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Gerhard Schröder will an Freundschaft mit Putin festhalten


"Haben erheblich profitiert"
Schröder spricht über seine Freundschaft mit Putin

Von dpa, sic

14.10.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 54202239Vergrößern des BildesAlte Freunde: Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) 2005 gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in St. Petersburg. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
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Altkanzler Gerhard Schröder und Kremlchef Putin sind alte Freunde. Trotz des Ukraine-Kriegs will Schröder daran nichts ändern. Dafür hat er Kritik an der SPD.

Altkanzler Gerhard Schröder hat der SPD vorgeworfen, sich zu sehr vom Koalitionspartner, den Grünen, treiben zu lassen. Die Sozialdemokraten seien den Grünen zuletzt zu sehr hinterhergelaufen, sagte der mit seiner Partei zerstrittene Sozialdemokrat der "Süddeutschen Zeitung" am Samstag.

Die Agenda werde zu viel von "Klima, Klima, Klima" bestimmt und zu wenig von den Belangen der Wirtschaft. "Das Heizungsgesetz hätte Scholz natürlich sofort kassieren müssen", sagte Schröder über den Bundeskanzler und das vom Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) entworfene Gesetz.

Die SPD tue auch zu wenig für Bildung und den Wohnungsbau. Wenn schon "Wumms", dann dort, gab die Zeitung Schröder wieder, und nicht so viel Geld für Rüstung. Sein SPD-Genosse und Bundeskanzler Olaf Scholz hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 unter anderem ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro initiiert, das die desolate Bundeswehr wieder auf Vordermann bringen soll.

Russland-Verbindungen: Schröder hält sie für positiv

Seine enge Verbindung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und zur russischen Gaswirtschaft hält Schröder auch rückblickend für förderlich für Deutschland. "Dieses Land hat von der ganzen Gas-Geschichte wirtschaftlich erheblich profitiert. Wenn es diesen Krieg nicht gegeben hätte, für den ich wirklich nicht verantwortlich bin, würden wir nach wie vor russisches Gas beziehen zum Nutzen der deutschen Wirtschaft", erklärte er. Genosse der Bosse, sei für den Altkanzler eine Ehrenbezeichnung.

Dass Schröder Putin als Freund betrachte, wolle er nicht verschweigen. Der Altkanzler hält sogar daran fest. Er habe zwar in Moskau betont, dass es falsch gewesen sei, den Angriff auf die Ukraine zu beginnen. "Aber das bringt mich doch nicht dazu, so zu tun, als wenn ich mit dem russischen Präsidenten nie befreundet gewesen wäre.“ Kurz nach Beginn der russischen Invasion war Schröder gemeinsam mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim zu einer "Friedensmission" nach Moskau gereist. Die Gespräche im Kreml mit Putin endeten jedoch scheinbar ergebnislos.

Bis heute ist Schröder Chef des Aktionärsausschusses von Nord Stream. Die Pipelines sind bei einem Anschlag beschädigt worden, der Ex-Kanzler muss sich jetzt um deren Zukunft, um mögliche Reparaturen kümmern.

"Ich bin so und ich will mich auch nicht mehr ändern", sagte Schröder auf Nachfrage im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", über seine unbeirrbare Art.

Schröders Einseitiges Liebesverhältnis zur SPD

An seiner Liebe zur SPD habe sich aber nichts geändert, trotz des Haders der Genossen mit seinen Agenda-2010-Reformen, den Hartz-Gesetzen, seiner Nähe zu Putin und dem gescheiterten Versuch, ihn aus der Partei zu werfen. Den Hader gebe es auch bloß bei einer "dünnen Schicht von Funktionären", nicht in den Ortsvereinen.


Quotation Mark

Ich habe die SPD immer verglichen mit einem Schafstall. Wenn Sie sich dem Stall von außen nähern, riecht es gelegentlich. Aber wenn Sie drin sind, ist es schön warm.


Gerhard Schröder im Interview mit der Süddeutschen Zeitung 


Enttäuscht äußerte sich Schröder über seinen langjährigen Weggefährten in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident und später im Kanzleramt, den heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. "Was mich am meisten getroffen hat, und das finde ich wirklich bedauerlich, das war Steinmeier", sagte er. Der habe erklärt, er würde Schröder nicht mehr zum Geburtstag gratulieren. "Das macht man nicht", sagte er.

Er frage sich dann, warum man das Politische und das Private nicht trennen könne. Jene, die es nicht könnten, seien doch "eher arme Menschen". Generell beschäftige ihn die Abneigung und Kritik an seiner Person zwar. Diese sei aber "nicht so überwältigend schmerzhaft, dass ich deswegen meine Meinung ändere. Oder dass es mein Wohlbefinden stört."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • sueddeutsche.de: "Ich bereue nichts" (kostenpflichtig)
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