Nach Ärger um Grönland-Debatte Plötzlich findet Trump Dänemarks Regierungschefin wunderbar
Überraschende Wendung in den amerikanisch-dänischen Beziehungen: Nach der Grönland-Debatte schmeichelt Donald Trump nun Ministerpräsidentin Frederiksen.
Nur drei Tage nach der Absage seines geplanten Dänemark-Besuchs hat US-Präsident Donald Trump die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen als "wunderbare Frau" bezeichnet. Frederiksen habe ihn angerufen, was ihm "sehr gut gefallen" habe, sagte Trump am Freitag in Washington. "Wir haben zu Dänemark eine sehr gute Beziehung." Über einen neuen Besuchstermin für Dänemark sagte er jedoch nichts.
Der US-Präsident hatte am vergangenen Wochenende Interesse an einem Kauf Grönlands bekundet, das zu Dänemark gehört. Frederiksen hatte Trumps Überlegungen für einen Kauf Grönlands "absurd" genannt. Trump bezeichnete diese Wortwahl am Mittwoch als "gemein".
Gute Stimmung bei Telefongespräch
Eine dänische Regierungssprecherin bezeichnete das Gespräch zwischen Trump und Frederiksen als "konstruktiv". Beide hätten ihren Willen zu einer Weiterentwicklung der Zusammenarbeit ihrer Länder bekundet. Trump und Frederiksen hätten zudem die "gemeinsamen Herausforderungen" im Bereich der Sicherheitspolitik thematisiert, fügte die Sprecherin hinzu.
Trump hatte am Dienstag einen für Anfang September geplanten Staatsbesuch in Dänemark abgesagt. Der Präsident zeigte sich verärgert darüber, dass die dänische Regierung den von ihm erwogenen Kauf von Grönland eine Absage erteilt hatte.
Auch die Dänische Königin ist irritiert von Trump
In Dänemark hatte Trumps Absage seiner Reise Irritation hervorgerufen. Frederiksen zeigte sich "verärgert und überrascht". Auch die dänische Königin Margrethe II. verlieh in einer schriftlichen Stellungnahme ihrer "Überraschung" Ausdruck. Auf ihre Einladung hin hätte Trump am 2. und 3. September Kopenhagen besuchen sollen.
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Grönland gehört seit der kolonialen Inbesitznahme im 18. Jahrhundert zu Dänemark und hat einen Autonomiestatus. Auf der Insel, die zwei Millionen Quadratkilometer groß ist und zum größten Teil mit Eis bedeckt ist, leben rund 57.000 Menschen, vor allem Angehörige der ethnischen Gruppe der Inuit. Zu den natürlichen Ressourcen zählen Öl, Gas, Gold, Diamanten, Uran, Zink und Blei.
- Nachrichtenagentur AFP