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Großbritannien: Diese Tories könnten Boris Johnsons Platz einnehmen


Regierungskrise in Großbritannien
Diese Politiker könnten auf Johnson folgen

Von reuters, afp, lw

Aktualisiert am 07.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Liz Truss: Auf dem Weg in die Downing Street?Vergrößern des BildesLiz Truss: Auf dem Weg in die Downing Street? (Quelle: Peter Nicholls/reuters)
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Boris Johnsons Abgang als Parteichef ist sicher, bald folgt damit auch sein Ende als britischer Premier. Wer könnte sein Nachfolger werden?

Boris Johnson hat seinen Rücktritt als Parteichef der konservativen Tories bekannt gegeben. Üblicherweise bleibt der scheidende Parteichef so lange als Premierminister im Amt, bis ein Nachfolger gewählt wird. Doch dagegen regt sich massiver Widerstand auch aus Reihen der Tories. Es könnte also wesentlich schneller gehen als gewohnt.

Wer aber könnte die Regierung in Großbritannien nach Johnson übernehmen? Welche Alternativen bieten sich bei den Tories an?

Außenministerin Liz Truss

Die 46-jährige Liz Truss gilt als Liebling der konservativen Basis. Am Donnerstag brach sie einem Bericht der BBC zufolge sofort ihre Reise zum G20-Gipfel nach Indonesien ab und kehrte nach London zurück, als sich Johnsons Rücktritt abzeichnete. Die 46-Jährige gilt als eine potenzielle Nachfolgerin des Premiers. In Johnsons Regierung war sie zunächst zwei Jahre lang Außenhandelsministerin, bevor die überzeugte Brexit-Befürworterin zur Außenministerin berufen wurde.

Seit vergangenem Jahr vertritt sie zudem als Chef-Unterhändlerin in Brüssel britische Positionen. Ihr öffentliches Image pflegt Truss sorgfältig: Vergangenes Jahr ließ sie sich in einem Panzer ablichten, was an ein bekanntes Bild von Großbritanniens erster Premierministerin, Margaret Thatcher, erinnert.

Ex-Außenminister Jeremy Hunt

Der 55-jährige Jeremy Hunt hält nicht damit hinter dem Berg, dass er seine Ambitionen auf den Einzug in die "Downing Street 10" nicht ganz aufgegeben hat. In einer parteiinternen Stichwahl um den Vorsitz der Konservativen war Hunt Mitte 2019 Zweiter geworden, Johnson wurde automatisch Premierminister. Von Hunt würden Beobachter einen ernsteren Regierungsstil erwarten. Hunt war in den vergangenen zwei Jahren Vorsitzender des Gesundheitsausschusses – weit ab von der aktuellen Regierung.

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Ex-Gesundheitsminister Sajid Javid

Auch Sajid Javid trat am Dienstag aus Protest gegen Johnsons Umgang mit dem Fall eines Tory-Mitglieds zurück, dem sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde. Der ehemalige Banker hatte vor der Leitung des Gesundheitsministeriums bereits mehrere Regierungsposten, 2020 war er als Finanzminister zurückgetreten. Der Sohn pakistanischer Einwanderer gilt als Bewunderer von Ex-Premierministerin Thatcher.

Verteidigungsminister Ben Wallace

Die Popularität des 52-jährigen Ben Wallace ist im Zuge des Ukraine-Krieges unter den Tories gestiegen. Sein Ministerium steht wegen der Waffenlieferungen in die Ukraine hoch im Kurs, nachdem es schon 2021 für die Evakuierung britischer Staatsbürger aus Afghanistan Beifall bekommen hatte. Wallace war selbst in der Armee und unter anderem in Deutschland stationiert. Er war seit 2016 als Staatssekretär im Innenministerium für Sicherheit zuständig, bevor er 2019 das Verteidigungsministerium übernahm.

Ex-Finanzminister Rishi Sunak

Rishi Sunak trat am Dienstag zurück und erklärte, die Briten würden zu Recht eine "ordentliche, kompetente und ernsthafte" Regierungsarbeit erwarten. Lange galt Sunak als Favorit für eine Nachfolge Johnsons. Er punktete in der Corona-Pandemie mit einem Rettungsprogramm für die Wirtschaft. Viele Briten halten die Unterstützung seines Ministeriums angesichts der explodierenden Lebenshaltungskosten aber für zu gering und die Steuern für zu hoch. Der 42-Jährige wurde zudem wie Johnson für Verstöße gegen Lockdown-Auflagen bestraft.

Finanzminister Nadhim Zahawi

Der neu ernannte Finanzminister Nadhim Zahawi war bis vor Kurzem noch Bildungsminister. Sympathien hat er sich aber vor allem erworben, als er in der Regierung noch für die Covid-Impfungen zuständig war. Die Kampagne war eine der effektivsten weltweit. Die steile Karriere des ehemaligen irakischen Flüchtlings, der als Kind nach Großbritannien kam, hebt ihn von Konkurrenten ab. Erst vergangene Woche erklärte Zahawi, es wäre für ihn ein Privileg, Premierminister zu werden.

Ex-Verteidigungsministerin Penny Mordaunt

Kaum dass Johnson Premierminister geworden war, entzog er Penny Mordaunt die Leitung des Verteidigungsressorts. Mordaunt hatte Johnsons Rivalen Hunt unterstützt. Die entschiedene Brexit-Befürworterin ist zurzeit Staatssekretärin im Handelsministerium. Die Lockdown-Partys, die Hintergrund des jüngsten Misstrauensvotums gegen Johnson waren, nannte sie beschämend und erklärte, die Wähler wünschten sich von der Regierung Professionalität und Kompetenz.

Ex-Armeeoffizier Tom Tugendhat

Der 49-jährige ehemalige Armeeoffizier ist ein prominenter Abgeordneter und Vorsitzender im einflussreichen Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten. Eine Kandidatur im Falle eines Führungswechsels hat er angedeutet, parteiintern steht ihm das Lager der Johnson-Anhänger jedoch kritisch gegenüber. Profiliert hat er sich unter anderem mit einer harten Haltung gegenüber China und Kritik am Truppenabzug aus Afghanistan.

Wer kommt nicht infrage?

Der britische Vize-Ministerpräsident Dominic Raab will einem Medienbericht zufolge nicht Nachfolger von Boris Johnson an der Regierungsspitze werden. Auch der frühere Wohnungsbauminister Michael Gove wolle nicht für den Posten antreten, berichtete ein Reporter der Zeitung "Daily Mail".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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