Polizei durchsucht Gebäude Droh-Mails gegen etliche Schulen: Abiturprüfungen betroffen

In mehreren Bundesländern sind Drohmails an Schulen eingegangen. In einem Fall wurde Amokalarm ausgelöst. Stammen die Drohungen von ein und demselben Täter?
Einen Tag nach dem verheerenden Messerangriff in einer Berliner Grundschule kommt die Schullandschaft in Deutschland nicht zur Ruhe: Am Freitag gingen in etlichen Schulen in verschiedenen Bundesländern Drohmails ein. Betroffen waren Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
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Allein in Essen gingen laut Polizei an gleich vier Schulen Drohmails ein. Auch das benachbarte Gelsenkirchen war betroffen. Polizisten kontrollierten das Schulgebäude, stellten jedoch keine Gefahr fest. Der Unterricht wurde abgebrochen und die Schüler wurden nach Hause geschickt.
Polizei in Niederbayern spricht von Bombendrohung
Auch in den anderen Schulen ergaben sich keine Hinweise auf eine tatsächliche Gefahr. Offenbar handelt es sich in den meisten Fällen um ein "Drohschreiben mit identischem Inhalt", wie ein Polizeisprecher aus Essen sagte. Die Polizei in Riedenburg in Niederbayern konkretisierte den Inhalt der dort eingegangenen Drohmail und sprach von einer Bombendrohung. Welchen Inhalt die Schreiben genau hatten, blieb unklar.
Auch an mehreren Münchner Schulen gingen Drohungen ein, diese stufte die Polizei aber nicht als ernst zu nehmend ein.
Amok-Alarm an Braunschweiger Schule
In Braunschweig herrschte an einer Schule am Freitagvormittag ebenfalls Ausnahmezustand: Wie ein Polizeisprecher t-online bestätigte, wurde Amok-Alarm durch einen eingedrückten Alarmknopf im Schulgebäude ausgelöst. Spezialkräfte durchsuchten das Schulgebäude, während des Einsatzes verharrten Schüler und Lehrer in den Klassenräumen.
Der Polizeisprecher bestätigte, dass auch Abiturprüfungen von den Maßnahmen betroffen gewesen sind. Gegen 10.30 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden: "Eine Gefahr besteht und bestand zu keiner Zeit", hieß es. Ob auch in Braunschweig eine Drohmail einging, konnte der Sprecher nicht sagen.
In einigen Städten fährt die Polizei am Freitag verstärkt Streife, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. Erst vor gut einem Monat geriet Duisburg im Ruhrgebiet bundesweit in die Schlagzeilen: Dort waren vier E-Mails mit rechtsradikalem Inhalt an mehreren Schulen eingegangen. Der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schüler war daher zunächst ausgefallen. Ob es einen Zusammenhang mit der Drohserie vom Freitag gibt, ist unklar.
- Telefonat mit der Polizei in Braunschweig und Gelsenkirchen
- Material der Nachrichtenagentur dpa