Vorwürfe von Musk Welche Verbindung hatte Trump zu Epstein?

Die kurzzeitige Männerfreundschaft zwischen Elon Musk und Donald Trump scheint vorbei. Nun hat der X-Chef dem Präsidenten Verbindungen zum Fall Epstein unterstellt. Darum geht es.
Elon Musk wollte nach eigenen Angaben eine "wirklich große Bombe" platzen lassen. Der Ex-Regierungsberater hat im öffentlichen Streit mit US-Präsident Donald Trump behauptet, dessen Name stehe in den Akten des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump mit Epstein in Verbindung gebracht wird. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Akten und Trumps Verbindung dazu.
Worum geht es im Fall Epstein?
Jeffrey Epstein war ein New Yorker Investmentbanker, der bestens in der US-amerikanischen High Society vernetzt war. Später stellte sich heraus, dass er einen Ring zur sexuellen Ausbeutung Minderjähriger unterhielt.
2008 war er wegen sexuellen Missbrauchs von zahlreichen Mädchen und jungen Frauen verurteilt worden. 2019 wurde er wegen neuer Enthüllungen erneut verhaftet. Demnach soll er Hunderten minderjährigen Mädchen sexualisierte Gewalt angetan und sie zur Prostitution verleitet sowie Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung betrieben haben. In Haft beging er schließlich nach offiziellen Angaben Suizid. Seine Lebensgefährtin und Komplizin Ghislaine Maxwell wurde später zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Epstein soll in der Vergangenheit auch zahlreichen Prominenten Minderjährige für sexuelle Aktivitäten vermittelt haben, darunter etwa Prinz Andrew. In den Untersuchungsakten zu dem Fall sollen weitere Namen stehen. Deshalb wartet die Öffentlichkeit gespannt auf die Veröffentlichung.
Welche Verbindung hatte Trump zu Epstein?
Beide kannten sich seit Mitte der 1980er-Jahre und waren offenbar eng befreundet. Noch 2002 sagte Trump über Epstein: "Großartiger Typ, mit dem kann man Spaß haben." Später verwarfen sie sich wegen eines Streits über den Kauf eines Grundstücks. Lesen Sie hier mehr zum Verhältnis der beiden.
In bereits freigegebenen Dokumenten zu Epstein tauchte Trumps Name auf, ein Fehlverhalten wurde ihm allerdings nicht vorgeworfen.
Doch es gibt auch weitere Vorwürfe. So behauptete das frühere Model Stacey Williams, Trump habe sie 1993 in seinem New Yorker Hochhaus sexuell belästigt. Trump soll sie begrapscht haben, während Epstein dabei zusah, sagte Williams dem "Guardian". Zudem glaube sie, dass Trump und Epstein einander angelächelt hätten. Es sei "ein verdrehtes Spiel" zwischen den beiden Männern gewesen, so Williams.
Kennt Musk tatsächlich den Inhalt der Akten?
Musk nannte keine Belege für seine Behauptung. Es ist also bisher nicht eindeutig, ob Trump tatsächlich Epsteins Dienste in Anspruch genommen hat.
Es gibt wenige Gründe, warum Musk Zugang zu den Unterlagen haben sollte. Allerdings mischte er während seiner Zeit als ungewählter Regierungsberater in Washington bei vielen Dingen mit, die seinen eigentlichen Zuständigkeitsbereich überschritten. So hatte er auch umfassenden Einblick in zahlreiche Regierungsdokumente.
Was passiert mit den Akten?
Das FBI hatte erst kürzlich angekündigt, Dokumente zum Tod von Epstein zu veröffentlichen. Zahlreiche Verschwörungstheoretiker und andere Zweifler glauben nicht an die offizielle Version, dass Epstein 2019 in seiner Gefängniszelle Suizid begangen hat. "Es wird in Kürze eine Veröffentlichung dazu geben", sagte Vize-FBI-Direktor Dan Bongino dem Nachrichtensender Fox News.
Es ist aber unklar, ob in den Unterlagen auch weitere Details zu den Mittätern stehen. Trumps Justizministerium hatte im Februar bereits einige Epstein-Unterlagen offengelegt.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP