Nach Putschversuch geflohen Griechenland liefert Soldaten nicht an Türkei aus

Ein halbes Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat ein griechisches Gericht die Auslieferung von acht türkischen Militärs in ihr Heimatland abgelehnt.
Das entschied der Oberste Gerichtshof in Athen, wie der Vorsitzende Richter Giorgos Sakkas bekanntgab. Die Richter folgten damit der Auffassung der Staatsanwaltschaft. Es sei unwahrscheinlich, dass sie in der Türkei einen fairen Prozess erhalten würden, sagte Sakkas in seiner Urteilsverkündung.
Die türkischen Soldaten waren einen Tag nach dem versuchten Militärputsch mit einem Hubschrauber in der nordgriechischen Stadt Alexandroupolis gelandet und hatten Asyl beantragt.
Soldaten bestreiten Putsch-Beteiligung
Die Türkei beschuldigt die Soldaten, an dem Putschversuch beteiligt gewesen zu sein, was diese bestreiten. Sie geben stattdessen an, aus Furcht vor Repressalien gegen Militärangehörige geflohen zu sein.
Der Fall ist brisant für Athen, dessen Verhältnis zum Nato-Partner Türkei historisch schwierig ist. Griechenland ist in der Flüchtlingsfrage auf die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland angewiesen.
Griechenland ist zugleich besorgt über den harten Kurs der türkischen Regierung, die Tausende Menschen wegen ihrer angeblichen Beteiligung an dem gescheiterten Putschversuch inhaftieren ließ.