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IAEA-Chef: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen | Nahost-News


Newsblog zum Krieg in Nahost
IAEA-Chef warnt – Atominspektoren müssen Arbeit fortsetzen

Von t-online
Aktualisiert am 25.06.2025 - 02:43 UhrLesedauer: 70 Min.
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Im Video: Tote bei iranischem Angriff in Israel, trotz Waffenruhe. (Quelle: reuters)
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Weiterhin ist unklar, wie schwer die Schäden durch die jüngsten Angriffe Israels und der USA auf die iranischen Atomanlagen sind. IAEA-Chef Grossi warnt. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Trump: Angriff galt Programm zur Entwicklung von Atomwaffen

Die US-Angriffe auf den Iran galten nach den Worten von Präsident Donald Trump einem Programm zur Entwicklung von Atomwaffen. Das geht aus einem auf der Website des Weißen Hauses am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Schreiben an den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hervor. Bislang haben die US-Geheimdienste erklärt, dass ein solches Programm nicht existiere. Trumps Schreiben wirft deshalb neue Fragen darüber auf, auf welche Informationen er sich stützte, als er am Sonntag den Angriff anordnete. Hier lesen Sie mehr.

US-Geheimdienst: Angriffe haben iranisches Atomprogramm nicht zerstört

Die Angriffe der USA auf den Iran haben einem vertraulichen vorläufigen US-Geheimdienstbericht zufolge das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen, nicht jedoch zerstört. US-Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass die Angriffe vom Wochenende die iranischen Zentrifugen und Vorräte an angereichertem Uran nicht vollständig verstört hätten. Den Angaben zufolge wurden durch die Angriffe die Zugänge zu einigen Anlagen versperrt, ohne dass unterirdische Gebäude zerstört wurden. Hier lesen Sie mehr.

IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran die Notwendigkeit der Wiederaufnahme der Arbeit seiner Behörde im Iran betont. "Die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit der IAEA ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen diplomatischen Einigung, um den Streit über die iranischen Atomaktivitäten endgültig beizulegen", wurde Rafael Grossi in einer von der IAEA am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung zitiert. Er habe dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi in einem Brief verdeutlicht, wie wichtig diese Zusammenarbeit sei, und ihm ein baldiges Treffen vorgeschlagen.

Die Inspektoren der IAEA seien während der gesamten Dauer des Konflikts im Iran geblieben, hieß es in der Mitteilung weiter. Sie seien bereit, ihre Arbeit so bald wie möglich aufzunehmen, zu den Atomanlagen des Landes zurückzukehren und die Bestände an nuklearem Material zu überprüfen. Darunter seien mehr als 400 Kilogramm auf 60 Prozent angereichertes Uran. Die letzte Überprüfung hätten die Inspektoren wenige Tage vor Beginn der israelischen Luftangriffe am 13. Juni durchgeführt.

Zuletzt hatten Vertreter der Führung in Teheran Spekulationen darüber genährt, dass der Iran die Kooperation mit der IAEA aussetzen könnte. Außenminister Araghtschi betonte, der Iran werde weiter an seinem Atomprogramm festhalten.

Dienstag, 24. Juni

Netanjahu feiert Sieg – und spricht Warnung aus

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit dem Iran dem Land erneut gedroht. Israel habe "einen historischen Sieg errungen" und das iranische Atomprogramm zerstört, sagte Netanjahu in einer Ansprache. Sollte der Iran versuchen, sein Atomprogramm wiederherzustellen, werde Israel "mit der gleichen Entschlossenheit und Stärke handeln", um dies zu verhindern.

Die israelische Armee habe auch die iranische Raketenindustrie zerstört, sagte Netanjahu. Kurz vor Beginn der Waffenruhe habe Israels Militär der Regierung in Teheran zudem "den schwersten Schlag seit Kriegsbeginn" versetzt und Hunderte Regierungsmitglieder getötet. Eine Bestätigung aus dem Iran gab es dazu bislang nicht.

Der israelische Regierungschef dankte auch US-Präsident Donald Trump für die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran. "Israel hatte nie einen größeren Freund als Trump im Weißen Haus."

Irans Präsident verspricht Rückkehr zur Normalität

Nach Beginn der Waffenruhe mit Israel hat der iranische Präsident Massud Peseschkian eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht gestellt. In einer Botschaft an die Nation sprach er vom "Ende eines zwölftägigen Krieges", der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei, und würdigte den Widerstand seines Landes. "Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen."

Der "terroristische Angriff" habe sich ereignet, während der Iran einen diplomatischen Dialog mit den USA gesucht und sich bemüht habe, Missverständnisse auszuräumen, so Peseschkian. Die Feinde hätten während der Verhandlungen einen Angriff gestartet - "ein Verrat, den die Geschichte nicht vergessen wird."

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Tausende bei "Siegesfeier" in Teheran

Nach der Verkündung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran sind Tausende Iranerinnen und Iraner in Teheran zu einer staatlich organisierten Feier zusammengekommen, um den Streitkräften ihre Anerkennung auszudrücken. Das berichteten mehrere iranische Nachrichtenagenturen. Demnach skandierten sie neben den üblichen Slogans "Tod Amerika!" und "Tod Israel!" etwa auch, dass sich das Land nie Druck und Erniedrigung unterwerfen werde.

Bei der Demonstration wurden iranische Nationalflaggen und Banner mit Parolen geschwenkt, die eine Unterstützung der politischen Führung in Teheran ausdrücken.

Unter den Dissidenten im Iran bestand Beobachtern zufolge zuletzt zunehmend die Sorge, dass die israelischen und amerikanischen Angriffe auf den Iran selbst bei Systemkritikern nationalistische Gefühle wecken könnten – was der erzkonservativen und beim Großteil der Iraner unbeliebten politischen Führung genützt hätte. Die Beobachter gehen davon aus, dass mit der Waffenruhe die wahren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Schäden sichtbar werden und die Systemkritik wieder an Fahrt gewinnt.

Israel: Einsatz gegen Iran nicht vorbei

Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir weiter. "Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei", sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie dieser von nun an aussehen werde. Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte er zugleich. "Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza – um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen", behauptete er.

Zu dem Krieg im Iran sagte der israelische Militärchef weiter: "Wir haben das iranische Atomprojekt um Jahre zurückgeworfen, und dasselbe gilt für sein Raketenprogramm." Das Ausmaß der Zerstörung nach den Angriffen Israels und der USA auf die Atomanlagen des Landes ist laut Experten jedoch weiterhin unklar.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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