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Berlin: Waldorfschule weigert sich, Kind von AfD-Politiker aufzunehmen


Umstrittene Entscheidung in Berlin
Kind von AfD-Politiker darf nicht auf Waldorfschule

Von t-online, aj

Aktualisiert am 18.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Schüler: Eine Berliner Waldorfschule lehnt es ab, das Kind eines AfD-Politikers aufzunehmen.Vergrößern des BildesSchüler: Eine Berliner Waldorfschule lehnt es ab, das Kind eines AfD-Politikers aufzunehmen. (Quelle: Symbolbild/imago-images-bilder)
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Eine Waldorfschule in Berlin hat sich dazu entschieden, ein Kind nicht aufzunehmen. Der Grund: Der Vater des Kindes ist AfD-Abgeordneter. Eine Entscheidung, die auf Kritik stößt.

Nach monatelanger Diskussion zwischen Eltern, Lehrern und Schülern der Berliner Waldorfschule ist die Entscheidung gefallen: Das Kind eines Berliner AfD-Abgeordneten wird nicht in der Schule aufgenommen. Das teilte die Schulleitung mit, wie mehrere Berliner Medien berichten.

Laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" sagte der Geschäftsführer des Trägervereins, es habe keine einvernehmliche Lösung in dem Konflikt gegeben. Die Schule sehe keine Möglichkeit, das Kind mit der nötigen "Unvoreingenommenheit und Unbefangenheit" aufzunehmen. Beides seien aber Grundvoraussetzungen, um die Entwicklung des Kindes zu fördern.

Vorausgegangen war demnach eine Elternversammlung, bei der kontrovers über die Angelegenheit diskutiert worden war sowie ein Treffen, bei dem die Eltern des Kindes sich von etwa 20 Lehrern befragen lassen mussten. Dabei sei es auch um politische Ansichten gegangen.

Scheeres: "Äußerst kritische Entscheidung"

In einem weiteren Bericht der "Berliner Zeitung am Sonntag" kritisierte die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Entscheidung der Schule als "äußerst kritisch". Sie verstoße womöglich gegen das Antidiskriminierungsgesetz und werde nun von der Privatschulaufsicht geprüft, wie eine Sprecherin mitteilte.

Auch Detlef Hardorp, der bildungspolitische Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg äußerte Kritik an der Entscheidung: "Menschen aller politischer Einstellungen sollten ihre Kinder auf Waldorfschulen schicken können", sagte Hardorp laut dem Zeitungsbericht. Fakt sei aber auch, dass bei 140 Anmeldungen auf 30 Plätze 110 Kinder abgelehnt werden mussten. Es gebe einen deutlichen Wunsch vieler Eltern für mehr Waldorfschulen in der Stadt.

Kind war zuvor in einer Waldorf-Kita

Der AfD-Mann habe bei den Befragungen der Schule mehrfach betont, dass er keinesfalls im Vorstand der Schule aktiv werden möchte. "Wie sollen wir jetzt unserem Kind erklären, dass seine Freunde im kommenden Jahr an die Waldorfschule wechseln dürfen, wir aber dort nicht erwünscht sind?", sagte er auf Anfrage der "Berliner Zeitung". Das Kind sei schon in eine Waldorf-Kita gegangen.

Laut "Berliner Zeitung" waren an der Schule Befürchtungen laut geworden, dass der Vater des Kindes "durch ausländerfeindliche oder nationalistische Äußerungen den Schulfrieden gefährden" könne. Andere Eltern und Pädagogen wiesen auf die Meinungsfreiheit hin. Die Berliner AfD-Fraktion sorgt derzeit mit einem "Online-Beschwerdeportal" für Diskussionen an Schulen. Dort sollen Schüler Lehrer melden, die gegen die AfD "agitieren".

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