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Dafür steht der gelbe Anstecker bei der Gedenkfeier zu NS-Verbrechen


Kein Judenstern
Dafür steht der gelbe Anstecker bei der Gedenkfeier zu NS-Verbrechen

Von Frederike Holewik

Aktualisiert am 20.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto eine Rede. (Quelle: IMAGO/DAMIAN BURZYKOWSKI)

In Warschau gedenken Politiker des mutigen Widerstands polnischer Juden gegen die SS. Bei den Feierlichkeiten fällt ein Detail ins Auge.

Vor 80 Jahren begehrten Jüdinnen und Juden gegen den Einmarsch der SS-Einheiten im Warschauer Ghetto auf. Bei der Gedenkfeier am Donnerstag war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor Ort und hielt eine Rede. Dabei überraschte ein Detail: Alle Redner trugen ein gelbes Abzeichen am Revers.

Von Weitem mutet es gar wie ein Stern an. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine stilisierte Blume, und zwar eine Narzisse. Dahinter verbirgt sich eine besondere Bedeutung: Die Blume würdigt einen der Widerstandskämpfer.

Blume kam von einem anonymen Sender

Das Warschauer Ghetto war im Herbst 1940 von den deutschen Besatzern errichtet worden. Rund 450.000 Menschen wurden dort auf engstem Raum eingeschlossen. 1942 begannen die Nationalsozialisten mit der Deportation der Juden in Vernichtungs- und Arbeitslager. Zwischen Juli und September wurden 250.000 bis 280.000 Menschen verschleppt oder ermordet.

Als am 19. April 1943 SS-Einheiten in das Ghetto einmarschierten, begann der Aufstand des nur schwach bewaffneten jüdischen Widerstands. Die Kämpfe dauerten bis Mitte Mai. Dabei wurden mehr als 56.000 Juden getötet oder in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert.

Der letzte überlebende Kommandeur war der 1919 geborene Marek Edelman. Zum Jahrestag des Aufstands erhielt er in den Jahren nach dem Krieg regelmäßig eine gelbe Narzisse von einem anonymen Absender. 2009 starb Edelman. Aus der Geste der gesendeten Blume entstand 2013 die Initiative "Gelbe Narzisse". Zum 70. Jahrestag des Aufstands hatte sie das Warschauer Polin-Museum für die Geschichte der polnischen Juden ins Leben gerufen.

Auch in diesem Jahr – zum 80. Jahrestag – hat das Museum dazu aufgerufen, eine gelbe Papierblume als Zeichen der internationalen Solidarität und des Erinnerns an die Schrecken des Holocausts zu tragen. In sechs polnischen Städten verteilten Freiwillige Ansteckblüten an Passanten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • polin.pl: "Warsaw Ghetto Uprising Campaign 2023"
  • israelnetz.com: "Gelbe Narzissen zu Ehren der Ghettokämpfer"
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