Gemetzel im syrischen Palmyra IS-Video zeigt Massenhinrichtung in Amphitheater

Der Islamische Staat (IS) hat erneut Videoaufnahmen einer Massenhinrichtung veröffentlicht. Die Bilder zeigen angeblich die Ermordung von 25 Regierungssoldaten im antiken Amphitheater der syrischen Oasenstadt Palmyra. Hunderte Zuschauer verfolgten das Gemetzel. Unter den Henkern befanden sich offenbar auch Kinder und Jugendliche.
Das rund zehnminütige Video zeigt, wie die Soldaten auf einem Pritschenwagen vom berüchtigten Tadmur-Gefängnis zum Amphitheater fahren. Dort werden sie zunächst gezwungen, vor einer riesigen IS-Flagge niederzuknien. Anschließend schießen junge IS-Kämpfer den Männern mit Pistolen in den Hinterkopf. Auch unter den Zuschauern sind zahlreiche Kinder zu erkennen.
Der Zeitpunkt der Hinrichtungen bleibt im Video unerwähnt, doch fand die Massenexekution wohl kurz nach der Eroberung der Stadt durch den IS Ende Mai statt. Damals hatte bereits die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte über die Hinrichtung berichtet. Die Organisation bezieht ihre schwer überprüfbaren Informationen aus einem Netzwerk vor Ort.
Auch die Nachrichtenagentur AP hatte im Mai berichtet, dass zahlreiche Soldaten und Staatsbeschäftigte getötet wurden, nachdem der IS die historische Wüstenstadt eingenommen hatte.
IS zerstört antike Stätten
Palmyra gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Sie ist berühmt für ihre 2000 Jahre alten römischen Kolonnaden und andere antike Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Seit die Dschihadisten in die Stadt eingefallen sind, zerstörten sie bereits mehrere Mausoleen und Skulpturen.
Erst am Donnerstag erklärte die Terrormiliz, ihre Dschihadisten hätten sechs Artefakte aus Palmyra vernichtet, die von einem Schmuggler beschlagnahmt worden seien.