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Elon Musk kündigt Rücktritt als Twitter-Chef an


Nachfolgerin steht fest
Elon Musk kündigt Rücktritt als Twitter-Chef an

Von dpa-video, rtr, lw

Aktualisiert am 12.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Elon Musk: Der Twitter-Chef tritt zurück.Vergrößern des BildesElon Musk: Der Twitter-Chef tritt zurück. (Quelle: Angela Piazza)
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Ende 2022 erklärte Elon Musk, den Spitzenposten bei Twitter räumen zu wollen – allerdings erst, wenn die Nachfolge geregelt sei. Dies ist ihm nun offenbar gelungen.

Elon Musk hat seinen baldigen Rücktritt als Twitter-Vorstandschef angekündigt. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, teilte Musk am Donnerstag in einem Tweet mit. Einen Namen für die neue Chefin nannte Musk jedoch zunächst nicht. Er wolle sich als Technikvorstand künftig um speziellere Geschäftsbereiche wie Produkte und Software kümmern.

Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge wird die Managerin Linda Yaccarino als mögliche Nachfolgerin gehandelt. Sie ist beim US-Medienkonzern Comcast angestellt. Wie das Blatt berichtet, befinde sich Yaccarino in Gesprächen für die Position als Twitter-Chefin. Die Zeitung beruft sich dabei auf Insider. Yaccarino verantwortet gegenwärtig den Verkauf für internationale Werbung bei Comcasts TV-Sparte NBCUniversal und war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.

Der Milliardär und Tesla-Gründer hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Unmittelbar danach feuerte Musk Twitter-Chef Parag Agrawal, Finanzchef Ned Segal und Chef-Justiziarin Vijaya Gadde. Musk hatte den Führungskräften vorgeworfen, ihn und die Investoren über die Zahl gefälschter Konten auf der Social-Media-Plattform getäuscht zu haben.

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Twitter-Umfrage zu Rücktritt

Musk hatte bereits Ende 2022 bekanntgegeben, das Spitzenamt abgeben zu wollen – allerdings erst, wenn die Nachfolge geregelt sei. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind immer stärker. Seiner Rücktrittsankündigung im Dezember ging eine von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage hervor, in der sich rund 57,5 Prozent der Teilnehmer für seinen Rücktritt aussprachen. Zuvor hatte Musk damals versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.

Musk hatte den Chefposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Er hatte aber stets signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sei. Er leitet auch noch den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX.

Permanenter Krisenmodus

Seit der Übernahme durch Musk läuft der Kurznachrichtendienst im permanenten Krisenmodus. Massenentlassungen, Abwanderung von Werbekunden, Streit mit Medien: Musks Twitter-Kauf hatte von Anfang an für Argwohn gesorgt. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit. Kritiker befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform. Sie sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu ungezügelteren Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnte.

Musk gelang es bislang nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden – die wichtigste Einnahmequelle.

Schlechte Investition für Musk

In Deutschland löste ein Bericht, wonach Twitter die Reichweite von Musks Tweets zeitweise künstlich hochgeschraubt habe, Untersuchungen der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) aus. Musk bestritt zwar, dass es sich dabei um mehr als nur einen Software-Fehler handelte. Der von Twitter offengelegte Software-Code für einen Empfehlungs-Algorithmus zeigte aber, dass es für Musks Tweets eine eigene Kategorie gibt. In einem Livestream darauf angesprochen, sagte ein Twitter-Entwickler dazu, man wolle sichergehen, dass bei Änderungen niemand benachteiligt werde.

Für Musk war der Twitter-Kauf bisher eine schlechte Investition. Bei der jüngsten Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter wurde der Firmenwert nur noch halb so hoch angesetzt, wie Musk in einem BBC-Interview bestätigte. Zugleich behauptete er in einer E-Mail an die Belegschaft, Twitter könne irgendwann 250 Milliarden Dollar wert sein. Die Andeutungen, der Dienst könne die Basis für eine Super-App nach dem Vorbild etwa von WeChat in China werden, gingen bisher aber nicht über bloße Gedankenspiele hinaus. Von einst rund 8.000 Mitarbeitern blieben noch rund 1.500 übrig.

Geschäftszahlen muss Twitter seit Verlassen der Börse nicht mehr nennen. Musk behauptete erst, dass sich die Werbeerlöse zeitweise halbiert hätten und er Twitter mit einer Geldspritze vor der Pleite habe retten müssen. Zuletzt sagte er, dass die Verluste nur noch gering seien. Nach dem Abgang von Werbekunden sollen mehr Abo-Erlöse her. So dürfen Werbekunden nur noch Anzeigen schalten, wenn sie ein kostenpflichtiges Abo für ein Häkchen-Symbol als Einzel-Account oder Unternehmen abschließen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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