Festnahme am Hauptbahnhof Frau sticht auf Reisende in Hamburg ein – 17 Verletzte
Am Hamburger Hauptbahnhof hat es einen Messerangriff mit mehreren Schwerverletzten gegeben. Tatverdächtig ist eine 39-jährige Deutsche.
Am Hamburger Hauptbahnhof hat es am Freitagabend einen Messerangriff gegeben. "Nach ersten Erkenntnissen soll eine Person im Hauptbahnhof mehrere Menschen mit einem Messer verletzt haben", teilte die Polizei auf der Plattform X mit. "Die verdächtige Person wurde von den Einsatzkräften festgenommen."
Nach Angaben der Feuerwehr wurden bei dem Angriff 17 Menschen verletzt. Vier von ihnen hätten lebensbedrohliche Verletzungen erlitten, sagte ein Feuerwehrsprecher, sechs Menschen wurden demnach schwer, sieben weitere leicht verletzt.
Tatverdächtige Frau soll 39-jährige Deutsche sein
Die Tat soll sich gegen 18.05 Uhr an Gleis 13/14 zugetragen haben. Einige Verletzte sollen in Zügen behandelt worden sein. Die Hintergründe der Tat sind unklar. "Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren", schrieb die Polizei.
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Die Bundespolizei bestätigte t-online, dass es sich bei der festgenommenen Person um eine Frau handelte, eine 39-jährige Deutsche. "Nach einer ersten Videosichtung gehen wir davon aus, dass die Frau allein gehandelt hat", fügte der Sprecher hinzu. Es werde geprüft, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden habe. Hinweise auf ein politisches Motiv gebe es nicht. Die Verdächtige befinde sich auf einer Wache.
Merz telefoniert mit Hamburgs Bürgermeister Tschentscher
Die Polizei sperrte die Straßen rund um den Hauptbahnhof. Der Zugverkehr wurde auf den betroffenen Gleisen ausgesetzt, es kam zu Einschränkungen im Zugverkehr. Die Deutsche Bahn äußerte ihre "tiefe Bestürzung" über den Messerangriff: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten", hieß es in einer Mitteilung. Es komme zu Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr, teilte die Bahn mit. "Servicekräfte der DB betreuen die Reisenden am Hauptbahnhof."
Nach dem Messerangriff tauschte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Freitagabend mit Peter Tschentscher (SPD) aus, dem Bürgermeister der Hansestadt. Merz habe dabei erklärt, die Nachrichten aus Hamburg seien bestürzend und seine Gedanken seien "bei den Opfern und ihren Angehörigen", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin mit.
Waffenverbotszone rund um Hamburger Hauptbahnhof
Seit dem 1. Oktober 2023 besteht ein Waffenverbot rund um den Hamburger Hauptbahnhof. Mitte Dezember 2024 hatte der Senat außerdem ein Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr erlassen.
- Ein Jahr nach Einführung: Was bringt das Waffenverbot am Hamburger Hauptbahnhof?
Der Hauptbahnhof der Hansestadt gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge.
In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland bereits mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden so am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer.
- x.com: Mitteilung der Hamburger Polizei
- ndr.de: Mehrere Menschen am Hamburger Hauptbahnhof mit Messer verletzt
- bild.de: Mindestens drei Schwerverletzte in Hamburg
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP