntelang tobte in Kolumbien ein blutiger Konflikt zwischen linken Rebellen, rechten ParamilitĂ€rs und staatlichen SicherheitskrĂ€ften. Mehr als 220.000 Menschen kamen in dem BĂŒrgerkrieg ums Leben, ĂŒber sechs Millionen wurden aus ihren Heimatregionen vertrieben. Die gröĂte Guerillaorganisation Farc und die Regierung schlossen 2016 einen Friedensvertrag.
Die RĂŒckkehr der Rebellen ins zivile Leben gestaltet sich allerdings schwierig, viele KĂ€mpfer sind wieder in den Untergrund gegangen. Noch immer werden Teile des sĂŒdamerikanischen Landes von bewaffneten Gruppen kontrolliert. Kolumbien ist zudem der gröĂte Kokainproduzent der Welt.