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Fall Skripal: Anschlag auf Ex-Spion – Theresa May beschuldigt Russland


Nach Anschlag auf Ex-Spion
May droht Putin mit "Vergeltungsmaßnahmen"

Von ap, dpa, pdi

Aktualisiert am 12.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Theresa May spricht bei einer Parlamentssitzung über das Attentat:. Nach Angaben von Theresa May ist Russland "höchstwahrscheinlich" für das Attentat verantwortlich.Vergrößern des BildesTheresa May spricht bei einer Parlamentssitzung über das Attentat:. Nach Angaben von Theresa May ist Russland "höchstwahrscheinlich" für das Attentat verantwortlich. (Quelle: dpa-bilder)
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Laut der britischen Premierministerin Theresa May ist Russland für das Attentat auf den russischen Ex-Spion verantwortlich. Der Kreml kontert und spricht von einer "Zirkusveranstaltung".

Wegen des Giftanschlags auf den Ex-Spion Sergej Skripal bahnt sich ein erneuter diplomatischer Streit zwischen Großbritannien und Russland an. Die britische Premierministerin Theresa May bezichtigte Russland am Montag, aller Wahrscheinlichkeit nach hinter dem Anschlag zu stecken. Sie forderte Moskau eindringlich auf, eine Erklärung abzuliefern. Ansonsten drohten Russland "umfangreiche" Vergeltungsmaßnahmen.

Der Kreml dementierte die Vorwürfe, das russische Außenministerium sprach gar von einer "Zirkusvorstellung", die May im britischen Parlament veranstaltet habe.

Gift aus Russland?

Der 66-jährige Skripal und seine 33 Jahre alte Tochter Julia waren Anfang März im südenglischen Salisbury Opfer des Giftanschlags geworden. Beide liegen seitdem im Krankenhaus, sie befinden sich in einem kritischen Zustand. Spuren eines Nervenkampfstoffes wurden nach Angaben der Ermittler in einem Restaurant sowie in einem Pub in Salisbury südwestlich von London gefunden.

May sagte im britischen Unterhaus in London, es sei "höchstwahrscheinlich", dass Russland für die Vergiftung verantwortlich sei. Skripal und seine Tochter seien einem militärischen Nervenkampfstoff namens Nowitschok ausgesetzt gewesen, das gegen Ende des Kalten Krieges in der Sowjetunion entwickelt worden sei.

Es gebe nun zwei Erklärungsmöglichkeiten, sagte May. "Entweder, das war eine direkte Handlung des russischen Staates gegen unser Land, oder die russische Regierung hat ihre Kontrolle über diesen potentiell katastrophal schädlichen Nervenkampfstoff verloren und erlaubt, dass er in die Hände anderer gerät."

Ultimatum für Moskau

Russland habe bis Dienstag Zeit, um eine adäquate Erklärung abzugeben, sagte May. Gebe es diese nicht, werde Großbritannien den Angriff als "einen rechtswidrigen Gewalteinsatz durch den russischen Staat gegen das Vereinigte Königreich" betrachten. Wie mögliche Reaktionen aussehen könnten, sagte sie nicht.

Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Die Behauptungen von May seien "eine Zirkusvorstellung im britischen Parlament", sagte sie laut russischen Nachrichtenagenturen. Die hatten Kremlchef Wladimir Putin zuvor mit den Worten zitiert, die Briten sollten zunächst ermitteln, was genau mit Skripal passiert sei, bevor sie Russland dafür verantwortlich machten. "Man geht den Dingen dort drüben zunächst auf den Grund, und danach können wir das diskutieren", sagte er demnach.

Putin-Sprecher Dmitri Peskow hatte die Vorwürfe zu einer Beteiligung an dem Anschlag auf den russischen Ex-Spion davor ebenfalls zurückgewiesen. Skripal habe für den britschen Geheimdienst gearbeitet und sei auf britischem Territorium vergiftet worden, sagte er. Deshalb habe der Vorfall "nichts mit Russland zu tun, ganz zu schweigen von der russischen Führung".

"Rücksichtslose" Tat

Das Weiße Haus erklärte, es sei empörend, dass bei dem Anschlag ein Nervenkampfstoff verwendet worden sei. Die Tat sei "rücksichtslos, wahllos und unverantwortlich", sagte Regierungssprecherin Sarah Huckabee Sanders. Russland nannte sie dabei aber nicht.

Skripal hat in der Vergangenheit in Russland gelebt. Er war dort 2006 wegen Spionage für Großbritannien verurteilt worden und saß vier Jahre im Gefängnis, bis er bei einem Agentenaustausch frei kam und sich in England niederließ.

Der Fall weist Ähnlichkeiten zu demjenigen des russischen Ex-Spions Alexander Litwinenko auf. Dieser war 2006 in London mit Hilfe von radioaktivem Polonium im Tee vergiftet worden. In der Folge starb er. Britische Ermittler kamen zu dem Schluss, dass sein Tod auf das Konto des russischen Staates ging und vermutlich von Putin genehmigt worden war.

Verwendete Quellen
  • dpa, AP
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