Newsblog zur US-Politik Trump zu Zöllen auf EU-Waren: Nicht auf Suche nach Deal

US-Präsident Trump bekräftigt seine Zoll-Drohung in Richtung der EU. Die Atomenergie in den USA soll ausgebaut werden. Alle Entwicklungen im Newsblog.
EU will weiter nach einem Deal suchen
Nach der jüngsten Androhung neuer Strafzölle durch die USA hat EU-Handelskommissar Maros Sefcovic von gegenseitigem Respekt geprägte Handelsbeziehungen angemahnt. Die EU sei entschlossen, einen "Deal" zu erreichen, der für beide Seiten gut ist, schrieb er nach einem Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Handelsminister Howard Lutnick auf der Plattform X. Der Handel zwischen der EU und den USA sei "unübertroffen" und müsse "von gegenseitigem Respekt geleitet werden, nicht von Drohungen". Der EU-Kommissar ergänzte: "Wir stehen bereit, unsere Interessen zu verteidigen."
Trump zu Zöllen auf EU-Waren: Nicht auf Suche nach Deal
Nach der Androhung von Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent gegen Waren aus der Europäischen Union gibt sich US-Präsident Donald Trump wenig kompromissbereit. "Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal", sagte er in der US-Hauptstadt Washington. Die USA hätten den Deal festgelegt, er laute: Zölle in Höhe von 50 Prozent. "Aber noch einmal: es gibt keinen Zoll, wenn sie ihre Fabriken hier bauen."
Wenn sich jemand dazu entscheide, eine Fabrik in den USA zu bauen, sei er bereit über eine "kleine Verzögerung" zu sprechen, führte Trump weiter aus. Man werde sehen, was passiere, aber aktuell gehe er davon aus, dass die angedrohten Zölle am 1. Juni in Kraft treten würden.
Am Morgen (Ortszeit) hatte Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social mitgeteilt, dass er für Strafzölle in Höhe von 50 Prozent auf Waren aus der EU ist, die am 1. Juni in Kraft treten sollten. Ob diese tatsächlich in Kraft treten werden, ist völlig unklar. Trump hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht – und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen.
Trump droht auch anderen Handy-Herstellern mit Zöllen
US-Präsident Donald Trump kündigt an, dass der geplante Zoll von 25 Prozent auf Apple-Produkte auch für Samsung und andere Smartphone-Hersteller gelten wird. Zuvor drohte Trump Apple mit einem Zoll von 25 Prozent auf alle iPhones, die in den USA verkauft, aber nicht dort hergestellt werden. In den Vereinigten Staaten werden jährlich mehr als 60 Millionen Handys verkauft, aber das Land hat keine eigene Smartphone-Produktion. Lesen Sie hier mehr dazu.
Trump ordnet Ausbau der Atomenergie an
US-Präsident Donald Trump will den Ausbau der Kernenergie-Nutzung forcieren. Er ordnete am Freitag an, dass die Atomaufsichtsbehörde weniger Vorschriften erlassen und neue Lizenzen für Reaktoren und Kraftwerke schneller erteilen soll. Trump will, dass der bislang mehrjährige Genehmigungsprozess auf 18 Monate verkürzt wird. Ziel des Präsidenten ist unter anderem, den Strombedarf der Rechenzentren für KI-Anwendungen zu decken.
Bislang kann die Genehmigung eines Atomkraftwerks in den USA über zehn Jahre dauern. "Dies wird die Uhr nach über 50 Jahren der Überregulierung einer Industrie zurückdrehen", sagte US-Innenminister Doug Burgum. Der Präsident habe auch angeordnet, den Uran-Bergbau und die Uran-Anreicherung wiederzubeleben, sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter.
Aus Trumps Umfeld hieß es, noch während seiner zweiten Amtszeit – also bis Januar 2029 - sollten neue Reaktoren genehmigt und gebaut werden. Die USA haben derzeit 94 Kernreaktoren in Betrieb, das ist die größte Zahl weltweit. Die Meiler gelten allerdings als veraltet. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren.
Elite-Universität Harvard verklagt Trump-Regierung
Die Trump-Regierung verbietet der renommierten US-Universität Harvard, ausländische Studenten aufzunehmen. Die Hochschule will das nicht hinnehmen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Trump droht EU mit 50-Prozent-Zöllen ab 1. Juni
Der Zollstreit zwischen der EU und den USA droht zu eskalieren. Der US-Präsident hat neue umfassende Forderungen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Trump droht Apple mit Extra-Zoll
US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social Zölle gegen Apple ins Spiel gebracht – in der Höhe von mindestens 25 Prozent. Mit diesen Maßnahmen wolle er das Unternehmen belegen, wenn es seine Produktion nicht in die USA verlege. Er erwarte, dass "die iPhones, die in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft werden, in den Vereinigten Staaten hergestellt und gebaut werden".
Als Reaktion auf die hohen US-Zölle gegen China hatte Apple anfangs des Monats angekündigt, große Teile seiner iPhone-Produktion nach Indien zu verlagern. Zeitgleich warnte Apple-Chef Tim Cook, dass die Zölle nur im laufenden Quartal für das Unternehmen schon einen Schaden von 900 Milliarden US-Dollar verursachen könnten.
Im ersten Zuge von Trumps Zoll-Ankündigungen war Apple der Maßnahme noch entgangen. Zwischenzeitlich waren iPhones von den Aufschlägen ausgenommen. Aktuell liegen die US-Zölle auf Waren aus China bei 145 Prozent.
Außenamt: Hunderte Deutsche an Harvard-Uni
An der US-Eliteuniversität Harvard studieren nach Angaben des Auswärtigem Amts aktuell viele Deutsche. Man wisse von einer dreistelligen Zahl, sagte ein Sprecher in Berlin, ohne konkreter zu werden. Er kündigte zügige Gespräche mit den USA darüber an, welche Auswirkungen die angekündigte Abweisung von Ausländern an der Universität auf die deutschen Studierenden haben werde. Man nehme das als dringende Angelegenheit wahr und werde die Erwartung zum Ausdruck bringen, dass deren Belange und Interessen angemessen berücksichtigt würden.
Harvard soll nach dem Willen der US-Regierung künftig im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms keine neuen Studierenden aus dem Ausland mehr aufnehmen dürfen. Bereits eingeschriebene Ausländer müssten an andere Hochschulen wechseln – sonst verlören sie ihren Aufenthaltsstatus in den USA.
Der stellvertretende Regierungssprecher Sebastian Hille sagte, eine freie Wissenschaft gehöre zum Kern liberaler Gesellschaften. "Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit sind Einschränkungen der Demokratie selbst."
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP