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Jemen-Krieg: Saudischer Kronprinz Bin Salman drängte Präsident zu Rücktritt


Krieg im Jemen
Bericht: Saudischer Kronprinz drängte Staatschef zu Rücktritt

Von afp
18.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Jemens Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi (M.) bei einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Jahr 2015.Vergrößern des BildesJemens Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi (M.) bei einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Jahr 2015. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Überraschend hat der jemenitische Präsident seine Macht kürzlich an ein neues Gremium übergeben. Nach Informationen einer US-Zeitung soll er diese Entscheidung jedoch nicht freiwillig getroffen haben.

Saudi-Arabien hat einem Medienbericht zufolge den jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zum Rücktritt gedrängt. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, sollen saudi-arabische Beamte Hadi gedroht haben, Beweise für Korruption zu veröffentlichen. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman habe Hadi das Dekret übergeben, mit dem dieser Anfang April seine Befugnisse an einen Präsidialrat aus acht Vertretern verschiedener jemenitischer Gruppen übertrug.

Wie die US-Zeitung unter Berufung auf anonyme saudi-arabische und jemenitische Beamte berichtet, wird Hadi seit seinem Rücktritt in seinem Haus in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad festgehalten und darf nicht telefonieren. Einer der Gründe für das Vorgehen der saudi-arabischen Regierung sei, dass verschiedene jemenitische Fraktionen das Vertrauen in Hadi verloren haben.

UN: Größte humanitäre Katastrophe weltweit

Hadi hält sich seit 2015 in Riad auf. Er war Staatschef der international anerkannten Regierung. Huthi-Rebellen hatten 2014 die jemenitische Hauptstadt Sanaa erobert. 2015 gründete Saudi-Arabien eine Militärkoalition zur Unterstützung Hadis. Seitdem herrscht Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den Huthi-Rebellen, die vom Iran Hilfe erhalten.

In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten. Die UNO betrachtet die Krise im Jemen als größte humanitäre Katastrophe weltweit.

Saudi-Arabien hatte Hadis Rücktrittsankündigung begrüßt und dem kriegsgebeutelten Nachbarland drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) an Unterstützung zugesagt. Der neue Präsidialrat wird von Raschad al-Alimi, einem ehemaligen Innenminister und Berater von Hadi, geleitet.

Rebellen: "Verzweifelter Versuch"

Die Übergabe der Macht erfolgte nach Gesprächen der Anti-Huthi-Koalition über die Zukunft des Jemen in Riad. Die Huthis selbst hatten sich geweigert, an den Gesprächen auf "feindlichem" Gebiet teilzunehmen. Kurz vor Hadis Rücktritt hatte eine zweimonatige brüchige Waffenruhe begonnen. Die Entwicklung hatte die Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konflikts genährt.

Die Huthis bezeichneten Hadis Rücktritt jedoch als "verzweifelten Versuch, die Reihen der im Jemen kämpfenden Söldner neu zu ordnen". Frieden werde es erst geben, wenn die ausländischen Truppen abgezogen würden, hatte ein Sprecher der Rebellen gesagt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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