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Syrien: Kaum Hinweise auf russischen Truppenabzug


Neue Strategie statt Truppenabzug
Russlands Militärpräsenz in Syrien ist weiterhin "gewaltig"

reuters, Jack Stubbs und Maria Tsvetkova

Aktualisiert am 17.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Ein russischer Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 Alligator.Vergrößern des BildesEin russischer Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 Alligator. (Quelle: dpa-bilder)
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Einen Monat nach der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, seine Truppen aus Syrien abzuziehen, ist Russland dort militärisch noch fast genauso stark präsent wie vorher. Zudem wurden in den vergangenen Wochen weiter russische Soldaten in das Bürgerkriegsland verlegt.

Eine Auswertung der Nachrichtenagentur Reuters von öffentlich zugänglichen Daten zeigt, dass die Versorgung der Streitkräfte auf dem Luft- und Wasserweg nahezu unverändert fortgesetzt wird. Einzig erkennbar ist, dass die Zahl russischer Kampfflugzeuge zurückgegangen ist. Stattdessen werden aber mehr Hubschrauber gezählt.

"Russlands Militärpräsenz in Syrien ist genauso gewaltig wie Ende 2015.", erklärte der für Europa zuständige Herausgeber des Militärfachblatts "IHS Janes's Defense Weekly", Nick de Larrinaga. Experten ziehen daraus den Schluss, dass Russlands Engagement dort offenbar stärker ist als Putin zugeben will.

Mit der Ankündigung eines teilweisen Abzugs hatte sich der vom Westen für das militärische Engagement in Syrien kritisierte russische Präsident am 14. März etwas Luft verschafft. Über das genaue Ausmaß das Abzugs hat er sich aber nie öffentlich geäußert. Russland ist der engste Verbündete von Präsident Baschar al-Assad und unterhält in Syrien neben dem Marinestützpunkt Tartus auch die Luftwaffenbasis Hmejmim.

Vermehrt IS unter Beschuss

Den russischen Streitkräften wurde vorgeworfen, hauptsächlich Stellungen von gemäßigten Rebellen anzugreifen, die einen Sturz Assads betreiben. Westlichen Diplomaten zufolge hat sich dies aber inzwischen geändert. Mittlerweile gerieten immer häufiger Stellungen der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und Al-Kaida-Ableger ins Visier der Russen, bestätigen sie. Dabei kommen den russischen Einheiten auch die vermehrt eingesetzten Kampfhubschrauber zugute. Sie erlauben den direkten Eingriff in Bodenkämpfe anstatt den Abwurf von Bomben aus Tausenden Metern Höhe. Die russischen Streitkräfte hätten sich in Syrien noch nie so unmittelbar eingeschaltet wie mit den Hubschraubern, erklärte de Larrinaga.

Auf Satellitenbildern, die "IHS Jane's" veröffentlicht hat, sind mehr als 30 in Syrien stationierte russische Hubschrauber zu erkennen. Anderen Aufnahmen zufolge befinden sich auf dem Stützpunkt Hmejmim 22 Kampfjets und 14 Hubschrauber. Anfang Februar seien es noch 29 Flugzeuge und sieben Helikopter gewesen, sagte Justin Brook vom Royal United Services Institute.

Assad ändert Strategie

Die zusätzlichen Hubschrauber kommen aber auch der Strategie Assads entgegen. Sein Fokus liege nicht mehr so stark auf dem Angriff belagerter Städte, die von Rebellen befreit werden sollten, erklärte Bronk. Die Hubschrauber seien mobiler und flexibler einsetzbar. "Weil sich die Taktik der Assad-Truppen verändert hat, muss sich auch die russische Unterstützungsmethode verändern."

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