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Atom-Konflikt zwischen USA und Iran | Bericht: Deutsche Iran-Exporte zu Jahresbeginn massiv eingebrochen


Atom-Konflikt zwischen USA und Iran
Bericht: Deutsche Iran-Exporte zu Jahresbeginn massiv eingebrochen

Von afp
Aktualisiert am 10.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Container-Terminal Bremerhaven: Deutsche Exporte in den Iran sind zu Jahresbeginn drastisch gesunken.Vergrößern des BildesContainer-Terminal Bremerhaven: Deutsche Exporte in den Iran sind zu Jahresbeginn drastisch gesunken. (Quelle: imago images)
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Die Exporte von Deutschland in den Iran sind laut einem neuen Bericht zu Jahresanfang um mehr als 50 Prozent geschrumpft. Grund dafür sind wohl auch die verschärften Sanktionen der US gegen Teheran.

Der Handel zwischen Deutschland und dem Iran ist einem Medienbericht zufolge zum Jahresbeginn drastisch eingebrochen. Die deutschen Exporte in den Iran seien im Januar und Februar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 52,6 Prozent auf rund 223 Millionen Euro geschrumpft, berichtete die Funke Mediengruppe unter Berufung auf Berechnungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Die Importe aus dem Iran seien um 42,2 Prozent auf rund 41 Millionen Euro gesunken.

Bereits 2018 gingen demnach die Ausfuhren von Deutschland in den Iran im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf ein Gesamtvolumen von 2,71 Milliarden Euro zurück. Die USA hatten nach ihrem einseitigen Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wiedereingeführt.

Deutsche Unternehmen reduzieren Personal im Iran

"Der Markt im Iran ist wegen der US-Sanktionen und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Land extrem schwierig", sagte die Geschäftsführerin der Außenhandelskammer im Iran, Dagmar von Bohnstein, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Derzeit hätten noch rund 60 deutsche Firmen eine Vertretung im Iran – etwa die Hälfte im Vergleich zu der Zeit, als das Atomabkommen 2015 beschlossen wurde und Anfang 2016 in Kraft trat. Fast alle deutschen Unternehmen hätten ihr Personal vor Ort deutlich reduziert.

"Aber deutsche Firmen haben nach wie vor großes Interesse am iranischen Markt, der ein beträchtliches Potenzial bietet", fügte von Bohnstein hinzu. Insbesondere Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, in der Chemie- und in der Nahrungsmittelindustrie sähen große Chancen. "Der Iran ist allerdings kein Markt für Anfänger. Wichtiger Erfolgsfaktor ist Beständigkeit und eine langfristige Ausrichtung der Geschäfte", sagte von Bohnstein.

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hatte sich am Mittwoch weiter verschärft: Der Iran kündigte an, einige der Auflagen aus dem Abkommen nicht mehr einzuhalten, und stellte den verbliebenen Vertragspartnern ein Ultimatum. Demnach behält sich Teheran weitere Schritte vor, sollten die Unterzeichner nicht binnen 60 Tagen ihre Zusagen einhalten. Die USA verhängten daraufhin neue Sanktionen, die sich gegen den iranischen Bergbau- und Stahlsektor richten.

Trump bietet Teheran Gespräche an

US-Präsident Donald Trump hat dem Iran zuletzt aber doch noch Gespräche über das Atomprogramm angeboten. Bei einer am Donnerstag spontan einberufenen Pressekonferenz sagte Trump, dass ihn die Führung in der Islamischen Republik zwecks eines Treffens anrufen solle. Die USA und der Iran könnten zu einer fairen Vereinbarung kommen. Man wolle nur nicht, dass der Iran über Nuklearwaffen verfüge. Das sei nicht zuviel verlangt. Die USA könnten den Iran dabei unterstützen, sich wirtschaftlich zu erholen. Die USA seien für Gespräche offen. Eine Militäraktion könne er jedoch angesichts der Spannungen zwischen den beiden Ländern nicht ausschließen.

Auf die Frage, warum die US-Regierung den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten verlegt habe, sagte Trump: "Wir haben Informationen, die Sie nicht wissen wollen." Es habe Drohungen gegeben. Derzeit spitzt sich der Konflikt der USA mit dem Iran zu. Trump hat am Mittwoch neue Sanktionen gegen das Land verhängt. Der Iran hatte zuvor genau ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des Atom-Abkommens durch Trump einige Verpflichtungen aus der Vereinbarung von 2015 ausgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und Reuters
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