Syrische Rebellen rücken vor Experte: Ohne Putin hat Assad keine Chance
Die Offensive syrischer Rebellen lässt Baschar al-Assad schwach aussehen. Nun kommt es darauf an, ob Putin seinen Verbündeten stützen kann – und will.
Der Erfolg der syrischen Rebellenoffensive auf Aleppo hängt nach Einschätzung eines Experten maßgeblich von der Reaktion Moskaus ab. Eine Allianz unter Führung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatte in dieser Woche überraschend große Gebietsgewinne gemacht. Auch große Teile der Millionenstadt Aleppo befinden sich unter ihrer Kontrolle.
Ohne substanzielle russische Luftunterstützung werde Syriens Präsident Baschar al-Assad Aleppo wohl nicht zurückerobern können, sagte Heiko Wimmen von der Denkfabrik International Crisis Group der Deutschen Presse-Agentur. Möglicherweise könnten die Rebellen in diesem Fall sogar noch mehr Gebiete erobern.
Assads zweiter Verbündeter ist geschwächt
Dass Russland Assad fallen lässt, glaubt er aber nicht. Dazu habe der Kreml zu viel in den syrischen Präsidenten investiert, der seit 2011 einen Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung führt.
Dass die Rebellen gerade jetzt in die Offensive gehen, hängt nach Ansicht Wimmens womöglich mit den Ereignissen im Libanon zusammen. Der Iran und von ihm unterstützte Milizen sind neben Russland die wichtigsten Verbündeten Assads. Diese Milizen, wie etwa die Hisbollah im Libanon, mussten zuletzt schwere Schläge einstecken, da sie sich indirekt am Gaza-Krieg beteiligen und daher zum Ziel israelischer Angriffe werden. Das hätten die syrischen Rebellen offenbar als günstige Gelegenheit erkannt, sagte Wimmen.
- Nachrichtenagentur dpa