Nach Drohungen Trump lobt Merz wegen höherer Verteidigungsausgaben

US-Präsident Trump strebt nach eigenen Angaben eine "großartige Beziehung" zu Deutschland an. Beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Merz war er voll des Lobes.
US-Präsident Donald Trump strebt nach eigenen Angaben eine "großartige Beziehung" zu Deutschland an. Das sagte der US-Präsident am Donnerstag beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Oval Office des Weißen Hauses. Trump lobte die geplante Steigerung der deutschen Verteidigungsausgaben. "Ich weiß, dass Sie jetzt mehr Geld für die Verteidigung ausgeben, ziemlich viel mehr Geld, und das ist eine positive Sache", sagte er an Merz gerichtet.
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In seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) hatte der Republikaner jahrelang Druck auf die Bundesregierung gemacht, die Ausgaben zu steigern. Merz hat angekündigt, die deutschen Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren erheblich zu erhöhen und gemäß einem Vorschlag von Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Ende 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung sowie 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben.
Trump: Merz ist "schwieriger" Ansprechpartner
Trump hatte nach seinem Amtsantritt den Nato-Verbündeten damit gedroht, ihnen bei zu geringen Militärausgaben den Beistand zu verweigern und nannte fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts als Ziel für Verteidigungsausgaben.
Trump bezeichnete Merz bei dem Treffen im Oval Office als einen "schwierigen" Ansprechpartner, aber auch als einen "großartigen Vertreter Deutschlands". Der US-Präsident sagte, er setze auf ein "gutes Handelsabkommen" mit der EU. Merz sagte, Deutschland verdanke den USA viel. "Das werden wir nie vergessen", sagte der Kanzler auf Englisch. Trumps deutsche Wurzeln seien "eine sehr gute Grundlage für eine enge Zusammenarbeit". Als Gastgeschenk überreichte Merz dem US-Präsidenten ein Faksimile der Geburtsurkunde seines deutschen Großvaters.
Trump hatte Merz zuvor per Handschlag vor dem Weißen Haus begrüßt. Nach dem Treffen im Oval Office wollte der US-Präsident den Kanzler zum vertraulichen Mittagessen bitten.
- Nachrichtenagentur dpa