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Wegen rechtsextremer Demo: Türkei lädt Schwedens Verteidigungsminister wieder aus


Nato-Streit
Türkei lädt schwedischen Verteidigungsminister wieder aus

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.01.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0199984966Vergrößern des BildesPal Jonson: Der schwedische Verteidigungsminister trifft sich nun doch nicht mit seinem türkischen Amtskollegen. (Quelle: Henrik Montgomer/imago images)
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Der Streit zwischen der Türkei und Schweden geht weiter: Wegen einer geplanten Demonstration hat Ankara ein Ministertreffen wieder abgeblasen.

Die türkische Regierung hat einen für nächsten Freitag geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pål Jonson in Ankara abgesagt. Hintergrund sind für diesen Samstag geplante Proteste in Stockholm, bei denen auch ein Koran verbrannt werden sollte. Schweden habe es versäumt, gegen "widerliche" antitürkische Proteste auf seinem Boden vorzugehen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu den türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar. Ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach von einer "Ermutigung zu Hassverbrechen".

Ankara ist verärgert darüber, dass die schwedische Regierung eine für Samstag geplante Demonstration des aus Dänemark stammenden Rechtsextremisten Rasmus Paludan vor der türkischen Botschaft in Stockholm zugelassen hat. Dieser hatte angekündigt, dass er dabei ein Exemplar des Korans, des heiligen Buchs des Islams, verbrennen wolle. Am Samstag wurden auch mehrere prokurdische und protürkische Demonstrationen in Stockholm erwartet.

Paludan, Chef der islam- und einwanderungsfeindlichen Partei Stram Kurs (Strammer Kurs), hat bereits mehrfach bei Versammlungen in schwedischen Städten den Koran verbrennen lassen. Dies löste auch wiederholt Zusammenstöße zwischen Gegendemonstranten und der Polizei aus.

Diskussion um Puppe

Schweden will erreichen, dass die Türkei den Nato-Beitritt des Landes nicht länger blockiert. Schweden und das benachbarte Finnland hatten die Mitgliedschaft im Mai 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beantragt. Alle 30 Nato-Mitglieder müssen die Anträge ratifizieren. Die Türkei wirft Schweden unter anderem Unterstützung von "Terrororganisationen" vor und fordert die Auslieferung etlicher Personen, die Ankara als Terroristen betrachtet.

Neuer Zwist zwischen beiden Ländern entzündete sich jüngst an einer Protestaktion im Zentrum Stockholms, wo Aktivisten eine Puppe, die Erdoğan ähnelte, an den Füßen aufgehängt hatten. Die Türkei hatte daraufhin unter anderem einen Besuch des schwedischen Parlamentspräsidenten Andreas Norlén in Ankara abgesagt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Jonson spielte die Absage seines Besuches herunter. "Gestern habe ich mich mit meinem türkischen Kollegin Hulusi Akar auf dem US-Militärflugplatz in Ramstein, Deutschland, getroffen", twitterte er am Samstag. "Wir haben beschlossen, das geplante Treffen in Ankara auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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