Neue Provokation aus Pjöngjang Nordkorea schießt Rakete in Richtung Japan
Das Regime von Kim Jong Un provoziert erneut mit einem Raketenstart. Zum zweiten Mal testet Nordkorea eine Interkontinentalrakete, die beinahe Japan erreicht.
Das Geschoss sei innerhalb der 200-Meilen-Zone Japans ins Meer gestürzt, rund 170 Kilometer von der Insel Hokkaido entfernt, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor.
Japan: "Bedrohung ist ernst und real"
Der Test zeige eindeutig, "dass die Bedrohung für unsere Nation ernst und real ist", sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Sein Kabinettschef Yoshihide Suga sagte, die Rakete sei rund 45 Minuten lang geflogen. Der Test sei nicht hinnehmbar und ein klarer Verstoß gegen die UN-Resolutionen.
Nach Angaben der USA und des südkoreanischen Militärs flog die Rakete mehr als 1000 Kilometer weit und erreichte eine Höhe von rund 3700 Kilometern. Sie sei weiter entwickelt als die Rakete, die Nordkorea am 4. Juli getestet habe, teilte das südkoreanische Militär mit.
Krisensitzungen in Japan und Südkorea
Nach dessen Angaben wurde die Rakete kurz vor Mitternacht (Ortszeit) gestartet. Sie sei in der nordkoreanischen Provinz Jangang abgefeuert worden und vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel ins Meer gestürzt. Südkoreas Präsident Moon Jae In und Abe beriefen jeweils ihren Nationalen Sicherheitsrat zu einer Sitzung ein.
Nordkorea hat wiederholt Raketen getestet und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) verstoßen. UN-Sanktionen verbieten es Nordkorea, Raketen zu entwickeln oder zu testen. Dennoch hat die Führung in Pjöngjang vor allem seit Anfang vergangenen Jahres zahlreiche Raketen in bislang nie dagewesener rascher Folge getestet.
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Auch zwei der insgesamt fünf Atomtests fanden in diesem Zeitraum statt. Experten zufolge ist Nordkorea allerdings noch Jahre davon entfernt, eine Interkontinentalrakete mit einem atomaren Sprengkopf bestücken zu können.
Zuletzt hatte Nordkorea kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg mit einem Raketentest den Konflikt mit der internationalen Gemeinschaft angeheizt. Nach Angaben des Staatsfernsehens wurde am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, erstmals eine Interkontinentalrakete erfolgreich getestet.